Profil-Einstellungen
Login Kommune
Hier könnten Ihre Kommentare stehen
Herzlich willkommen.
Auch Sie haben eine Stimme und auch die soll gehört und gelesen werden.
Hier werden alle Kommentare gesammelt, die Sie verfassen. Außerdem können Sie Kontaktmöglichkeiten hinterlegen und sich präsentieren.
Wir freuen uns, wenn Sie die taz.kommune mit Ihren klugen Gedanken bereichern.
Viel Freude beim Lesen & Schreiben.
meine Kommentare
24.11.2021 , 20:17 Uhr
Und wer aktivistisch aktiv ist sollte ishc dabei vielleicht nicht hinter dem Begriff Philosophin verstecken, ohne ein Ahnung von den relevanten Theorien zu haben : D
dailynous.com/2018...alia-mae-bettcher/
zum Beitrag24.11.2021 , 17:26 Uhr
Faktenfrei und moralinsauer - etwas anderes war von den Antiwoken auch nicht zu erwarten.
geschichtedergegenwart.ch/terf/
zum Beitrag06.07.2021 , 12:12 Uhr
Faszinierend, wie sich die Leute in den Kommentaren wieder bemüssigt fühlen, sich an ihren eigenen Strohmännern abzuarbeiten. Dass der Text schon herausarbeitet, dass der problematische Aspekt an kultureller Aneignung die häufig damit einhergehende Doppelmoral ist und nicht die Frage, ob man noch Gin Tonic trinken darf, scheint leider zu viel Leseverständnis zu verlangen. XD
zum Beitrag23.06.2021 , 19:28 Uhr
Na, ich glaube da ist Ihnen ein kleiner Denkfehler unterlaufen, scheint der Autorin aber ähnlich zu gehen und wurde im Interview nicht wirklich deutlich: Menschen mit Uterus/ (potentiell) schwangere Menschen soll nicht den Begriff Frau ersetzen, sondern ist 'ne Überkategorie, die neben Frauen auch andere Menschen, die die entsprechenden Körperteile haben/ schwanger sind, einschliesst. Das sich eine Frau auch weiterhin als Frau bezeichnet (bzw. ein Transmann als solcher) steht damit gar nicht im Konflikt, zumal sich entsprechende Forderungen auch eher an Unternehmen/medizinische Institutionen richten, die eben nicht (nur) Frauen, sondern alle Menschen mit Uterus ansprechen sollten - oder auch mal an eine Journalistin, wobei ich da Problembewusstsein für wichtiger halte als konsequente Umsetzung.
zum Beitrag19.06.2021 , 11:44 Uhr
Warum machen Reaktionäre Politik gegen Menschen? Weil sie selbst von der Aufrechterhaltung der daraus resultierenden Hierarchien profitieren.
zum Beitrag19.06.2021 , 11:42 Uhr
Dürfte daran liegen, dass bei den meisten der im Artikel angesprochenen Organisationen Feminismus und queere Anliegen als ein und dasselbe 'Problem' gesehen werden.
zum Beitrag19.06.2021 , 11:32 Uhr
Ja, der Innerlinke Kulturkampf. Ist ja nicht so, dass den die eine Seite in aller Härte führen will, während die andere korrekt feststellt, dass man soziale Frage und Minderheitsrechte nicht gegeneinander ausspielen kann, ohne dabei über kurz oder lang die eigene Position ad absurdum zu führen.
zum Beitrag18.06.2021 , 20:05 Uhr
War ne Antwort an SAMVIM.
-.-
zum Beitrag18.06.2021 , 20:00 Uhr
Klar, in einem europäischen Kontext ist Sanders eher Mitte als Links. Was an seinen Kampagnen aber wirklich bemerkenswert war, war der Grad der Mobilisierung, die er erreichte und dass er in den Wahlen überhaupt so weit kam, insbesondere in Anbetracht dessen, dass sich die Sanders-Kampagne nicht mit Millionen aus der Wirtschaft füttern liess. Und wie hat der Mann dass gemacht? in dem er erkannt hat, dass auch Klassenkampf nur Identitätspolitik ist es nichts bringt, dass eine gegen das andere ausspielen zu wollen.
zum Beitrag14.06.2021 , 19:32 Uhr
Jein. Klar, die Agrarinitiativen waren von anfang an zum Scheitern verurteilt, dass konnte auch ein Blinder sehen. Was bei der CO2-Initiative aber schon mit reingespielt zu haben scheint, ist, dass die ländlichen Gebiete, die (in der Deutschschweiz) tendenziell der SVP folgen, durch die Agrarinitiativen wesentlich stärker mobilisiert waren als die städtischen Gebiete, in denen in den letzten Monaten der entsprechende Motivationsfaktor der Klimademos/fff weitgehend wegfiel.
zum Beitrag12.06.2021 , 13:16 Uhr
''Wenn also S. Wagenknecht diese verirrten Schafe wieder in die Realität zurückholt, ist dies nur zu begrüßen.
Wenn sie allerdings versucht, darüber Leute wieder zur LINKE zurückzugewinnen, wird dies ein vergeblicher Versuch sein, da diese Personen so verbohrt und diffarmierend/ausgrenzend auftreten, dass ich keine Kompatibilität mit der LINKE erkennen kann.'' Ich fürchte nur, dass müssten Sie SW sagen, nicht mir. Wenn ich mir Ihren Kanal ansehe, sehe ich da eben wirlich mehr Anbiederung als Rückholversuch, insbesondere bei den Impfskeptikern, denen Sie praktisch nach dem Maul redet statt wenigstens zu veruschen, Aufklärung zu betreiben. Den entsprechenden Beitrag kann ich für Martin_25 auch gerne noch mal verlinken: youtu.be/yVsj7e0FcgI
zum Beitrag12.06.2021 , 11:29 Uhr
Ich kann da nur zustimmen, ich finde es immer wieder erstaunlich, wie das (auch von SW selbst) offenbar nicht als problematisch empfunden wird.
Wobei ich auch oft den Eindruck habe, dass da ein mangelndes Problembewusstsein bezüglich rechter Dynamiken auf Social Media und wie die mit solchen Aussagen umgehen mit hineinspielt.
zum Beitrag12.06.2021 , 06:40 Uhr
Heisst das, dass wir jetzt endlich mal drüber reden können, dass SW auf Ihrem YouTube-Kanal auf echt üble Weise mit den Ängsten von Coronaskeptikern und Impfgegenern Wahlkampf betreibt? youtu.be/FtuEgrJjFJg youtu.be/aMdS2eZs_gw
Und nein, das Auschlussverfahren halte ich nicht für sonderlich intelligent, wenn ich auch das Bedürfnis, sich von SW zu distanzieren, verstehe.
zum Beitrag11.06.2021 , 14:00 Uhr
Sollte eine Antwort an Weber sein.
zum Beitrag11.06.2021 , 13:51 Uhr
Alternativ könnte Herr Drosdowski auch eine ganze Artikelserie über die Verschwörungsmythen in Ihren Beiträgen schreiben. -.-
zum Beitrag06.06.2021 , 21:08 Uhr
I must make two honest confessions to you, my Christian and Jewish brothers. First, I must confess that over the past few years I have been gravely disappointed with the white moderate. I have almost reached the regrettable conclusion that the Negro's great stumbling block in his stride toward freedom is not the White Citizen's Counciler or the Ku Klux Klanner, but the white moderate, who is more devoted to "order" than to justice; who prefers a negative peace which is the absence of tension to a positive peace which is the presence of justice; who constantly says: "I agree with you in the goal you seek, but I cannot agree with your methods of direct action"; who paternalistically believes he can set the timetable for another man's freedom; who lives by a mythical concept of time and who constantly advises the Negro to wait for a "more convenient season." Shallow understanding from people of good will is more frustrating than absolute misunderstanding from people of ill will. Lukewarm acceptance is much more bewildering than outright rejection. Martin Luther King Junior, Letter from a Birmingham Jail, via www.africa.upenn.e...er_Birmingham.html
re: Farbenblindheit: Ich kann kein Rassist sein, ich bin farbenblind und für mich zählt nur der Mensch.
zum Beitrag06.06.2021 , 10:30 Uhr
Mir scheint gerade, dass bei dem blinden Fleck stark die vom Gleichstellungsbeauftragten unten angesprochene mediale Aufmerksamkeit mit hineinspielt, denn die meisten Akteure in dem Feld sind durchaus in der Lage, differenziert mit dem Thema umzugehen, nur landen die nicht in den Medien, weil sie besseres zu tun haben, als auf Twitter Kein-Indisches-Essen-in-der-Mensa-Forderungen anzubringen. Und meistens wird dann ja im A-hat-B-vorgeworfen-Format berichtet, statt sich inhaltlich mit dem Thema auseinanderzusetzen, denn dann würde man merken, dass es auch aus identitätspolitischer Perspektive nicht schwer ist, entsprechende Forderungen als Unsinn zu entlarven. Und gerade bei der Art, wie mit Social Media umgegangen wird, müssten sich die Altmedien dringend an der Nase nehmen. Erfüllt man den eigenen gesellschaftspolitischen Anspruch wirklich, wenn man einfach die Leute rezitiert, die am lautesten brüllt, ohne das Gebrüllte zu kontextualisieren?
zum Beitrag06.06.2021 , 09:01 Uhr
Schön zu sehen, dass man das Thema auch sachlich und differenziert besprechen kann.
zum Beitrag31.05.2021 , 18:39 Uhr
Ach, dass dürfte weniger mit Hufeisentheorien und mehr damit zu tun haben, dass sich beide an ähnlichen - und ähnlich fingierten - Feindbildern abarbeiten.
zum Beitrag31.05.2021 , 09:48 Uhr
Ach Kinder, die Frau macht doch auch nur Identitätspolitik für Normaldeutsche - und sich selbst damit zur selbstgerechtesten aller Lifestyle-Linken. Verstehe wirklich nicht, wieso eine so intelligente Frau wie Sahra Wagenknecht es nicht fertig bringt, die durchaus berechtigte Kritik an Teilen des linken Establishments sachlich anzubringen, statt sich in einen fingierten Kulturkampf zu stürzen, von dem niemand etwas hat.
zum Beitrag19.05.2021 , 11:22 Uhr
…könnte man ja auf die Idee kommen dass beides scheisse ist und sich - Achtung, ganz radikaler Ansatz - für eine menschenwürdige Krankenkassenpolitik solidarisieren.
zum Beitrag18.05.2021 , 12:59 Uhr
Interessante Perspektive auf die Thematik aus dem Guardian: www.theguardian.co...ian-refugee-return
zum Beitrag07.05.2021 , 13:05 Uhr
Aber es ging doch nie um die Organisation? Und entschuldigen Sie, aber ich kann das Opfernarrativ, dass da aufgebaut werden soll, einfach nicht ernst nehmen. Das Problem ist ja gerade nicht, dass Lesben sich als Lesben feiern wollen (finde ich super!), sich nicht - wie im Artikel behauptet - 98% des Festivals um queere Themen drehen oder dass frau Unterschiede in der Lebenswelt von Trans- und Cis-Lesben sehen will, sondern, dass der kleine Teil des Programms, in dem es um Transmenschen geht, dass Narrativ verfolgt, dass Transrechte eine Bedrohung für Frauenrechte sind - und dass ist nun mal gröberer Stuss, in dessen Logik man auch Feminismus als Bedrohung für Männerrechte ablehnen könnte. (Dies vielleicht als Denkanstoss, welche anderen Gruppierungen in der Logik denken, denn, wie schon mehrfach erwähnt, die genderkritischen 'Feministinnen' im englischsprachigen Raum haben kein Problem damit, nach rechtsaussen zu paktieren.)
zum Beitrag07.05.2021 , 08:07 Uhr
Dumm nur, dass die Wissenschaft eigentlich schon geklärt hatte, welche Therapie hilft: doi.org/10.1080/19359705.2011.581195 doi.org/10.1080/19317611.2013.833152
zum Beitrag06.05.2021 , 18:20 Uhr
Lieber Normalo, ich stimme Ihnen da von ganzem Herzen zu, dass es der Transthematik gut tun würde, wenn mehr über Inhalte und weniger über Empörung berichtet werden würde - darum auch das Erklärungsangebot, dass sehr ernst gemeint war. Um mal einen Ansatz zu bieten (wobei sich eine Kommentarspalte nicht wirklich eignet, dass Thema in seiner ganzen Breite abzuarbeiten): Die Stossrichtungen des Feminismus, die die grössten Probleme mit Transmenschen haben, kommen tatsächlich oft aus der radikalfeminstischen Ecke, die ein kategorisches Problem damit hat, Transfrauen nicht als Männer zu sehen, die sich feministische Räume aneignen wollen - wobei da die Argumentation sehr variabel und oft inkonsistent von Biologie bis gelebter Erfahrung als Frau reicht. Was das Thema nicht einfacher macht, ist das da oft auf individueller Eben ganz reale Traumaerfahrungen mit Männern (Stichwort J.K.R.) mit hineinspielen, die auf alles, was ein potentieller Mann ist, übertragen werden. Der Grund, warum der Wiederstand von Transseite so laut ist, dürfte sein, dass viele der oben genannten Programmpunkte so eins zu eins im englischsprachigen Diskurs um das Thema vorkommen - und die dortige Spielart des oben beschriebenen Feminismus, Gender Critical Theory, ist nochmal deutlich radikalisierter (Ich würde da in Teilen tatsächlich von einem 'hate movement' sprechen) als alles, was man hier so liest und scheut auch den Schulterschluss mit Rechtsaussen nicht - ich habe da auch schon einzelne Vertreterinnen gesehen, denen im Zweifelsfall ihre Transphobie wichtiger war als ihr Recht auf Abtreibung - und der Gedanke, dass sich so etwas bei uns ausbreiten könnte, bereitet mir sehr reale und grosse Sorgen. Soviel dazu, wie gesagt, fall Sie noch Fragen haben, bin ich gerne zum Gespräch bereit, wer sich sonst weiter zum Thema informieren will, dem kann ich nur den Youtube-Kanal 'Contrapoints' - in Bezug auf die 'Feminsmus vs. Trans'-Debatte insbesondere das Video zu J.K.R. - empfehlen.
zum Beitrag06.05.2021 , 12:09 Uhr
Das dürfte daran liegen, dass bei vielen der oben beschriebenen Programmpunkte berechtigt gefragt werden kann, wie weit man Toleranz im Namen der Diskussion strecken muss. Da werden aufgrund einer subjektiven Bedrohungslage Positionen konstruiert, die die ganze politische und wissenschaftliche Diskussion der letzten Jahrzehnte ignorieren oder ihr gleich die Berechtigung absprechen wollen, und da finde ich es dann durchaus berechtigt, wenn Organisationen wie die Magnus-Hirschfeld-Stiftung solche Auswüchse nicht mittragen wollen. Und um wieder die Analogie aus Ihrem Anfangspost zu bemühen, die die Problematik eigentlich ganz gut umrissen hat: Für mich stinken Aussagen wie 'Transsexualität heilen' und 'Lesben die mit der Genderideologie aufgewachsen sind (womit Transmänner gemeint sein dürften), rekrutieren' halt auf Analogie-Ebene schon ein Bisschen sehr nach 'Die ist auch nur lesbisch, weil sie noch nie richtig gef*ckt wurde'.
zum Beitrag06.05.2021 , 11:07 Uhr
Zugegeben, der Kommentar war etwas spitz formuliert - mea culpa, ich war müde und genervt. Aber ich kanns halt nicht mehr sehen, dass da - siehe auch den Link zu den Störenfriedas, den PlanB gepostet hat - gleich wieder dieses 'Wir sind Opfer der Transideologie'-Fass aufgemacht wird, egal wie inhaltlich berechtigt die Kritik ist. Und ja, ausgegrenzt wird da primär über die Themenwahl - und die macht mir verdammt grosse Sorgen, denn ich kenne sie aus dem englischsprachigen Diskurs - und die 'Feministinnen' die die da diese Positionen vertreten („men who claim to be women“, Transsexualität 'heilen' wollen), haben im Zweifelsfall kein Problem damit, mit Konservativen der übelsten Sorte zusammenzuarbeiten, solange es nur immer schön gegen Transmenschen geht - das da auch schon mal Butches aus dem Frauenklo geprügelt werden, weil 'nicht traditionell weiblich'='potentielle Transfrau'=Gefahr!, scheint dann aber niemanden zu stören?!
zum Beitrag06.05.2021 , 10:24 Uhr
Ich bin gerne bereit, es Ihnen zu erklären, wenn Sie mir sagen können, was genau Sie nicht verstanden haben?
zum Beitrag05.05.2021 , 21:57 Uhr
Wie wahr, schon schade, dass das LFT die letzten zwanzig Jahre Diskurs, Wiederspruch und kritische Arbeit ignoriert und stattdessen die Ich-Ag Trans-ist-Neuland gründet.
zum Beitrag05.05.2021 , 21:43 Uhr
Also möchten die Lesben alleine sein, aber können nicht weil die transpeople nörgeln. Aber Transfrauen sind nicht ausgeschlossen. Ich weiss nicht, geht bei mir irgendwie nicht auf?
zum Beitrag05.05.2021 , 14:32 Uhr
Ich finde schon, dass der Artikel recht gut herausarbeitet, was da kritisiert wird. Und dass Transfrauen nicht explizit genannt werden, dürfte nicht das Problem sein - eher, dass die Webseite durch so eine Formulierung behaupten will, Transfrauen wären auf der LFT2021 willkommen, es dann aber in der Programmgestaltung („men who claim to be women“, die Ideologie der Raddykes, die Mär von den Psychodruck-Transen) ganz anders aussieht. Zumal ich den vagen Verdacht habe, dass mit „Lesben, die mit der Genderideologie aufgewachsen sind“ Transmänner/Nichtbinäre Personen angesprochen werden sollen - würde zu dem, was man oben sonst so an Ideologie lesen kann, passen.
zum Beitrag05.05.2021 , 11:23 Uhr
Und bevor es jemand falsch versteht: Ich wollte der Autorin des Buches nicht vorwerfen, aus dem rechtkonservativen Lager zu kommen, sondern aus demjenigen, dass nicht sonderlich an konstruktivem Dialog interessiert ist.
zum Beitrag05.05.2021 , 10:51 Uhr
Zwei Dinge: Erstens wollte ich mit meinem Kommentar zum Ausdruck bringen, dass die mediale Diskussion über Identitätspolitik oft nur wenig mit der Realität linker identitätspolitisch-aktivistischer Kreise, wie ich sie (primär in der queerfeministischen Ecke) aus Innensicht kenne, zu tun hat. Da war nämlich eine Haltung, wie Sie sie am Ende Ihres Kommentars beschreiben, eine Selbstverständlichkeit und Sprechverbote und co. kamen bestenfalls als lästige Nebenschauplätze vor. Wichtiger war da immer die konkrete Arbeit, etwa Aufklärung in Schulen, Hilfe für queere Migranten und auch Protestaktionen gegen die zunehmende Kommerzialisierung von CSDs/Prides. Das andere ist, und da bin ich weiter unten in einem anderen Kommentar näher drauf eingegangen, dass man sehr genau zwischen Identitätspolitik um der Identitätspolitik willen und sinnvoller linker Identitätspolitik unterscheiden muss. Erstere rangiert von sinnvoller wissenschaftlicher Analyse bis völliger Blödsinn, letztere ist ein nützliches Set an Werkzeugen, um den Blick auf die Soziale Frage zu schärfen, blinde Flecken aufzuzeigen und Bevölkerungsgruppen zu aktivieren, die sich von reiner Klassenpolitik nicht angesprochen fühlen - eben auch gerade dort, wo ein universalistischer Ansatz, der selbstverständlich das Endziel sein sollte, zu kurz greift. Und klar gibt es da genug, gerade auf kommunikativer Ebene, was man berechtigt kritisieren kann, insbesondere in den USA, denn da wird in vielen Fällen tatsächlich Identitätspolitik um der Identitätspolitik willen gemacht, aber das ändert eben nichts an der grundsätzlichen Berechtigung linker identitätspolitischer Positionen.
zum Beitrag05.05.2021 , 10:26 Uhr
*Die Stelle, auf die ich mich insbesondere beziehen möchte, wäre die folgende: I must make two honest confessions to you, my Christian and Jewish brothers. First, I must confess that over the past few years I have been gravely disappointed with the white moderate. I have almost reached the regrettable conclusion that the Negro's great stumbling block in his stride toward freedom is not the White Citizen's Counciler or the Ku Klux Klanner, but the white moderate, who is more devoted to "order" than to justice; who prefers a negative peace which is the absence of tension to a positive peace which is the presence of justice; who constantly says: "I agree with you in the goal you seek, but I cannot agree with your methods of direct action"; who paternalistically believes he can set the timetable for another man's freedom; who lives by a mythical concept of time and who constantly advises the Negro to wait for a "more convenient season." Shallow understanding from people of good will is more frustrating than absolute misunderstanding from people of ill will. Lukewarm acceptance is much more bewildering than outright rejection. Martin Luther King Junior, Letter from a Birmingham Jail, via www.africa.upenn.e...er_Birmingham.html
zum Beitrag05.05.2021 , 08:10 Uhr
Es freu mich, dass wir hier offenbar ganz ähnliche Positionen einnehmen, das stützt meine Vermutung, dass es bei der Diskussion oft weniger um reale als imaginierte Meinungsunterschiede geht. Dem was Sie bezüglich klarer Abgrenzung von sinnvoller linker Identitätspolitik und zum Umgangston in der Diskussion schreiben, kann ich nur zustimmen. Was ich mir im Gegenzug wünschen würde, wäre zum einen, dass im Sinne von MLKs 'Letter from a Birmingham Jail'* genauer hingesehen wird, was für inhaltliche Forderungen im Raum stehen, statt sich gleich über die Empörung zu empören - eben auch dann, wenn diese Forderungen laut und unangenehm daherkommen. Das andere wäre, dass der Kontext, aus dem heraus Identitätspolitik kritisiert wird, mehr Beachtung findet, den vielen der lautesten Kritiker scheint es eben gerade nicht um eine konstruktive Diskussion zu gehen, sondern um Selbstprofilierung, 'Woke-Bashing' und den Import eines 'Culture Wars', wie Ihn die US-Republikaner oder die Regierung um Johnson in England zu etablieren versuchen. Da wäre es schön, wen man gerade als Linker auch mal die Grösse hätte, hinzustehen und zu sagen: 'Ja, man kann Identitätspolitik berechtigt kritisieren, aber was hier gerade geschieht, versucht gar keinen Dialog und hilft am Ende wirklich nur der rechtskonservativen Ecke.' (Um auch mal wieder auf den Artikel zu sprechen zu kommen: Die Autorin scheint mir eher in die Ecke zu gehören.)
zum Beitrag04.05.2021 , 18:10 Uhr
Lieber Weber, ich kann Sie beruhigen - Was sie hier beschreiben ist hauptsächlich eine Medienkonstruktion, die, abgesehen von Online-Spaces wie Twitter (die eine Problemkategorie für sich sind) wenig mit realer linker - und dieses Adjektiv ist hier essentiell - Identitätspolitik zu tun hat. Die schafft es nämlich, ganz abseits von all dem Geschrei, dass um sie gemacht wird, für das einzustehen, für was sie schon immer einstand: 'Wir zusammen für gleiche Rechte'.
zum Beitrag04.05.2021 , 16:55 Uhr
Weniger in Bezug auf das Buch und die Autorin - die sich durch ihre Reduktion von 150 Jahren Kampf für Frauenrechte auf 'Du hast dich halt nicht genug angestrengt, Schätzchen' und Ihr Twitter-Profil (Kritik an #allesdichtmachen ist linker Mob?) selbst deutlich genug positioniert - als auf die Kommentare hier und die linke Diskussion zum Thema Identitätspolitik allgemein bezogen, irritiert mich die pathologische Unfähigkeit und manchmal auch Unwilligkeit, zwischen dem Themenbereich Identitätspolitik als solchem und linker Identitätspolitik zu unterscheiden. Erstere rangiert von sinnvoller wissenschaftlicher Analyse bis völliger Blödsinn, letztere ist ein nützliches Set an Werkzeugen, um den Blick auf die Soziale Frage zu schärfen, blinde Flecken aufzuzeigen und Bevölkerungsgruppen zu aktivieren, die sich von reiner Klassenpolitik nicht angesprochen fühlen. Beispiel dazu aus dem US-Kontext wäre der Stuss, den Frau DiAngelo labert versus die politische Kampagne, die dazu geführt hat, dass in Georgia zwei demokratische Senatoren gewählt wurden. Ich sehe dabei, gerade im deutschsprachigen Kontext, durchaus auch die problematischeren Aspekte identitätspolitischer Herangehensweisen, etwa das unkritische Übernehmen amerikanischer Begrifflichkeiten und in gewissen Bereichen auch eine Tendenz zur Diskursverweigerung und Empörung um der Empörung willen - und ist das nicht eher ein gesamtgesellschaftliches Problem? - und bin auch der Meinung, dass sehr genau unterschieden werden muss, was Identitätspolitik um der Identitätspolitik willen und was wirklich linke Identitätspolitik ist, aber all das gereicht eben nicht, um linke Identitätspolitik als Ganzes zu diskreditieren, denn diese schafft es ja gerade, Strukturelle Ungerechtigkeit und Soziale Frage zu verknüpfen.
zum Beitrag