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20.02.2021 , 11:29 Uhr
Anja Maier schreibt über Alexander Osangs Buch „Fast hell“: „Das Ganze ist erzählt mit einer Weltbürgerattitüde, die nicht weiter entfernt sein könnte von jenen, denen er sich zugehörig zu fühlen behauptet.“ Was für eine Fehleinschätzung! Genau das ist für mich das Wichtige an dem Buch: Dass endlich mal Ostdeutsche als Weltbürger portraitiert werden. Und nun schiebt uns Anja Maier wieder in die Ostecke, in der es offenbar keine Weltbürger gibt, sondern eher graue Provinz.
In meinem ostdeutschen Freundeskreis gibt es wesentlich mehr Welterfahrene als unter meinen westdeutschen Freuden. Warum? Weil viele von uns raus wollten, und zwar in die weite Welt, nicht in die Bundesrepublik. Und dort sind wir nach wie vor unterwegs. Mich trieb es gen Süden, meine erste Weltreise ging nach Zimbabwe, und viele, viele weitere Flughäfen folgten. Einmal damit angefangen, in der Welt zu leben (oder in die Welt zu fahren), haben viele von uns Ossis damit einfach nicht mehr aufgehört. Zu denen gehört Alexander Osang. Er ist damit keine Ausnahme. Und genau das ist das Wunderbare an diesem Buch: Ostdeutsch zu sein und mit Weltbürgerhaltung zu schreiben, ist es eben kein Gegensatz, sondern bringt ein sehr lesenswertes Buch hervor!
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