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12.10.2018 , 22:44 Uhr
Es stimmt, es gibt keine gesetzlichen Bestimmungen. Wer sollte sie auch geben? Wer soll die Gesetze verabschieden, nach denen das sorbische Volk wählen soll? Der sächsische Landtag? Der brandenburgische Landtag? Der Bundestag? Hätte sie dazu die Vollmacht? Nein. Gesetze fallen nicht vom Himmel. Wenn sich eine Selbstvertretung eines Volkes erstmals organisiert, muss es die Grundlagen selbst frei und öffentlich festlegen. Ist das deswegen eine Privatveranstaltung? Es ist in jedem Fall eine Selbstermächtigung. Anders geht es nicht. Zur Erinnerung: Das Vorparlament, das die Grundlagen für die Wahl zur Nationalversammlung 1848 festlegte, war eine private Initiative ohne gesetzliche Grundlage. Wen hätten sie um Erlaubnis bitten sollen? Die Landesherren? Und was ist heute die Alternative zum Serbski Sejm? Was wäre besser? Das Vereinsrecht, auf dessen Grundlage sich seit Jahrzehnten die Domowina bewegt? Ist das schon das Wirksamste an demokratischer Mitbestimmung? Wenn ja, dann könnte man die Parteien getrost auflösen und dem ADAC, dem BUND und dem DFB die Vertretung der Bürger überlassen. „Die Sorben haben sich mit dieser Thematik mehrmals –zuletzt 2013- beschäftigt.“ Die Sorben? Es war eine Arbeitsgruppe im Auftrag der Stiftung für das Sorbische Volk. Sind das „die Sorben“? In der Stiftung für das Sorbische Volk sind die Sorben qua Satzung in der Minderheit. Wie wäre es, einfach anzuerkennen, dass auch dem Volk der Sorben das Recht zusteht, sich eine eigene Volksvertretung zu geben, wie es anderswo in Europa schon Wirklichkeit ist? Und wenn die Sami und Sorben und Ladiner ihre Belange in die eigene Hand nehmen, ist das Nationalismus?
zum Beitrag03.12.2013 , 11:14 Uhr
Der Kunstdienst wurde keinesfalls gleichgeschaltet, er hat sich umgehend den Nazis angedient, ausgetauscht wurde niemand. Die Leitung hat 1933 "nur" den Mitbegründer Oskar Beyer verstoßen, weil er eine jüdische Ehefrau hatte (die später in Birkenau vergast wurde). Der Leiter des Kunstdienstes war in all den Jahren Gotthold Schneider. Nach 1933 stieg er zum Vetrauten von Goebbels auf und wurde mit der Abwicklung der "entarteten Kunst" betraut, weswegen Schneider Gertrud Werneburg einstellte. Nach 1945 gründet Schneider in Darmstadt ein Institur für Industriedesign. Alles nachzulesen bei Hans Prolingheuer, leider ist das Buch längst vergriffen und nur noch in Bibliotheken zu haben. Nochmals: Hier wurde niemand ausgetauscht, die "neue deutsche Kirchenkunst" der kunstsinnigen Protestanten konnte nahtlos andocken an die NS-Kunstauffassung. Ein Ruhmesblatt ist das alles nicht, oder wie Gertrud Werneburg kurz vor ihrem Tod einräumte: "Benommen haben wir uns nicht wie Kirche". Tut mir leid - wer hier ein "dummes Christenbashing nach gewohnter TAZ-Manier" am Werk sieht, will offenbar gar nichts anderes erkennen.
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