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11.01.2021 , 21:54 Uhr
Ja, mit der Freiheit ist das so eine Sache. Laut meiner Großmutter, die (unkritisch) im 3. Reich aufgewachsen ist, sei unsere Freiheit die Ursache allen Übels, wie beispielsweise Trennungen, Kriminalität, Sittenverfall und so weiter und so fort. Als jemand, der die Anti-Corona-Maßnahmen voll mittragen kann, muss ich dennoch bei solchen Kausalzuschreibungen wie in der Überschrift die Stirn runzeln. Freiheit mag sichtbar machen und entfesseln, was alles schiefläuft und ist sicher ein Risiko, aber meiner Meinung nach nicht ursächlich dafür verantwortlich. Und der Wunsch nach einem Zurück, nach Strafe und Härte, nach dem einen starken Mann, siehe die Berichterstattung zu Söder, mag in der aktuellen Situation verständlich und evtl. die momentan noch! einzige Lösung sein, aber es zeichnet sich ab, dass uns das als Gesellschaft etwas kosten wird, und zwar die Abkehr großer Gruppen von der Demokratie in beängstigendem Ausmaß.
Persönlich bin ich noch nie so froh gewesen wie jetzt, meine Kinder an einer Waldorfschule zu wissen. Zum einen haben wir das Glück einer Schule, die sich klar zur Einhaltung der Regeln bekennt (ohne von internen Diskussionen verschont zu bleiben, worauf man in einer Demokratie ohnehin keinen Anspruch hat). Zum anderen haben unsere Kinder in den verschiedenen Phasen der Coronazeit durchgehend machbaren und interessanten, stressfreien (Online-) Unterricht und Kontakt zu ihren Lehrern (gehabt). Mitarbeiter wurden in den Sommerferien in digitalem Unterrichten geschult, der staatliche Fonds wurde ausgeschöpft, Endgeräte in Klassensätzen besorgt, das schulische Internet ausgebaut, digitales Arbeiten mit der Plattform/Cloud ab der Mittelstufe bereits in Zeiten von Präsenzunterricht trainiert, ein hervorragender Informationsfluss gepflegt und so weiter. Wenn ich um mich blicke, ist genau das – kindgerechtes Lernen ohne Stress und Tränen - keine Selbstverständlichkeit. Man mag an Waldorfschulen vieles kritisieren, aber das muss man erstmal nachmachen.
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