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30.05.2022 , 09:57 Uhr
Nichts anderes als Eskapismus. Wir schaffen es schon lange nicht mehr, unsere Probleme hier auf dem Planeten wirklich zu lösen, und das ist am Rande bemerkt auch viel zu anstrengend, also flüchtet man sich eben in vielversprechende Weltalltheorien. So oder so ähnlich müssen europäische Kapitalisten auf die damals "neue Welt" geblickt haben: schier unbegrenzte Ressourcen und Reichtümer, die ausgebeutet werden können.
Solange auch nur ein Kind auf diesem Planeten hungert, ist es nichts Anderes als niederträchtig und lächerlich, sich für Millionen und Abermillionen in die Stratosphäre schießen zu lassen, um sein Ego mit einer kleinen Prise Weltraumflug zu füttern. Ich habe beim ersten Flug dafür gebetet, dass die Kapsel am obersten Punkt explodiert, das wäre das richtige Signal gewesen.
Im Gegensatz zu den Kapitaloptimisten sehe ich die Theorien als höchst bedenklich an: die theoretisch unendliche Verfügbarkeit von seltenen Erden oder Metallen im All suggeriert, dass unsere drohende Rohstoffknappheit ein Endlichkeitsproblem ist, dass durch den Rohstoffabbau im All gelöst werden kann.
Die weitere kompromisslose Ausbeutung unseres einzigen Planeten kann also zukünftig durch dieses Narrativ gerechtfertig werden und genau das werden sie auch tun.
zum Beitrag13.11.2020 , 17:13 Uhr
Ich finde den Vorschlag gut begründet und absolut realitätsnah: diejenigen Privilegierten, die den Komfort und die Sicherheit der Telearbeit in Zeiten einer globale Pandemie haben, d.h. in der Regel auch keinerlei Einkommensverlust, könnten ihren minimal Anteil dazugeben, dass andere Menschen der Gesellschaft, denen dieses Privileg nicht zu Gute kommt, zu unterstützen. In der Regel gab es nicht nur Telearbeit, sondern auch aus Steuergeldern finanziertes Kurzarbeitergeld. Aber dieses Privileg ist für manche Menschen schier nicht zu erkennen.
Anhand der Reaktionen auf den Vorschlag zeigt sich, dass mittlerweile jeder sein Homeoffice für absolut gerechtfertigt sieht, am liebsten den Bürostuhl und Laptop noch 100 Prozent vom Arbeitgeber finanziert bekommen möchte, ja am besten auch noch anteilig die Miete.
zum Beitrag22.10.2020 , 10:58 Uhr
Ich finde den Vorschlag mit der Vollbremsung ja interessant, aber ich spreche nicht nur für mich, wenn ich mittlerweile aus Erfahrung sagen kann, dass ich mir schlichtweg beruflich nicht leisten kann, einfach mal entspannt zwei drei Wochen zu Hause zu bleiben. Ist ja schön für alle Behördler und Bürokrieger, dass sich ihre Arbeit anscheinend entweder problemlos aufschieben lässt oder von zu Hause erledigen lässt, aber es gibt auch Berufe da draußen, bei denen das nicht geht (ja, es ist tatsächlich so).
Da wir vom Staat nicht berücksichtigt werden, können wir uns diesen Luxus nicht leisten. Als staatlich angestellte Wissenschaftlerin redet es sich natürlich leicht, der Lehrstuhl bekommt seine Förderung auch so, aber wie so oft hat der wissenschaftliche Betrieb und deren Vorstellung von der Welt da draußen recht wenig mit der Realität zu tun.
zum Beitrag