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Maximilian Berkenheide
taz-Mitarbeiter*in
[Re]: Bei Ihrem zweiten Punkt bin ich nur bedingt einverstanden mit den Vorwürfen.
zum BeitragZum einen weise ich zu Beginn des Artikels darauf hin, dass die
Wirksamkeit von CBD wissenschaftlich bislang noch unzureichend belegt
ist. Im Übrigen waren die Dosen in den
Tierversuchen des betreffenden Medikamtens um das Vielfache höher als beim Menschen.
Von einschlägigen Medien wie der Deutschen Apotheker Zeitung wird
jedenfalls kein Wort über die von Ihnen angesprochenen Probleme verloren. Auch der Verein Dravet-Syndrom e.V. sieht das Medikament
positiv. Zwar wird hier auf die Problematik der Leberwerterhöhungen
Bezug genommen. Die seien allerdings nur dann problematisch, wenn
schwere Leberfunktionseinschränkungen vorlägen sowie ein weiteres
spezielles Medikament eingenommen werde. Tatsächlich wurde mir von dort bestätigt, dass Epidiolex wesentlich verträglicher sei, als vergleichbare Medikamente, die im Übrigen in der Regel hochgradig abhängig machen - im Gegensatz zu Epidiolex. Die Nebenwirkungen, insbesondere der Leberbelastung, seien zudem häufig darauf zurückzuführen, dass Epidiolex in der betreffenden Studie auf bereits eingenommene Antiepileptika genommen werden musste.
Von der Kinderepileptologie am
Universitätsklinikum Freiburg, in der zu diesen Medikamenten geforscht wird, wird die Verträglichkeit von CBD-Medikamenten im Übrigen ebenfalls als gut eingeschätzt.
Es ist gut, dass sie auf problematische Aspekte hinweisen; in diesem Fall müsste aber eher auf die besonders positiven Eigenschaften dieses
Medikaments hingewiesen werden.
Maximilian Berkenheide
taz-Mitarbeiter*in
[Re]: Zu 1. Ich habe mich vor allem auf
zum Beitragfolgende Abschnitte des WHO-Berichts bezogen:
7. Dependence Potential B. Human Studies: "Controlled, human studies
regarding the potential physical dependence effects (e.g. withdrawal and
tolerance) of cannabidiol have not been reported." (S. 15)
sowie
8. Abuse Potential B. Human Studies: "While the number of studies is
limited, the evidence from well controlled human experimental research indicates that CBD is not associated with abuse potential." (S. 15)
und
13. Non-Medical Use, Abuse and Dependence: "At present, there are no
case reports of abuse or dependence relating to the use of pure CBD."
(S. 21)
Trotzdem hätte mir die von Ihnen erwähnte Passage nicht entgehen dürfen, da haben Sie völlig recht. Gleichwohl möchte ich aber darauf hinweisen, dass der EuGH am selben Tag in einem Urteil ebenfalls noch einmal die Schadlosigkeit von CBD bekräftigt hat:
"Nach dem gegenwärtigen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse, der
zu berücksichtigen ist, hat das in Rede stehende CBD, anders als
Tetrahydrocannabinol (gemeinhin als THC bezeichnet), ein weiteres
Cannabinoid des Hanfs, offenbar keine psychotropen Wirkungen oder
schädlichen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit."
(curia.europa.eu/jc...11/cp200141de.pdf)