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29.05.2014 , 17:49 Uhr
Diese Art "Verbrauchercheck" gibt es im Netz schon lange - Freierforen, sehr einfach zu googlen, in denen Männer die von ihnen benutzten Frauen bewerten, eifersüchtig auf die "likes" unter den Kommentaren schielen, darüber miteinander streiten - male bonding über Frauenkörper. Die meisten likes kriegen verbale Pornos und Fachsimpeleien über Rockerbanden. Daneben gibt es noch den Wettbewerb, wer am abfälligsten schreiben kann und die meisten abwertenden Begriffe einbringt.
Diese Begriffe finden sich dann in den Selbstbeschreibungen der Frauen in ihren Annoncen wieder - allerdings ist dies nicht der aufgeplüschte, saubere "Eskort-Sektor", das wo doch alle etwas "Besseres" sind, denn auch in der Prostitution werden Klassengrenzen fein säuberlich aufrecht erhalten.
Was den Artikel angeht - ich kann diesen verzweifelten "Humor" nachempfinden. Trotzdem hätte ich mir eine andere Auseinandersetzung mit dem Thema gewünscht. "So billig komme man dort in den frühen Morgenstunden weg, wenn man versuche, bei den nach einer langen Nacht müden Frauen deren sowieso niedrige Preise noch zu drücken." Das ist weder bei dem dänischen Sender witzig noch hier, es ist die Normalisierung eines Verbrechens. Oder glaubt hier wirklich irgendjemand, dass es hier um etwas anderes geht, als das Ausnutzen einer Zwangslage für Sex? Oder das dies diesen Frauen nicht schadet? Aber anstatt massiv Alternativen für diese Frauen zu suchen, wird deren Situation banalisiert. Die Freier sparen, ZuhälterInnen und Staat kassieren ab - und falls die Frauen aus dem Ausland sind, ist unsere Gesellschaft nicht einmal mit den Folgekosten konfrontiert.
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