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23.05.2014 , 14:31 Uhr
Kleiner Nachtrag: Wenn man schon von den "wahren Herren" im Kosovo spricht, dann muss man eigentlich die "Ära" des letzten amerikanischen Botschafters Christopher Dell ansprechen, denn der hat das Kosovo über Jahre hinweg wie eine Bananenrepublik regiert...
zum Beitrag23.05.2014 , 14:10 Uhr
In Kommentar von Frau Hajdari spiegelt sich die bei vielen Kosovo-Albanern anzutreffende Ablehnung gegen eine Bevormundung von außen sowie die (berechtigte) Frustration über die mangelnde Reisefreiheit für Kosovaren wider. Leider ist ihre Kritik an den internationalen Organisationen, die im Kosovo tätig waren und sind unreflektiert. Leider - denn es gäbe etliche gewichtige Kritikpunkte an den Hinterlassenschaften der UNMIK oder der Performanz von EULEX zu nennen. Frau Hajdari scheint außerdem nicht mitbekommen zu haben, dass das ICO längst dicht gemacht hat und die UNMIK keinerlei hoheitlichen Funktionen mehr ausübt. Dass auf der Nene Tereze mehr 'internationals' als Einheimische spazieren, ist schlicht Unsinn. Und in den "schönsten" (zumindest protzigsten) Häusern im Kosovo leben nicht die Internationalen, sondern korrupte Politiker und Vertreter der OK. Auch Frau Hajdari geht leider das ab, was viel zu selten im Kosovo und in der kosovarischen Gesellschaft anzutreffen ist: die Fähigkeit eine selbstkritische Perspektive einzunehmen - alles Übel kommt von außen, immer. Nichtsdestotrotz, die Warnung, die Frau Hajdari auspricht, dass sich Ungedult der jungen Menschen im Kosovo in Zorn verwandeln kann, sollte ernst genommen werden. Die K-Albaner haben schon während der März 2004 Ausschreitungen gezeigt, zu was sie fähig sind, wenn die Dinge (damals die Unabhängigkeit) Ihnen nicht schnell genug gehen. Ja, die Kosovaren sollten mehr Eigenverantwortung übernehmen, aber nicht im Bereich der Justiz, denn dazu sind sie offenkundig noch nicht fähig. Ein erster Schritt wäre aber die EU-Millionen an Hilfszahlungen an Prishtina graduell zurückzufahren, denn diese befördern nur die Korruption und halten die kriminellen Nachkriegseliten im Sattel. Aber: Den jungen Kosovaren sollte die Visa-Freiheit gewährt werden, dass sie raus können und sich wie Europäer in Europa fühlen dürfen. Ansonsten kann das Kosovo tatsächlich irgendwann (wieder) explodieren.
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