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08.08.2020 , 15:03 Uhr
Ist Ihre Meinungsblase so undurchlässig geworden, dass Sie den Notausgang nicht mehr finden? Seit wann gibt es einen „sanfteren, höflichen“ europäischen Rassismus außerhalb dem von Ihnen so verhassten Schland? Während einiger im Rom und Paris der 90er verbrachten Jahre musste ich lernen, dass bei der Wohnungssuche die Frage „Lei e‘ di colore?“ (oder wahlweise die französische Variante von „sind sie farbig?“) zum Standard gehört, sobald der potenzielle Vermieter einen ausländischen (in meinem Fall deutschen) Akzent am Telefon herauszuhören glaubt. Und das Schlimmste: Keiner schien sich über diesen menschenverachtenden strukturellen Rassismus aufzuregen! Er gehört anscheinend irgendwie zum südländischen „kulturellen Erbe“ der „Mitte“ der Gesellschaft und passt auch ganz gut zum überall (sogar von der dortigen Linken) stolz herumgeblökten „Vive la France“ (kotz!) oder „Viva Italia“ (würg!). Da bin ich ganz froh, dass zumindest bei uns ein gebrülltes „Es lebe Deutschland“ (brech!) nur noch aus tiefbraunen und nicht wie in Frankreich oder Italien unisono aus allen mehr oder minder prominenten Kehlen ertönt. Anstatt sich in Endlosschleife immer wieder in der Überzeugungblase zu suhlen, dass der Alman-Rassismus doch der Allerschlimmste sei, sollten wir endlich gegen den allgegenwärtigen widerwärtigen strukturellen und alltäglichen Rassismus in ganz Europa anschreiben, denn: Wo es ein Land sich sprachlich selbst erhöht, bedeutet das im Umkehrschluss auch, dass ein anderes dadurch erniedrigt wird! Gerade in Zeiten, in denen um die Einheit Europas, political correctness und jedes Komma und Sternchen für eine gendergerechte Sprache (zu Recht) erbittert gestritten wird, sollte jede Art von „Vive..“ eigentlich in den Müllhaufen feudalistischer Vergangenheit entsorgt werden. Persönlich habe ich in Berlin noch keinen „biodeutsche" Taxifahrer kennengelernt. Aber vielleicht denkt Al Weiwei, der selbst bekennt, kein Deutsch zu sprechen, dass weiße Langnasen sowieso gleich aussehen!
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