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02.08.2020 , 11:12 Uhr
Der Artikel hebt etwas einseitig die Arbeit von Herr Hannig hervor. Wie im Artikel angedeutet, gibt es eine riesige Community aus Linguist:Innen etc., die sich am Manuskript versuchen, und Hannig ist keinesfalls der Erste, der für sich beansprucht, das Geheimnis gelöst zu haben. Da gibt es zB die Arbeit von Gerard Cheshire (Cheshire, G. (2019). The Language and Writing System of MS408 (Voynich) Explained. Romance Studies, 37(1), 30-67.), welcher ziemlich überzeugend die Sprache des Manuskripts als Proto-Romanisch verortet - quasi die letzte gemeinsame Vorstufe bevor sich Italienisch/Französisch/Spanisch etc. abspalteten. Ich bin zwar weder Linguist noch Ägyptologe, aber die so von Cheshire gewonnenen Übersetzungen passen für mich bestens zu den Illustrationen, welche übrigens wie bei Hannig um Heilpflanzen und richtige Ernährung zu kreisen scheinen. Interessant: Cheshire übersetzt auch Passagen, welche eine mögliche Erklärung liefern, warum das Manuskript überhaupt entstand - es könnte ein medizinischer Ratgeber sein, verfasst für Maria von Kastilien, Königin von Aragon, welche aufgrund einer Naturkatastrophe für längere Zeit verreisen musste. Ob nun Cheshire oder Hannig recht behalten - ein kurzer Einblick in ihre Arbeiten (zB Referenz oben) belohnt den Interessierten mit Einblicken in ein prächtig illustriertes Manuskript, dessen Zeichnungen trotz Übersetzung irgenfdwie verwunschen bleiben.
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