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18.07.2020 , 18:03 Uhr
Der Artikel stellt grob widerwissenschaftliche Behauptungen auf, da stellen sich einem die Haare zu Berge.
"Umgekehrt zeigten Studien, dass viel pflanzliches Protein, das sich durch eine andere Zusammensetzung der Aminosäuren von tierischem Eiweiß unterscheidet, eher günstige Effekte auf die Gesundheit hat. "
Pflanzliche Proteine sind genauso Proteine wie tierische Proteine. Tierische Proteine sind aus ernährungsphysiologischer Sicht grundsätzlich wertvoller, weil sie Proteinen im menschlichen Körper entsprechen oder stark ähneln, die daraus gewonnenen Aminosäuren also quasi direkt wieder in passender Quantität zur Synthese zur Verfügung stellen. Bei pflanzlichen Proteinen ist das je nach konkreter Pflanze komplizierter wenn auch nicht allzu tragisch. Die Idee, Proteine seien karzinogen, nur weil sie tierischer Natur sind, offenbart völlige Ahnungslosigkeit, wie Proteine überhaupt aussehen und dass tierische wie pflanzliche Proteine aus den gleichen proteinogenen Aminosäuren bestehen. Nur die konkrete Sequenz sieht eben stark anders aus.
"Menschen über 65 Jahren sollten dagegen durchaus auf ein Plus an Eiweiß achten und das kann ruhig auch vom Tier kommen, hier sind sich Experten einig. Denn sonst besteht die Gefahr, dass sich Muskeln abbauen und die Senioren gebrechlich werden, was das Sterberisiko dramatisch erhöht."
Dieses Problem besteht bei ALLEN Menschen, die nicht halbwegs regelmäßig eine Form von Krafttraining absolvieren und sich proteinarm ernähren. Es ist nur bei Senioren viel ausgeprägter.
Die Empfehlungen des DGE sind stumpfsinnig, nicht wissenschaftlich gedeckt und international rückständig. Wir wissen mittlerweile, dass eine höhere Eiweißzufuhr in vielerlei Hinsicht positiv ist; nicht zuletzt, weil tendenziell sie zu einer durchdachteren Ernährung führt. Dafür braucht man natürlich keine angereicherten Lebensmittel; das kann aber helfen und ist keine schwarze Magie. Molkenprotein hat durchaus therapeutischen Nutzen und nicht zu geringen...
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