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09.02.2020 , 10:52 Uhr
Ich wüsste nicht, das Christian Baron irgendwo den Anspruch erhoben hätte, zu (er-)klären, warum sein Vater zu dem wurde, der er war. Welche gesellschaftlichen oder politischen Strukturen den Boden dafür bereitet hätten. Es ist kein Sachbuch. Es ist ein autobiografischer Roman, der jedem, der möchte und sich die Mühe gibt, mit- und weiter zu denken einen tiefen Einblick verschafft in das Milieu der Familie eines Gescheiterten, die teilweise, aber eben auch nur teilweise daran zerbrach.
In meinen Augen außerordentlich hoch anzurechnen sind Baron die Fähigkeiten zur Selbstkritik und zur, wie soll man sagen... "Fairness" einem derart Gewalttätigen gegenüber.: Seinen Neid gegenüber der Schwester, die von der ihn eigentlich fördernden Tante (statt seiner, was er erwartet hätte) aufgenommen wurde, so offen und öffentlich einzugestehen findet ebenso meinen Respekt, wie die fast warme Beschreibung der wenigen Momente im Leben der beiden, in denen der Vater dem Sohn seine Liebe zu empfinden und zu zeigen imstande war.
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