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Meinung

Eine der wichtigsten Grundregeln, die ich als psychotherapeutisch Arbeitende gelernt habe ist: Mitleid (mitleiden) des Therapeuten ist dass, was Klienten (diesen Begriff bevorzuge ich) am aller wenigsten brauchen können. Hingegen ganz wichtig ist Empathie, also das zugewendete Sich-Hineinfühlen- Können des Therapeuten. Des Weiteren gibt es das Phänomen der Übertragung und Gegenübertragung, die im Bericht deutlich wird: der Schreiber will politische Meinung aus der Therapie heraushalten. Stattdessen trägt er sie aber selbst hinein, indem er die Äußerungen seiner Klientin zunächst ins linke politische Lager deutet. Selbstverständlich überträgt sich dies, auch ohne dass er dies in der Sitzung verbalisiert, schließlich ist zum einen Kommunikation nur zu einem winzigen Teil verbale Sprache und zum anderen will er sich ja, wie er schreibt, in Wirklichkeit gar nicht mit unpolitischer Therapie abfinden. Er ist nicht kongruent. Da ist es kein Wunder, dass seine Sitzungen auch durch seine Klienten politisiert werden. Wozu sich (der T-Shirt-Trägerin gleich) an Symbolen (Markennamen) festbeißen? Wie wäre es stattdessen klarzustellen, dass in der Klinik jeder in all seinen Ausdrucksweise zu Respekt gegenüber allen Menschen sowie deren Glaubensrichtung und zu gewaltfreiem Umgang verpflichtet ist und zwar in jeglicher Ausdrucksform, sowohl in als auch außerhalb von Sitzungen. Mit der Ansage, dass generell jegliche Gewaltverherrlichung, Herabwürdigung, Einschüchterung und Ausgrenzung von Menschen „draußen an der Garderobe abzuliefern ist und kann erst beim Verlassen wieder eingesammelt werden (darf aber gern auch einfach vergessen werde)“ habe ich persönlich im Beratungssetting beste Erfahrung gemacht. Und warum nicht beim Zuhören bewusst einfach nur ohne Wertung die Worte hören (wollen): Netter Ablenkungsversuch! Kann es sein, dass da Gefühle aus Ihrer eigenen ganz persönlichen Geschichte Sie gerade so sehr emotional belasten, dass Sie da jetzt gerade lieber gar nicht hinschauen mögen und deshalb lieber von sich selbst weg zu Goethe und Schiller abschweifen? Egal ob innerhalb oder außerhalb therapeutischen Settings: Wieso so selbstverständlich nordische Mythen, Schriftzeichen etc. einzig als Nazi-Ideologie ansehen und damit wertvolles Kulturgut dem Missbrauch/Missdeutung überlassen? Runen sind so ästhetisch wie alle anderen urzeitlichen Ritz-Zeichen bez. -Zeichnungen auf allen Kontinenten und nordische Mythen sind ebenso achtenswert wie Mythen von anderswo.

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