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27.08.2019 , 21:41 Uhr
Dass Erkrankungen komplex sind und eine genetische Komponente haben, ist trivial. Warum dies aber bei der Anorexie (AN) unter Zuhilfenahme einer großen gen. Studie aufgewärmt wird nicht. Fast 25% der AN sterben und keine andere Erkrankung löst ein solches Ohnmachtsgefühl bei Ärzten/Freunden/Fam.-angeh. aus. Blickt man jedoch in die Studie, sind die Annahmen so nicht haltbar: 1) diagnostische Klassifikation: ein ziemliches Sammelsurium (klinische Diagnosen und Selbsteinschätzungen vermischt usw.) 2) kein Ausschluss, d.h. ob hier neben AN auch Depression, Borderline, psychiatr. Erkrankungen vorliegen (denn die Erkrankungen sind häufig vergesellschaftet) => Aussage damit völlig fraglich 3) Heredität: "Assuming a lifetime prevalence of 0.9–4%, SNP-h^2 was 11–17% (s.e. = 1%)," das ist bemerkenswert niedrig für das Medienecho, wenn man bei Schizophrenie 47% und bei MDD 17% annimmt 4) Genexpression wurde direkt nicht untersucht, bezeichnenderweise tauchen Analysen nur im Supplement auf, weil es nur eine "indirekte" Analyse war. Fazit: Wenn man sich einige anderen Arbeiten der Autorengruppe der Studie betrachtet, zeigt sich die eigentliche Intention: Der Anorexie soll das Stigma der "psychischen Erkrankung" genommen werden, um das Feld für eine medikamentöse Behandlung zu bahnen; ist halt genetisch, ein Stoffwechselproblem, da müssen halt Medikamente her und nicht Psychotherapie
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