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17.12.2023 , 01:47 Uhr
Ich fahre auch SUV. Der verbraucht aber nicht mehr als ein normaler PKW. Im Alltagsverkehr in Berlin bin ich zwar nicht auf den SUV angewiesen, allerdings besitze ich ein Haus in den Bergen, wo ich mehrmals im Jahr Urlaub mache. Hier sind viele Straßen nicht befestigt, die Zufahrt zu meinem Grundstück würde ich mit einem tiefer liegenden PKW nicht erreichen. Deshalb brauche ich einen kleinen SUV. Diese Verteufelung finde ich anstrengend. "Ich habe darüber nachgedacht, aber es fällt mir kein Grund ein" ist ganz schön schwach von "Stefan". Und ob es der Umwelt zuträglich ist, dass der SUV nach Stefans Aktion mit einem noch größeren Abschleppwagen abtransportiert werden muss, sei auch dahingestellt. Ja, nicht jeder braucht in der Stadt einen SUV, es braucht aber auch nicht jeder in der Stadt überhaupt ein Auto. Flugblätter finde ich gar nicht so schlecht, um Menschen zum Nachdenken über die Wahl des Gefährts zu bewegen. Wenn auch mit wenig Aussicht auf Erfolg. Aber meint "Stefan" wirklich, dass er durch seine Aktion bewirkt, dass jemand seinen SUV durch einen Kleinwagen ersetzt? Vielleicht sollte er noch einmal etwas länger nachdenken.
zum Beitrag28.03.2019 , 20:19 Uhr
Sie Darstellung stimmt, aber wie sehr trauert auf der anderen Seite die albanische Bevölkerung um die serbischen Opfer? Zum 20. Jahrestag des Bombardements hissten zwei Albaner eine riesige albanische Flagge mitten in Belgrad auf einer Brücke, wo das erste zivile Opfer der Luftangriffe von 1999 starb. Ist das die albanische Vergangenheitsbewältigung? Man muss beidseitig einsehen, dass gegenseitig die emotionalen Gräben noch sehr tief sind. Vučić sollte außerdem nicht als Vertreter der serbischen Bevölkerungsmehrheit betrachtet werden, wenn seit Dezember jede Woche riesige Demonstrationen gegen ihn stattfinden.
Und zum Schluss sollte man auch nochmal festhalten, dass die einseitige Unabhängigkeitserklärung der Kosovo-Albaner zu einer Zeit stattfand, als die serbische Bevölkerung ihren Diktator Milošević gestürzt hatte, demokratische Strukturen aufbaute und längst den Minderheitenschutz gerade der Kosovo-albanischen Minderheit gesetzlich wieder verankert hatte. Gerade in dieser Zeit, als eine Annäherung möglich schien, weil Miloševićs Politik in der Bevölkerung als Grund allen Übels verhasst war, entschied sich die albanische Führung zu einer Grenzziehung.
Die UÇK wurde übrigens nicht nur von der serbischen Regierung als Terrororganisation eingestuft. Auch das Auswärtige Amt erklärte diese Organisation zur Terrororganisation, allerdings nur im Zusammenhang mit Mazedonien, Griechenland und Montenegro. Die gleichen Kämpfer wurden im Kampf gegen Serbien als Befreier bezeichnet. Doppelmoral nennt man das.
Auf keinen Fall will ich die Gräueltaten der Serben im Jugoslawien-Krieg und im Kosovo-Krieg verharmlosen. Diese Schandtaten sind nicht zu verzeihen. Allerdings gibt es bei kriegerischen Auseinandersetzungen immer mindestens zwei Seiten. Die gilt es auch hier zu betrachten.
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