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26.03.2019 , 08:14 Uhr
"Fußball führt zu Gewalt". Mit dieser Behauptung begannen Sie heute Ihren Kommentar. Um Ihre Behauptung zu untermauern, beziehen Sie sich auf ein jahrhundertealtes Gesetz, das den Fußball Anfang des 14. Jahrhunderts in England mit Gewaltausbrüchen gleichsetzt. Die Unterstellung der Aktualität eines Gesetzes eines anderen Landes, das vor über 700 Jahren erlassen wurde ist schon alleine fragwürdig. Dass Sie sich zur Bestätigung Ihrer Vorurteile darauf berufen, ohne sich die Mühe zu machen, zu recherchieren, was denn zu dieser Zeit als Fußball bezeichnet wurde, ist aus meiner Sicht sogar unprofessionell. Den damaligen "Fußball" mit dem heutigen zu vergleichen ist nicht mal der Vergleich zwischen Äpfel und Birnen. Die wachsen wenigstens beide auf Bäumen. Fußball damals war der ritualisierte Wettkampf zweier Dorfhälften, bei dem hunderte Menschen einen Kampf um den Ball führten. Übrigens meist mit den Händen und nicht selten mit Gewalt. "Fußball führt zu Gewalt". Ein Bild, das Reiner Wendt und seine Gefährten seit Jahren ebenso unreflektiert in die Köpfe der Bevölkerung zu pflanzen versucht. Er wird sich bestimmt über Ihre Unterstützung freuen. Wozu es führt, wenn Medien dieses Vorurteil undifferenziert transportieren, konnte man nach der Stadionkatastrophe von Hillsborough gut beobachten. Das unsägliche Leid, das sich dadurch für die Angehörigen der Opfer über Jahrzehnte ergab, war auch ein Produkt einer solchen Berichterstattung. Hiermit soll in keiner Form infrage gestellt werden, dass es im Fußball auch zu Gewalt kommt. Das plumpe Aufstellen einer pauschalen Behauptung im Fleischhauer-Stil finde ich allerdings unangemessen. Dass der Vergleich mit Volksfesten durchaus legitim und fundiert ist, könnten Sie schon alleine durch eine Recherche der angezeigten Straftaten beim Oktoberfest erkennen. "Wo jährlich 10 Millionen Menschen aufeinandertreffen, kommt es auch zu Gewalt." Diesen Satz leihe ich Ihnen gerne als Einstieg für ihren nächsten Versuch.
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