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25.03.2019 , 15:11 Uhr
Einen schalen Beigeschmack empfinde ich bei dem Boykottaufruf vom Berliner Bündnis gegen Rechts. So sehr ich die Kritik an den Aktivitäten des Veteranenvereins und insbesondere einer fehlenden kritischen Distanz zu den Verbrechen der Waffen-SS teile, gilt auch hier das Prinzip: Im Zweifel für den Angeklagten. Dieser wird in dem Boykottaufruf als Nazi diffamiert und es wird behauptet, dass er mit dem Bierverkauf die Aktivitäten des Veteranenvereins finanzieren würde. Beide Behauptungen stehen auch nach dem Infoabend haltlos im Raum.
Eines aber wurde deutlich: dass unsere deutsche Erinnerungskultur eine andere ist als die in vielen anderen europäischen Ländern. Die beiden Historiker*Innen haben an diesem Abend gezeigt, was nötig und einer Weiterentwicklung hin zu einer Annäherung in der Erinnerungskultur dienlich wäre: ein Dialog mit dem Ziel, unserem neuen finnischen Nachbarn zu helfen, seine einseitige Darstellung zu revidieren und den Mut, zu einem kritischen Umgang zur Geschichte des finnischen SS-Bataillons zu gelangen.
Wer sich eine andere Erinnerungskultur unserer europäischen Nachbarländer wünscht, darf sich einem Dialog nicht verschliessen - wie es das Bündnis gegen Rechts in diesem Fall leider beharrlich tut.
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