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01.03.2019 , 23:02 Uhr
Ich kann die Väterverbände inzwischen so gut verstehen! Und lasst euch sagen: Nicht nur Väter hätten gerne ein Wechselmodell...
Ich habe mein Kind über 3 Jahre kaum unterstützt durch den Vater in die Welt getragen, groß gestillt und gefüttert. Dann erlitt ich eine Depression, an deren Tiefpunkt, als der Kindsvater sich erstmalig, kurzzeitig und ernsthaft alleine ums Kind kümmerte, er per Eilantrag bei Gericht sich das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrecht sicherte.
Inzwischen liegt meine Erkrankung dank guter Therapie weit hinter mir. Mein erster Versuch das Kind wieder im Residenzmodell hauptsächlich zu mir zu bekommen wurde bei Gericht wegen des Wohnortwechsels (20km) abgelehnt und vom Kindsvater mit einer Unterhaltsklage revanchiert. Obwohl er meine paar Euro als Privater echt nicht nötig hätte.
Also zog ich in seine Wohnortnähe und beantragte das Wechselmodell. Unser Kind ist inzwischen so groß, dass es deutlich artikulieren kann, dass es öfter bei Mama sein will. Und es bricht mir jedes Umgangsende das Herz, wenn es sagt, dass es länger bei mir bleiben will. Aber mit meinem Antrag kam ich bei Gericht wieder nicht durch. Die schlechte Kommunikation zwischen uns Eltern würde im Wechselmodell das Kindswohl gefährden. Ansonsten wäre ja alles fein.
Dass es dem Vater da nur um Machtausübung geht und er sich absichtlich unkooperativ verhält, interessierte niemanden. Ich hatte den Eindruck, dass niemand der Verfahrensbeteiligten die Verantwortung übernehmen wollte, gegen den Willen eines Elternteils das Wechselmodell anzuordnen. Das wäre für die Jugendamtsdame bestimmt mit dem Kindsvater unbequem geworden. Der hätte dann Langeweile, Zeit und Geld gehabt ... und eben nur 7 Tage statt 11 das Kind.
Diese Pädagogen und Juristen haben mich echt vom Glauben abgebracht. Da ziehe ich mühevoll ein Baby und Kleinkind groß, werde aus Überlastung krank, muss erleben, wie mir mein Kind gekapert wird und darf jetzt nicht mal 50 % erziehen?
Armes Deutschland!
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