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20.01.2019 , 00:57 Uhr
Ich bin Kulturanthropologin und habe mich längere Zeit mit dem Kongo-Gräuel beschäftigt. Ich wage zu behaupten, es war einer der dunkelsten Momente der Menschheitsgeschichte und DER dunkelste Moment der Kolonialgeschichte, die absolute Hölle auf Erden. 10 Millionen tote Kongolesen, Verstümmelungen, abgehackte Hände, Massenvergewaltigungen. Das Diabolische in uns Menschen, komplett entfesselt. Der Archetyp eines Genozids. Wie im Hinblick auf dieses unglaublich grausame Verbrechen immer noch unter Forschern darüber gestritten wird, ob es sich um einen Genozid handelt, ist schlichtweg zynisch und zeugt von der gleichen westlichen Arroganz, die dieses Verbrechen damals überhaupt möglich machte.
Mich macht es fassungslos, dass Belgien immer noch nicht offen dazu steht und das Museum sämtliche Exponate an den Kongo zurückgibt. Es wäre nur eine symbolische Entschädigung für die 10 Millionen Toten. Dieses Museum hätte in ein Kongo-Gräuel-Museum umgewandelt gehört. Es gehört zum Erwachsenwerden eines Landes hinzu, seine eigenen Verbrechen zu benennen, und im besten Falle, ja, zu sühnen. Definitiv auch finanziell. Aber dieser Genozid taucht heutzutage ja sogar in vielen belgischen Schulbüchern nicht auf. Und ein Nachfahre Leopolds des 2. ist amtierender Monarch. Belgien zeigt sich hier als in keinster Weise weiter fortgeschritten als die Türkei, die bis heute ihren Genozid an den Armeniern leugnet.
Mal ganz zu schweigen von Belgiens historischer Verantwortung am Genozid von Ruanda. de.wikipedia.org/w...#Belgisches_Mandat
Der Sitz unserer Europäischen Union in Brüssel. Unsere wichtigsten europäischen Institutionen im "Europa Viertel Leopold". Leopold - da war doch was?
Besonders pikant: das Gräuel im Kongo ist aktueller denn je. Diesmal geht es um unser Gold. www.spiegel.de/pol...vor-a-1216490.html
Colonialism is now.
#Kongogräuel Museum Brussels
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