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21.10.2018 , 19:54 Uhr
Ich habe diese Diskussionen schon 100mal hinter mir. Man kann fast alle "Argumente" der Tierrechtler sachlich widerlegen - aber wenn das mühsam genug getan hat, hört man sprüche wie "Aber mein Gefühl sagt ..." oder "Aber die armen Tiere leben in Gefangenschaft!" Die kommen nicht auf die Idee, mal darüber nachzudenken, wie abstrakt unser "Freiheitsbegriff" ist und dass Tiere in der Natur nie frei sind. Sie werden von Reviergrenzen eingeschränkt - und das zu Land, im Meer und am Himmel. Nicht einmal der Löwe als "König der Tiere" kann dahin gehen, wo er will. Wenn er ins Revier der Nachbarn kommt, kann es lebensgefährlich werden. In dieser Diskussion zeigt sich für mich, wie weit wir heute von der Natur entfernt sind und wie wenig die meisten Leute von Tieren verstehen. Die meinen alle, Natur sei sowas wie ein Disney Film und darum sei es fies, den Tieren diese Paradiese vorzuenthalten. Die Realität ist ganz anders - und ich vermute, dass die meisten Tiere sehr viel lieber im Circus und im Zoo als in der oh-so-hochgelobten "Freiheit" leben.
zum Beitrag21.10.2018 , 19:48 Uhr
Ich muss Ihnen doch nicht erzählen, dass auch in einem Kommentar die Pflicht zur wahrheitsgemäßen Berichterstattung besteht, oder? Eine Aussage wie "Drei Anläufe hat der Bundesrat schon gemacht, um Wildtiere im Zirkus zu verbieten und scheiterte an den Zirkusfans in der Bundesregierung" entspricht nicht der Wahrheit. Der Bundesrat deswegen pro Zirkus entschieden, weil Gutachten von Fachleuten sagten, es gäbe tierschutzrelevanten Bedenken! In dem Fall haben wir also Politiker gehabt, die sich dem Urteil von Fachleuten gebeugt haben statt der Polemik fragwürdiger Tierrechtsorganisationen (machen Sie sich doch bitte mal über PeTA schlau!) zu folgen.
zum Beitrag21.10.2018 , 19:45 Uhr
p2: Wenn sie in der Natur innerhalb ihres engsten Umfeldes genug zu fressen kriegen, bewegen sie sich kaum. Und nun schauen wir Circuslöwen an: Perfekt gefüttert, Bewegung kriegen sie bei Training und Vorstellung (und Martin Lacey jr. sagt, man müsste da ein bisserl aufpassen, dass es nicht zu viel für sie wird, weswegen er ältere Tiere schon mal für eine Vorstellung aus lässt), ihre Sozialstruktur haben sie in ihren Gruppen - ja, was will man mehr? Dazu haben sie im Vergleich zu Zootieren sogar jede Menge Abwechslung - ihnen wird jede Woche eine neue Umgebung mit anderen Bildern geboten - und Katzen sind bekanntlich "Gucktiere", die gerne beobachten. All diese Dinge stehen übrigens in dem Gutachten, dass den Bundestag bewogen hat, ein Wildtierverbot abzulehnen - und das war der Grund meiner Empörung über den Artikel. Darin wird es dargestellt, als ob einige Politiker aus dem Bauch entschieden hätten. Dem war aber nicht so. Die Entscheidung beruhte auf einem Gutachten mehrer angesehener Verhaltensforscher, die aktuell Untersuchungen im Zirkus gemacht haben. Die haben kein Problem mit dem Circus - und nun können Sie überlegen, wessen Urteil Sie mehr vertrauen: Dem von Verhaltensforschern oder dem von Tierrechtlern, die - hab' ich mehrfach erlebt - einen Löwen nicht von einem Tiger und ein Nilpferd nicht von einem Nashorn unterscheiden können?
zum Beitrag21.10.2018 , 19:40 Uhr
Och, was meine Erfahrung mit Pferden angeht: Ich hab' ungefähr 40 Jahre mit Pferden verbracht, bin Vielseitigkeit bis Klasse M geritten, war stellv. Chefredakteurin zweier Fachzeitschriften und hab' über ein Dutzend Bücher über Pferde geschrieben. Un ich denke, ich habe mehr Pferde verladen als die meisten Leute je gesehen habe. Dabei habe ich natürlich erlebt, dass einige Stress hatten. Ich hatt' sogar selbst einen, der auf jeden Fahrt schlimm Durchfall bekam. Ich kenne aber auch jede Menge Pferde, die beim Verladen vollkommen cool sind - vor allem, wenn sie auf den Lastwagen gehen und wenn sie's gewohnt sind. Und ich hab' schon geholfen, Krone Pferde zu verladen - die sind's gewohnt, die haben die Ruhe weg. Was die "Wildtiere" (ist ein Tier, dessen vorfahren schon seit 21 Generationen in die Familie gehören, noch ein "Wildtier"? Martin Laceys Löwen und Tiger stammen alle aus der Lacey-Familienzucht) angeht, scheinen Sie meinen Kommentar nicht wirklich gelesen zu haben. Aber ich wiederhole mich gerne: Die Universität Freiburg - und der kann man ja wohl nicht per se vorwerfen, irgendwie mit dem Circus verbandelt zu sein - hat Stresstests bei den Krone Löwen gemacht. Gemessen wurde das Cortison (Streßhormon) Level beim Anfang einer Reise in Monte Carlo und bei der Ankunft in München - also über eine Strecke, die eher atypisch für den Zirkus, weil sehr lang ist. Das Ergebnis bei zwei Dutzend Tieren war sehr eindeutig: Kein einziges tier zeigte ein höheres Cortisol Level, im Gegenteil - bei einigen war es während der Fahrt sogar gesunken. Dazu leben die Tiere nicht "in einem Käfig", sondern in sehr großzügigen Gehegen (die sind sogar größer als vorgeschrieben) - und jeder Verhaltensforscher kann Ihnen versichern: Katzen haben fast keinen Bewegungsdrang. Im Gegenteil. sie sparen Energie, in dem sie 16 Stunden am Tag schlafen - wenn man sie lässt.
zum Beitrag19.10.2018 , 22:27 Uhr
P2: Ich bin eigentlich frustriert. ich dachte immer, bei der TAZ werde sauber recherchiert und dokumentiert. In diesem Fall: Nein, definitiv kein guter Journalismus. Muss ich Euch erzählen, dass ein Bericht "neutral" sein sollte? Sonst gehört er als Kommentar deklariert!
zum Beitrag19.10.2018 , 22:25 Uhr
Sorry, aber der Artikel ist ziemlich tendenziös. Es entspricht nicht der Tatsache, dass das Wildtierverbot wegen "Zirkusfreunden" in der Regierung abgelehnt wurde. Der Grund waren Gutachten von Wildbiologen und Tierärzten, die sagten, dass es keine tierschutzrechtlichen Gründe für ein solches Verbot gäbe. Es stimmt auch nicht, dass Circustiere Transportstress haben. Eine Untersuchung der Uni Freiburg hat ganz eindeutig ergeben, dass die Krone Löwen auch bei einem langen Transport total entspannt sind. Es stimmt schon gar nicht, dass Pferde transportgestresst sind - schauen Sie doch mal zu, wie Turnierpferde verladen werden! Bei 75 % heißt das "Klappe runter, Pferd reinlaufen lassen, Klappe zu" - null Stress, weil sie das kennen und wenn sie auf dem Lkw transportiert werden, ist es kein Stress. Hänger ist was anderes - das macht einigen was aus. Aber Zirkuspferde fahren nicht auf Hänger. Die Krone-Pferde z.B. sind mit klimatisierten Aufliegern unterwegs! Und wenn ich lese " So oder so bleiben aber stundenlange Transportwege" muss ich mich fragen, ob das schlecht recherchiert oder böswillig ist. Nehmen wir doch mal die nächsten fünf Stationen, die Circus Krone bereist hat: Krone steht gerade in Hamburg - dahin kamen sie aus Stendal, also rund 220 km. Selbst im Hinblick darauf, dass man mit einem Tiertransporter nicht rast - in vier Stunden mit Ver- und Entladen (merke: Stallzelte bzw. Gehege stehen ja am Ankunftsort schon, es kann also direkt ausgeladen werden). Vor Stendal war der Braunschweig - 140 km Strecke. Nach Braunschweig kam der Circus aus Hannover: rund 70 km Davor war Oldenburg - 179 km Und von Hamburg aus geht Krone nach Goslar - 238 km, eine der längsten Strecken auf der ganzen Tour. Beim Circus Charles Knie sieht es ähnlich aus. Die meisten Circusse reisen heute nicht mehr so weit!
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