Profil-Einstellungen
Hier könnten Ihre Kommentare stehen
Herzlich willkommen.
Auch Sie haben eine Stimme und auch die soll gehört und gelesen werden.
Hier werden alle Kommentare gesammelt, die Sie verfassen. Außerdem können Sie Kontaktmöglichkeiten hinterlegen und sich präsentieren.
Wir freuen uns, wenn Sie die taz.kommune mit Ihren klugen Gedanken bereichern.
Viel Freude beim Lesen & Schreiben.
meine Kommentare
15.02.2019 , 07:53 Uhr
Lieber Malte Kreutzfeld, allerbesten Dank für diese klasse (eigentlich selbstverständliche) Recherche! Eine Frage habe ich dennoch (und ich lese und lese den Text und finde meinen Fehler nicht): Wenn sich Köhler denn bei den NO2-Werten um den Faktor 200 bis 1000 verrechnet hat (was mir zu stimmen scheint) und errechnet hat, dass ein Raucher nach gut 2 Monaten eine NO2-Menge inhalliert hat, die der lebenslangen Außenluft-Belastung eines 80-Jährigen entspricht - heißt das nicht, dass in Wahrheit ein Raucher erst nach gut 2 Monaten x 200 bzw. x 1000 dieselbe Menge inhalliert hat, also nach gut 400 bzw. 2000 Monaten, also ca. 33 Jahren bzw. 170 Jahren? Ihr kommt "nur" auf 6,4 bis 32 Jahre.
zum Beitrag07.11.2018 , 18:01 Uhr
Bitte nicht das eine gegen das andere ausspielen! Politisch gewollte Projekte sind nie leicht zu stoppen. Die Behauptung, das jeweilige Projekt sei nun "unumkehrbar", gehört zur Begleitmusik eines jedes solchen Projekts. Speziell für Stuttgart 21 gibt es einen hervorragenden Alternativvorschlag (umstieg-21.de), der das bisher Gebaute zu großen Teilen mitverwendet, viel Geld spart und dennoch den Bahnhof um Welten leistungsfähiger macht. Außerdem fehlen für S21 noch die Genehmigungen für zwei wesentliche Teilbereiche (Flughafen- und Wartungsbahnhof), die Finanzierung ist nur bis nächtes Jahr gesichert, und es laufen Anzeigen z.B. wegen eines katastrophalen Brandschutzes (BER lässt grüßen). Also nicht so schnell die Flinte ins Korn werfen, nur weil die Grün-Schwarze Landesregierung und all ihre Verbündeten im Bund und in der Bau- und Immobilienwirtschaft den Weiterbau für "alternativlos" erklären.
zum Beitrag11.12.2017 , 20:00 Uhr
Dieser Artikel, in dem ihr ausgerechnet den längst an die S21-Befürworter angepassten Grünen Matthias Gastel zum Hauptzeugen erhebt und folglich zum Schluss kommt, dass wohl alles nichts nützt und dass man wohl fertigbauen muss, ist blasser Mainstream, ein Dokument politischer Orientierungslosigkeit.
Wo ist euer politischer Kompass? Habt ihr immer noch nicht verstanden, dass es bei S21 nicht nur um einen Bahnhof und nicht nur um Stuttgart geht, sondern dass der Flaschenhals S21 ein bundesweites Bahnhindernis darstellen wird? Dass S21 ein Teil des politischen Projekts ist, die Bahn als Konkurrent des Autos auszuschalten – weshalb es der Politik gerade recht ist, wenn die Bahn sich für S21 mit Horrorkosten übernehmen muss? Dass das Projekt S21 der größte technisch-politisch-wirtschaftliche Betrugsskandal der Nachkriegsgeschichte – unter Mitwirkung von Medien und Justiz – ist? Dass S21 für die Wirtschaftselite und deren politische Günstlinge zum Symbolprojekt für die Frage geworden ist, wer stärker ist im Land, die Wirtschaft oder die Bürgerschaft? Dass S21 von der Politik zur Nagelprobe aufgeblasen wurde, an der sie ihre Zuverlässigkeit bei der Umsetzung der Wünsche der Wirtschaft zeigen kann? Dass S21 kein Einzelfall ist, sondern seine Parallelen europaweit hat, von Gezi bis Notre-Dame-des-Landes: Es geht europaweit darum, unter Ausschaltung der Bevölkerung, aber auf deren Kosten Großprojekte umzusetzen, durch welche – weitestgehend unkontrolliert – Steuergelder in die Wirtschaft gepumpt werden können. Dass es nicht (nur) um einen Bahnhof geht, sondern um Demokratie, darum, ob die Politik – entlang von CETA und TTIP – immer weiter die Bevölkerung ausschaltet, um sich (zum Erhalt des eigenen Machtanteilchens) der Wirtschaft zu unterwerfen?
Könntet ihr vielleicht endlich einmal aus eurer Hauptstadt-Attitude herausfinden, mit der ihr gesellschaftspolitische Skandale zu lokalen schrulligen Donquichotterien verniedlicht – und damit das Geschäft der Nutznießer betreibt?
zum Beitrag01.12.2017 , 23:26 Uhr
Soso, ein Ausstieg wäre also „eine unglaubliche Vernichtung von Arbeitsleistung und Volksvermögen“. Wäre denn der Weiterbau eine geringere Verschwendung von Volksvermögen? Für 10 Mrd. (so viel wird es werden) einen Bahnhof zu bauen, der schon die heutigen Verkehrsbedürfnisse 30 % unterschreitet (und damit u.a. bundesweit zum Flaschenhals wird), der regelmäßig zu Unfällen führen wird (weil er 15 Promille Gleisneigung hat), der bislang keinen genehmigten Brandschutz hat (und für die dazu erforderlichen Umbauten weitere Kapazität einbüßen wird), dessen Tunnels regelmäßig zum Verkehrs-GAU führen werden, weil sie alle paar Jahre gesperrt werden müssen (weil der geologische Untergrund 100 Jahre lang quellen wird).
Der neoliberale Boris Palmer weiß, dass die ba-wü-Grünen politisch bequemer fahren, wenn sie sich nicht mit der Bauwirtschaft anlegen (so wie sie sich ja auch mit der Autoindustrie glänzend arrangieren).
Dem Neoliberalismus ist die Verschwendung von Volksvermögen kein Problem, sondern tägliche Praxis. Die Chance des S21-Ausstiegs ist aber, dass diese Verschwendung wenigstens ein klein bisschen geringer wird (so schlappe 5 oder 6 Mrd. – denn so viel günstiger wird die Modernisierung des Kopfbahnhofs – http://www.umstieg-21.de).
Womöglich ist Boris Palmer auch auf die neueste Finte der Bahn hereingefallen, der Ausstieg koste die Horror-Summe von 7 Mrd. (das wäre mehr als das gesamte Projekt bis letzte Woche noch gekostet haben soll). Der Trick: Die Bahn unterstellt mit dieser Zahl, dass sie bei einem Projektabbruch die schon gebauten Tunnels wieder zurückzubauen müsste. In den S21-Verträgen hat sich die Bahn aber lediglich verpflichtet, bei einem etwaigen Projektabbruch, eine sichere und (wie vorher) funktionstüchtige Infrastruktur zu übergeben.
Beim Konzept Umstieg 21 gehen wir davon aus, dass – wenn schon Unsummen in die Tunnels gesteckt wurden – man nicht weitere Unsummen in deren Abriss steckt, sondern jede wie auch immer geartete Umnutzung wirtschaftlicher ist.
zum Beitrag