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12.03.2018 , 14:08 Uhr
Sie beschweren sich hier an mehreren Stellen, dass angeblich alle Männer in einen Topf geworfen werden; dabei tun Sie nichts anderes, und werfen einfach mal alle Frauen, die in einer Belästigungs-Situation nichts sagen, in einen Topf, ohne sie zu kennen.
Es ist mir völlig und komplett gleichgültig, ob ich von Allen geliebt werde. Ich habe mich in meinem Leben schon so oft unbeliebt gemacht, bin sogar gemobbt worden; war alles dabei. Ich weiß, dass das einen nicht umbringt, und habe keine Angst mehr vor Ablehnung.
Trotzdem habe ich mich jahrelang nicht getraut, etwas zu sagen, wenn ich belästigt wurde. Weil es mir ein Mal passiert war, dass mich ein Mann getreten (!) hat, nur weil ich mich aus einer Situation, in der mir Derjenige zu nah auf die Pelle rückte und geifernd ansah, herausgenommen habe (Ja: Ich habe noch nicht mal irgend etwas gesagt oder getan, nicht mal die Augen gerollt o.Ä., sondern bin einfach nur aufgestanden und weggegangen). Zwei Tage Schmerzen.
Oder was ist z.B., wenn eine Frau eine geistige Behinderung hat, die man ihr nicht ansieht? Und gar nicht versteht, was da mit ihr passiert, aber sich trotzdem schlecht fühlt? Oder wenn Eine vielleicht autistisch ist oder Ähnliches, und komplett verunsichert in einer solchen Situation? Mit denen darf man(n) dann einfach alles machen, was man will, oder wie? Da haut doch was nicht hin. Und das fällt mir immer wieder auf bei diesem elenden Victim-blaming. Abgesehen von aller moralischer Empörung, ergibt es noch nicht mal Sinn. Wie kann das Opfer im Nachhinein an etwas Schuld sein, das mit ihm gemacht wurde? Einfach unlogisch.
Und warum setzen Sie sich weiter oben vehement dafür ein, dass Mädchen von klein auf beigebracht werden muss, sich zu wehren, ober keinen Halbsatz lang, dass Jungs auch beigebracht werden könnte, Mädchen/Frauen respektvoll zu behandeln und nicht zu belästigen? Denn da liegt doch der Hase im Pfeffer: Jungs dürfen einfach (fast) alles ("Boys will be boys").
D a s muss sich ändern.
zum Beitrag19.11.2017 , 14:16 Uhr
Ich kann nur zustimmen, ich koche drei bis vier Mal pro Woche für mich allein. Ich backe auch Brot und manchmal Kuchen. Für mich ist das völlig normal - schon allein, weil es (runtergerechnet auf die Portion, und wenn man geschickt Resteverwertung betreibt) billiger ist (und besser schmeckt), als Fertig-Food aus dem Supermarkt; und erst recht kostet es weniger, als auswärts zu essen oder liefern zu lassen (und wenn man mit sehr schmalen Budget wirtschaften muss...).
Viele Leute glauben traurigerweise, kochen könne keinen Spaß machen - schon gar nicht, wenn man es "nur" für sich macht. Daher wollen sie es unbedingt vermeiden.
Und die ersparte Zeit wird oft verplempert mit Sachen, die nur irgendwie ablenken, aber mehr auch nicht. Finde ich schade. Kochen ist Kreativität, Handwerk, Meditation, hinterher ist man stolz - und dann ist es auch noch nahrhaft und schmeckt (meistens). Ist doch perfekt!
zum Beitrag17.11.2017 , 17:46 Uhr
Sie lesen noch nicht mal richtig, was ich schreibe: Ich hatte mich noch nicht mal aktiv versucht zu wehren, bin nur weggegangen, und wurde trotzdem körperlich angegriffen - Verstehen Sie das nicht, oder wollen Sie es nicht verstehen? Allein der Versuch (oder sogar nur das sich-herausnehmen-wollen aus der Situation) kann zu verbaler oder gar körperlicher Gewalt führen (einen noch viel, viel krasseren Fall, der durch die Medien ging, erwähnte ich ebenfalls). Von Männern, die meist größer und stärker sind als die betreffenden Frauen, begreifen Sie das?
Derjenige (falls er denn zu Gewalt neigt, was frau ja nicht wissen kann!) wird wohl kaum vorwarnen: "Okay, jetzt hast du ein Mal versucht, Dich zu wehren, lasse ich dir durchgehen. Aber ich mache trotzdem weiter mit der Belästigung; und wenn du dich dann nochmal wehrst, greife ich dich tätlich an!". Natürlich nicht.
Von daher ist das auf-die-Bühne-gehen doch verständlich: Da wird sie wohl kaum angeschrien, beleidigt oder gar tätlich angegriffen werden. Ich sage ja nicht, dass das perfekt war. Aber verständlich ist es für mich durchaus.
zum Beitrag17.11.2017 , 17:18 Uhr
Ich stimme Ihnen in Teilen zu, aber da ich es völlig normal finde, dass sich nicht jeder Mensch in so einer hochemotionalen Situation sofort 100%ig korrekt ausdrückt, finde ich, das hätte man auch ganz normal analysieren und neutral erklären können - ohne diese, doch recht herablassende, Art Ihrerseits. Auch den Sarkasmus hätte man durchaus weglassen können, meiner Meinung nach.
Inwieweit die Autorin selbst sexistisch gewesen sein soll, erschließt sich mir nicht. Sie erzählt halt einfach, wie es war (und erwähnt ja auch die zwei Frauen, nicht nur Männer). Hätte sie die ganze Zeit von "MenschInnen" oder sowas gesprochen, würde man sie jetzt hier auch kritisieren, für die doofe, gegenderte Sprache. Wäre ja auch albern, denn wenn Diejenigen nun mal männlichen Geschlechts waren? An welchen "allen Ecken und Enden" weist sie darauf hin, "dass es ja (böse/ignorante?) MÄNNER waren", die sie kritisierten? Ich finde diese Stellen so nicht.
Auch eine ideologische Spezialperspektive kann ich nicht herauslesen (aber ich sehe "Feminismus" auch nicht als furchtbar schlimmes Schimpfwort an oder sowas, vielleicht ist das mein "Fehler"), auch kein "hochjubeln"; sowas hat schließlich auch Niemand Drake unterstellt.
Desweiteren waren die genannten Männer nicht "mäßig" empathisch, sondern haben sie (auch abseits der Bühne) unterbrochen und nicht ausreden lassen (respektlos), ihr komplett ihre Gefühle abgesprochen und ihr aufzwingen wollen, gefälligst etwas anderes fühlen zu sollen ("Nimm es als Kompliment." - Belästigung ist kein Kompliment). Das Verhalten des Typen wurde komplett verharmlost und gar zu etwas Normalem gemacht ("Körperkontakt gehört zum tanzen." WTF?!). Sogar als "Nazi" wurde sie bezeichnet. Das ist das Letzte!
Niemand hat versucht, sie beruhigen. Sie wollten sie dazu bringen, dass sie schweigt.
zum Beitrag17.11.2017 , 16:58 Uhr
Lesen Sie doch bitte meine Antwort auf den Kommentar von INSLOT (fängt mit "Ja nee, klar" an). Danach wird hoffentlich alles, was Sie missverstanden haben, geklärt sein.
zum Beitrag17.11.2017 , 14:46 Uhr
Und zum Thema Sicherheitspersonal:
Ich habe jahrelang in einem Club gearbeitet, und das Sicherheitspersonal hat oftmals noch nicht mal den eigenen Barfrauen geholfen - da kann man sich ausmalen, wie häufig oder selten Gästinnen Hilfe erfahren haben.
Auch als Gästin (ja, dieses Wort steht im Duden) in anderen Clubs habe ich es erlebt, dass von Türsteher-Seite nicht geglaubt oder verharmlost wurde. Und nicht nur ein Mal. Oder es wurde argumentiert, ich hätte ja keine Beweise (und Zeugen für ein kurzes an-den-Po-fassen im Gedränge der Tanzfläche zu finden, ist auch fast unmöglich). Ja klar, ist ein Argument. Aber Fakt ist, dass sowas der betreffenden Frau nicht dabei hilft, sich besser zu fühlen.
Und selbstverständlich verlässt sie dann den Club - allein schon, weil der Abend gelaufen und ihre Stimmung komplett im Eimer ist. Aber natürlich auch, weil dieser Typ ja noch da ist. Und wenn ihr sowas mehrfach passiert, nimmt sie die Botschaft mit: Wehren oder sich Hilfe suchen - sollte frau lieber lassen, bringt eh nix.
Am Ende geht sie einfach nicht mehr in Clubs. Und die Typen wundern sich über den Männerüberschuss: "In letzter Zeit nur noch Kerle hier!".
Mich wundert's eher, dass die das alle wundert.
zum Beitrag17.11.2017 , 14:09 Uhr
Ja nee, klar. Ein unschuldiges Bürschlein, der wollte nur flirten, Komplimente machen. Hat nicht das Geringste falsch gemacht, und wird nun an den Pranger gestellt, der Ärmste!
Ich habe solche Situationen schon sehr häufig erlebt, und auch Freundinnen / Bekannte von mir.
Diese Typen haben sich im Verlauf des Abends immer als A...löcher herausgestellt, die genau wussten, was sie da taten, und dass es Scheiße ist. Denn die so-und-so-vielte Frau am Abend, mit der er sowas macht, sagt dann auch mal direkt, dass er sie in Ruhe lassen möge. Und egal, wie sachlich und ruhig die jeweilige Frau das tat: Die Reaktionen der betreffenden Typen waren jedes Mal unter aller Sau. Keiner von denen wurde rot und war verlegen oder so. Keiner hat je in ruhigem Ton gesagt, es wäre ein Missverständnis gewesen, er habe es nicht so gemeint, oder sich gar entschuldigt, dass er die Situation verkannt habe. Keiner. Habe ich nie erlebt oder beobachtet.
Stattdessen fielen Worte wie "Hysterikerin", "Schlampe" oder es wurde lautstark vermutet, die "Tussi" habe "wohl ihre Tage". Es waren immer unsympathische Widerlinge. Mit solchen Kerlen muss Niemand Mitleid haben!
Überhaupt: Immer dieses "Frauen sollen sich gefälligst wehren". Im schlimmsten Fall wirst du körperlich angegriffen, und hast danach zwei Tage lang Schmerzen (mir selbst passiert). Nur weil du aufgestanden und weggegangen bist, als der Typ sich Schenkel-an-Schenkel, Kopf total nah an deinem, neben dich setzte, obwohl überall reichlich Platz war. Und nein, das ist kein total hyper-seltener Einzelfall, ich kenne da viele Geschichten. Gestern las ich von einer jungen Frau, die nach so einem sich-wehren neun Stunden in der Notaufnahme behandelt wurde; das Foto ihres verquollenen Gesichts war furchtbar.
Es soll total einfach sein, sich sofort und ohne nachzudenken gegen einen Mann, der in den allermeisten Fällen größer und kräftiger ist, als man selbst, zu wehren? Selbstverständlich nicht! Natürlich trauen sich das viele Frauen nicht.
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