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29.03.2020 , 12:09 Uhr
Ich finde auch, diesen Fall hätte man hier, wenn man ihn schon in Zusammenhang mit Covid erwähnt, etwas differenzierter wiedergeben sollen.
Es geisterte erst das Gerücht durch die sozialen Medien, die Polizei würde Leute erschießen, die sich nicht an die Ausgangssperre halten. Die Polizei hat dann in einem längeren Tweet den Fall bestätigt, aber gleichzeitig klargestellt, dass er ein keinem Zusammenhang zu den Covid-Maßnahmen steht. Zwei Personen haben einen patrouillierenden Polizisten überwältigt, ein Kollege habe denn geschossen, Untersuchungen würden eingeleitet.
zum Beitrag04.08.2017 , 12:23 Uhr
Ich schätze, mit "roter Linie" meint Kagame hauptsächlich das Ausspielen der ethnischen Karte im politischen Wettstreit. Die Verlockung ist ja groß, sich im Rekurs auf eine Hutu-Identität zum Sprecher einer vermeintlichen (unterdrückten) Mehrheit zu inszenieren. Das macht Habineza nicht, zumindest nicht explizit, weswegen er auch zur Wahl zugelassen ist. Was mich interessiert: wenn die Autorin schreibt A ist Hutu oder B ist Tutsi, woaran macht sie das fest? Dass man es nicht an optisch Markern erkennen kann, ist hinlänglich diskutiert. Aus den Ausweisen ist der entsprechende Eintrag längst verschwunden, und die Ruandische Verfassung regelt an prominenter Stelle die Überwindung der ethnischen Unterscheidung. Sie auch aus den Köpfen heraus zu bekommen, ist neben wirtschaftlichem Aufschwung wahrscheinlich das zentrale Thema des politischen Wirkens Kagames. Das (und die praktische Umsetzung dieser Politik) kann man gut finden oder schlecht, ein Naturrecht auf die Existenz von Hutu- und Tutsi-Identitäten gibt es jedenfalls nicht - die Geschichtsforschung seit den 1960ern ist sich ja weitgehend einig, dass diese Kategorien im Kontext einer Gesellschaftsformation entstanden sind, die es so aber seit nunmehr über 100 Jahren nicht mehr gibt. Meiner Erfahrung nach entspricht die Überwindung der ethnischen Unterscheidung auch dem Wunsch der großen Mehrheit der Ruandischen Bevölkerung. Auf welches bessere Wissen, auf welche höhere Moral berufen sich westliche Beobachter, wenn sie sich in ihrem Sprechen und Schreiben über Ruanda regelmäßig darüber hinwegsetzen?
Das möchte ich als grundsätzliche Frage in den Raum stellen und nicht so als Kritik am Artikel verstanden wissen - ich finde die Berichterstattung der taz über das Gebiet der großen Seen ansonsten im deutschsprachigen Raum beispiellos gut.
zum Beitrag