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19.12.2025 , 11:23 Uhr
Und dann finanzieren sich die LW selbst in einer neoliberalen Welt und es gibt eine US-Style Landwirtschaft. Großartige Qualität, Preise die komplett drüber sind etc. Ich wünsche mir eine sich selbst tragende LW, dafür brauchts aber auf jeden Fall eine lokale "Wirtschaft" und nicht dieses globalisierte System, das von einer handvoll Unternehmen dominiert wird (sowohl AgInputfirmen wie Bayer, DowDupont etc., sondern eben auch REWE, Aldi, Denns).
Wenn der Weizen am Markt für 150€/Tonne verkauft, ist das Produzieren ein großer Spaß. In Ö werden zB Trauben für 30ct an die Produzent*innen gezahlt, dann für 4€/kg in der REWE-Kette vercheckt, bzw. findet Veredelung woanders statt und alles Geld landet weiterhin bei Retail. Die Trauben aus Chile sind bei der Hälfte und da greifen die zuständigen schon jetzt eben dahin.
Und wir brauchen viel viel mehr Betriebe in der LW, vorallem wenn wir eine resiliente, stabile Nahrungsmittelproduktion sehen wollen, die zukunftsfähig ist (sei's nun ökosoziale Krisen oder die 1-2 Problemchen mit dem Klima).
Auf diese Art auf Bäuer*innen zu schießen hat was von Accelerationism, die Welt einfach mit Vollgas in die Dystopie steuern.
zum Beitrag19.12.2025 , 01:54 Uhr
Da hat jemand ein neoliberales Manifest gefrühstückt, hm...
Haben Sie schonmal Zeit außerhalb der Metropole verbracht? Schonmal ein ernsthaftes Gespräch mit Landwirt*innen (also jenen, die es geschafft haben ihren Betrieb noch weiterführen zu können?) geführt? Es erscheinen zwar aktuell einige von Ihnen unterzeichnete Artikel zur LW in Deutschland, aber puh. Sie sind sicher nicht der erste Liberale mit Verachtung gegenüber der Bauernschaft.
Gerade solche Sätze: "Wer so viel subventioniert und exportiert, sollte sich nicht über ein paar zusätzliche Importe aus Mercosur-Staaten beklagen." Selbst etwas, das als Meinung irgendwo landet, sollte niveaumäßig ein bisschen über diesem Text stehen. Systemisches Verständnis ist gerade in solchen komplexen Systemen wie der Landwirtschaft dringend von Nöten und fehlt hier komplett.
"Graph goes up, world more good" ist eine tolle Religion...
zum Beitrag04.12.2025 , 22:37 Uhr
Man kann einfach gescheite diversifizierte Agrar-Systeme fördern, aber ja ne, lass den großen Firmen noch bissl mehr Geld zupusten für die designten Pflanzen, die dann wieder und wieder neu erfunden und blah werden müssen.
zum Beitrag04.12.2025 , 22:35 Uhr
Gentechnik als etwas notwendiges zu verkaufen ist und bleibt ein Marketinggag der Agarinput-Lobby.
Viel Forschung zu den fehlenden Risiken wird von Bayer-Monsanto, Dow-Dupont und co. finanziert, aber he, die Bio-Lobby will uns alle austricksen lokal(er) zu essen. Und joa, die Bio-Lobby hat nun auch wirklich keine Kohle eine ernstzunehmende Lobby zu formieren :) Die sogenannte Bio-Lobby sind ein paar kleine Forschungsgruppen ohne Agenda, die von öffentlichen Geldern finanziert sind, that's it.
Dass das dominante Agrar-Ernährungssystem mies ist und die Gesellschaft 1-2 gesundheitliche und mentale Problemchen bisher schon davongetragen hat, liegt sicher an nicht-vorhandenen Risiken und Nebenwirkungen einer ((gen-)technisch unterstützten) homogenisierten Diät, aber jo.
zum Beitrag04.12.2025 , 22:31 Uhr
Auch kategorisch, doch. Die "traditionellen" Zuchtmethoden hatten noch eine gewisse Verbindung zum Ort an dem sie gezüchtet wurden, eine Verbindung zum Boden. Die neuen sind in neuem Maße homogen und führen zu einer nochmal weiter verstärkten Verringerung der genetischen Diversität.
Am Ende schaut's dann bei mehr Pflanzen aus wie bei der Banane. Geringe genetische Diversität (Banane wird "geklont") führt dazu, dass ein einzelner Schädling, Pilz, Virus (im Falle der Banane ist es die sogenannte Fusarium Wilt) einen auslöschenden Charakter annehmen kann (die Haribo Bananen sollen Gerüchten zufolge nach der Sorte Gros Michel schmecken, die von einem Strang dieses Pilzes beinahe komplett dahingerafft wurde, die aktuelle globale Sorte wird derzeit angegriffen).
Es handelt sich um eine neue Stufe der landwirtschaftlichen Homogenisierung und es wird nicht gut ausgehen. Außerdem ist's ernährungstechnisch eh schon bissl ungeil, was wir uns zumuten und das wird nicht rosiger..
zum Beitrag04.12.2025 , 22:24 Uhr
Lieber Franz, das ist neo-malthusianischer Bullshit. Reinste Propaganda von irgendwelchen Unternehmen. Es würde sehr wohl ohne genome editing gehen, es würde auch sehr wohl ohne weiteren Flächenverbrauch gehen. Es gibt grandiose Ansätze, die eben systemische Veränderungen bedürfen, die es allerdings eh auch bedarf, wenn die Gesamtsch**** nicht weiterdrehen soll. Dieses "wir müssen bla um Menschen 2050 zu ernähren" ist wirklich Teil einer gewissen Ideologie und einfach furchtbar kurzsichtig, verwurzelt im Glaube der Moderne und des (Neo-)Liberalismus etc.
Und abgesehen davon ist das Ganze einfach eine sehr schlechte Entscheidung und einfach furchtbar bescheuert. Es gibt ein wunderschönes neues Buch von Jennifer Clapp "Titans of Industrial Agriculture", dass die Geschichte hinter den Agrar Input-Firmen beleuchtet und da kommen Teile davon eben auch zum Vorschein. Sich etwas kritisch mit den "modernen" landwirtschaftlichen "Innovationen" auseinanderzusetzen ist wirklich notwendig, es ging bisher schon so absurd bergab seit der Green Revolution...
Bestens, P
zum Beitrag