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15.12.2016 , 15:09 Uhr
Es ist eine verbreitete Haltung unter Buddhisten, daraus für Opfer von Krankheiten oder Gewaltakten abzuleiten, sie trügen selbst Schuld an ihrer Misere.
Geshe Tubten Ngawang, ein weiterer Lehrer des Tibetischen Zentrums Hamburg, sagt bezüglich Karma: „Karma ist eindeutig: Man erlebt niemals Wirkungen von Handlungen, die man nicht selbst begangen hat.“ (Quellenangaben w.o.)
Welche Folgerung ergibt sich daraus für die Opfer des Holocaustes? In Zeiten als tibetische Buddhisten noch nicht wussten was zu sagen politisch korrekt ist und was nicht, gab ein gewisser Geshe Lati auf die Frage, wie ein Buddhist das Leid der Juden im zweiten Weltkrieg erklären würde, folgende Antwort:
„The proper Buddhist answer to such a question is that the victims were experiencing the consequences of their actions performed in previous lives. The individual victims must have done something very bad in earlier lives that led to their being treated in this way.“ (Hayes, P. Richard: Land of No Buddha, S. 75 f.)
Es ist sehr bedauerlich, dass Christof Spitz als Ethiker nicht genügend Achtsamkeit aufbringt, klar zu benennen auf welcher Basis derartiger Schwachsinn (wie sonst sollte man sowas bezeichnen?) entsteht und stattdessen den Versuch der Aufklärung diffamiert.
Matthias Steingass
zum Beitrag15.12.2016 , 15:09 Uhr
Christof Spitz gibt im Interview an, dass ich als Verfasser des Blogs „Der Unbuddhist“ behauptete, „mit Karma lasse sich selbst der Holocaust rechtfertigen.“ Nicht von mir stammt diese Behauptung sondern von Buddhisten die sich im Forum des Tibetischen Zentrums Hamburg tummelten (forum.tibet.de). Ich habe diese Behauptung lediglich in einer Glosse im Jahr 2013 aufgegriffen (https://unbuddhist.com/2013/05/03/die-glosse-04/). Anders als von Spitz dargestellt vertritt der tibetische Buddhismus und insbesondere der Dalai Lama sehr wohl eine Karmatheorie mit der in letzter Konsequenz der Holocaust zu einer karmischen Folge früherer Handlungen wird. Der Dalai Lama höchst persönlich vertritt eine personale Karma- und Reinkarnationstheorie die eine solche Konsequenz nahe legt. Man kann das in einem hochoffiziellen Dokument nachlesen, siehe dazu hier: http://www.dalailama.com/news/post/753-statement-of-his-holiness-the-fourteenth-dalai-lama-tenzin-gyatso-on-the-issue-of-his-reincarnation
Christof Spitz sollte bei seinen eigenen Lehrern nachlesen, was diese zum Thema Karma und Reinkarnation zu sagen haben. Geshe Rabten etwa sagt in „Karma - Das Gesetz von Tat und Wirkung“, dass a) individuelles Karma von einer einzigen Person angesammelt wird, und die Resultate von dieser allein erfahren werden; daß es sich b) bei dieser Person um ein „Geisteskontinuum“, um einen einzigen „Bewusstseinsstrom“ handelt, der immer wieder in neuer leiblicher Inkarnation auftritt, mithin also immer eine Entität bleibt. (Quellenangaben in besagter Glosse)...
(Fortsetzung siehe nächster Kommentar)
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