Profil-Einstellungen
Login Kommune
Hier könnten Ihre Kommentare stehen
Herzlich willkommen.
Auch Sie haben eine Stimme und auch die soll gehört und gelesen werden.
Hier werden alle Kommentare gesammelt, die Sie verfassen. Außerdem können Sie Kontaktmöglichkeiten hinterlegen und sich präsentieren.
Wir freuen uns, wenn Sie die taz.kommune mit Ihren klugen Gedanken bereichern.
Viel Freude beim Lesen & Schreiben.
meine Kommentare
25.05.2016 , 17:51 Uhr
Hallo Frau Yaghoobifarah,
Sie beschreiben in ihrem spannenden Text eine reichlich unsympathische Figur, bei der auch ich zweifelsohne ins Lästern verfallen würde. Doch wenn es um die richtige politische Praxis geht, und ich hoffe, wir teilen das Ziel, diese zu finden, dann müsste es doch um die Kritik der Ideologie dieser Figur gehen. Kritik im Sinne von Kritik würde die falschen Verhältnisse nicht weniger als umwerfen wollen. Es müsste also darum gehen, den ideologischen Kern unserer Figur herauszuschälen und derart zu kritisieren, dass sie nicht weniger als umgeworfen ist.
Sie charakterisieren sie allerdings bloß. Ich persönlich finde sie nach ihrer Beschreibung unsympathisch. Das geht aber sicher nicht allen Rezipientinnen und Rezipienten so, im Gegenteil. Ich hätte es schön gefunden, wenn Sie etwas zu dem regressiven Charakter der einzelnen Symbole, die Ihnen Sie zur Charakterisierung der Figur gewählt haben, gesagt hätten. Anfangen könnte man etwa bei der menschenfeindlichen Rastafari-Ideologie (propagiert durch die beschriebenen Wursthaare und Bob Marley), die inspiriert durch die Bibel mindestens homosexuellenfeindlich und sexistisch ist.
Ihr Hinweis, dass auch lästern politisch sein kann, ist sehr wichtig. Ich möchte das dahin gehend ergänzen, dass nicht alles, was politisch ist, gut sein muss. Das politische Lästern über Flüchtlinge zum Beispiel gilt es abzulehnen, während das politische Lästern über Antisemitinnen und Antisemiten, die sich zum Beispiel durch das Tragen von Kufiyahs zu erkennen geben, volle Legitimität hat.
Eine wichtige Erkenntnis noch, die ich aus Ihrem Text ziehe: Nicht jede Kritik am äußeren Erscheinungsbild anderer ist "Lookismus", sondern kann wünschenswerter Teil einer politischen Kultur sein, wenn sie auf den politischen Charakter abzielt.
Viele Grüße
Alexander Nabert
zum Beitrag