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03.03.2014 , 09:46 Uhr
Ein Aus für den Neubau wäre eine bildungspolitische Katastrophe. Eine Zusammenfassung ihrer Standorte ist schon seit Jahrzehnten gefordert und im Bibliotheksentwicklungsplan Berlins aus dem Jahr 1995(!) als zwingend für die weitere Entwicklung beschrieben. Die dafür nötigen Mittel wurden seitdem in Berlin mehrfach ausgegeben - nur eben nicht für Bibliotheken. Dabei stehen diese für einen chancengleichen Zugang zu Bildung und für kulturelle Teilhabe für alle. Die Basis für Lesebiografien wird schon im Kindesalter in den Stadtbibliotheken gelegt.. Aber dann spezialisieren sich die Bedürfnisse, sei es durch Ausbildung oder durch die komplexen Herausforderungen des Alltags. Dafür braucht es dann größere Bibliotheken und eben auch eine Zentrale. Denn die Leser der Kiezbüchereien werden zu Lesern der ZLB und diese zu Lesern der Uni- und Spezialbibliotheken. Jede dieser Stationen ist wichtig, um den für unsere Gesellschaft wichtigen Wissenstransfer zu ermöglichen.
Leider sind alle Bibliotheken im Zustand eines unterfinanzierten Provisoriums. Die Stadtbibliotheken werden kaputtgespart durch sinkende Medienetats, Abbau von Fachpersonal und durch Einschnitte ins Standortnetz. Die ZLB ist räumlich zersplittert und eben viel zu klein. Berlin hinkt bei den Bibliotheksflächen seit Jahren internationalen Standards hinterher.
Es geht beim ZLB-Neubau nicht um ein Prestigeprojekt, sondern um die Grundlagen. Die ZLB braucht ausreichend Raum und Mittel, um die Herausforderungen der Zukunft im Verbund der Berliner Bibliotheken bewältigen zu können. Das schaffen die Bezirke nicht allein.
Mit einem Verzicht auf den Neubau gewinnen die Bezirke und damit die Berliner gar nichts.
Kritik aber ist berechtigt, denn es fehlt an einem gesamtstädtischen Konzept, besser noch wäre ein Bibliotheksgesetz, das die Versorgung unabhängig von Bezirksgrenzen verbindlich absichert.
Berlin braucht alle Bibliotheken!
Stefan Rogge
Deutscher Bibliotheksverband Berlin e.V.
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