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31.01.2016 , 13:15 Uhr
Als Mann am oberen Ende des Normalgewichts (im Sinne von "an der Untergrenze zum leichten Übergewicht") bin ich dann wohl Teil der "Tätergruppe". Frecherweise berühre ich teils auch mit bewusst geradeausgerichteten Beinen meinen Siztnachbarn/meine Sitznachbarin leicht. Ja, darüber habe ich schon explizit nachgedacht, das erste mal, als mich eine Frau gebeten hat, das bleiben zu lassen. Das ist schon Jahre her, und seitdem achte ich darauf, und auch darauf, wie sich das auch für mich anfühlt. Ergebnis: Ich lege keinen Wert darauf, Frauen oder sonst irgendwen in Bus und Bahn näher zu kommen, als es ihnen lieb ist, aber viele (nicht alle) Sitze in öffentlichen Verkehrsmitteln erlauben es mir schlicht nicht, bequem zu sitzen, ohne dass das passiert.
Ich rede hier nicht einmal von der geistigen Anstrengung, sich permanent bewusst zu machen, dass man als breitbeinig Sitzender anscheinend nur einen Schritt vom Grabscher und damit nur eineinhalb Schritte vom Vergewaltiger entfernt ist.
Geradbeinig zu sizten ist (für mich) auch einfach eine Frage der Körperspannung, ganz zu schweigen davon, dass es (je nach Sitzform und Geometrie des gesamten Sitzbereiches) auch wirklich unangenehm am Geschlecht wird.
Ich will gar nicht sagen, dass es hier kein Problem gäbe.
Aber: Ich persönlich verbringe ca. eine Stunde am Tag in Bus und Bahn; morgens noch nciht wirklich wach, und abends meist völlig erschöpft. Wenn wir es nicht hinbekommen, unsere Verkehrsmittel so zu bauen, dass man dort vor und nach der Arbeit ein Mindestmaß an (geistiger und körperlicher) Entspannung erfahren kann, ohne jemand anderem ebendiese zu nehmen, dann sind wir hier alle Verlierer.
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