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30.06.2015 , 01:27 Uhr
Doch nicht nur die Art und Weise der Darstellung scheint mir problematisch. Schon die Wahl des Gegenstands des Artikels ist, ob bewusst oder unbewusst, Teil eines Mechanismus, der eine Dichotomie des Wir und des Anderen eröffnet. Ob so Verständnis für oder Kritik an einer historisch entstandenen Tradition in einem ganz bestimmten Kontext erweckt werden soll, ist für mich schwer zu sagen und vielleicht auch nicht weiter von Bedeutung. Eine neutrale Beschreibung kann es allerdings, so glaube ich, nicht geben und je nach Leser*innenschaft wird so entweder die eine oder die andere Bedeutung beigemessen – ungeachtet dessen, was der*die Autor*in ursprünglich intendierte. Dass diese Darstellung aber spätestens durch die bewusste Einordnung unter der nicht weiter ausdifferenzierten Kategorie Roma ein Anderes kreiert, ist wahrscheinlich unvermeidlich.
Worum es mir nicht geht, ist bestimmte Themen zu tabuisieren. Gerade aber der im ersten Kommentar angesprochene emanzipatorische Anspruch verlangt meiner Meinung nach danach, sich zum einen über die Frage Gedanken zu machen, wer wen wie repräsentiert? und zum anderen behutsam mit Kontexten und bestehenden Diskursen umzugehen, um Rassismen und Stereotypen nicht zu reproduzieren.
Entschuldigen Sie bitte die Überstrapazierung des Kommentarfeldes.
zum Beitrag30.06.2015 , 01:27 Uhr
Die Intention, die mit diesem Text verfolgt wird, will mir nicht klar werden. Das Geschehene bzw. Erlebte wird abgesehen von der festschreibenden und generalisierenden Über-Überschrift der "Roma-Verlobung" kaum mehr von anderem Subtext eingerahmt. Was bleibt, ist bloße subjektive Darstellung dessen, was der*die Autor*in erlebt bzw. wahrgenommen hat; unsichtbare Autorschaft, die über den eigenen Kontext keinerlei Aussagen macht oder machen will.
Die Problematik hierbei ist meiner Meinung nach, dass so die Subjektivität dieser Repräsentation einer durch die Über-Überschrift in Anspruch genommenen und homogenisierten Gruppe verschleiert wird. Verstärkt natürlich noch durch die Autorität, die ein Text dieses Formats und Mediums genießt.
Auch die bestimmte Kontextualität des Beschriebenen wird, abgesehen von einigen bildlichen Umschreibungen der Lokalitäten, nicht weiter erläutert oder vertieft.
Die Überlagerung unzähliger sozialer, politischer etc. Faktoren durch die so simpel verwendete Kategorie Roma führt so, denke ich, zur Unsichtbarmachung der Heterogenität innerhalb einer politischen oder sozialen Identität und läuft so Gefahr, mit einer einzigen wahrnehmbaren Stimme und anhand eines einzigen Geschehens ein vermeintliches Kollektives darzustellen und zu prägen.
Dass hier möglicherweise bestehenden Ressentiments in die Hände gespielt wird, ist meiner Meinung nach zumindest der genaueren Reflexion wert.
Und wie sich unschwer schon an den zwei Kommentaren, die sich zu diesem Beitrag nahezu notwendigerweise so zeitigen mussten, erkennen lässt, fallen Darstellungen dieser Art von ohnehin stigmatisierten Gruppen in deutschsprachigem Kontext und mittels dieses Mediums in einen von Rassismen und Vorurteilen geprägten und in aufklärerischer Manier eurozentrischen Diskurs.
zum Beitrag