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18.06.2025 , 09:51 Uhr
Was hier beschrieben wird, ist kein Randphänomen und kein Sicherheitsproblem – es ist strukturelle Gewalt im Schatten der Besatzung. Wenn israelische Siedler*innen mit Unterstützung oder Duldung der Armee palästinensische Familien vertreiben, Kinder bedrohen und Häuser niederbrennen, dann ist das keine Entgleisung – sondern Teil eines Systems, das Landnahme normalisiert und Palästinenser*innen entrechtet. Und das in einem Gebiet, das laut internationalem Recht nicht zu Israel gehört, sondern seit Jahrzehnten illegal besetzt ist. Während jüdische Siedlungen mit Schutzbunkern, Sirenen und Evakuierungsplänen ausgestattet sind, gibt es für Palästinenser*innen weder Schutzräume noch Frühwarnsysteme – nicht in der Westbank, nicht an Checkpoints, nicht in arabischen Städten Israels. Selbst an israelischen Grenzübergängen kommt es vor, dass bei Bombenalarm israelische Soldatinnen in Sicherheit gebracht werden, während wartende Palästinenserinnen draußen bleiben müssen.
zum Beitrag18.06.2025 , 08:52 Uhr
Niemand hat behauptet, Israel plane eine fabrikartige Vernichtung – und genau das macht die Unterstellung problematisch. Die Aussage „Haben wir nichts gelernt?“ ist kein Vergleich, sondern ein Appell an historisches Verantwortungsbewusstsein angesichts ziviler Massentötung. Araber*innen in Israel sind nicht Gaza. Dort leben über zwei Millionen Menschen unter Abriegelung, Bombardierung, Hunger und Vertreibung – das mit Hinweis auf arabische Israelis zu relativieren, geht am Kern vorbei. Und die alte Erzählung vom Großmufti und Hitler ist historisch stark verkürzt: Sie rechtfertigt weder Besatzung noch Kollektivstrafe. Wer die Gegenwart nur durch die Linse von 1945 verteidigt, ignoriert, was 2025 geschieht – und das hat mit Aufarbeitung wenig zu tun.
zum Beitrag16.06.2025 , 22:31 Uhr
Ihr Kommentar stellt eine interessante sprachlogische Analyse dar, blendet jedoch den politischen und juristischen Kontext völlig aus. Die Aussage „Haben wir aus dem Holocaust nichts gelernt?“ ist keine Tatsachenbehauptung, sondern eine moralisch-politische Meinungsäußerung. Sie impliziert nicht, dass der Holocaust verharmlost wird, sondern dass sein Erinnerungswert durch heutiges Handeln infrage steht – ein Anliegen, das viele jüdische und nichtjüdische Stimmen weltweit teilen. Wenn jede ethische Bezugnahme auf den Holocaust als „Relativierung“ ausgelegt wird, bleibt von seinem moralischen Erbe nicht viel übrig. Dann darf man auch „Nie wieder“ nicht mehr sagen – denn das ist ebenso eine politische Übertragung. Wollen wir wirklich in einem Land leben, in dem es strafbar ist, Menschlichkeit aus der Geschichte abzuleiten?
zum Beitrag16.06.2025 , 22:27 Uhr
Dass eine junge Frau wegen einer simplen Frage – „Haben wir aus dem Holocaust nichts gelernt?“ – verurteilt wird, während hier im Kommentarbereich Menschen Gaza-Demonstrierende pauschal mit Antisemiten, „Mein Kampf“ und Verschwörungsfantasien über Zion gleichsetzen, ist bezeichnend. Der Holocaust war ein einzigartiges Menschheitsverbrechen. Aber die Lehre daraus darf nicht sein, jedes Unrecht mit Schweigen zu begegnen – besonders wenn eine Regierung wie die israelische unter Ben-Gvir und Smotrich offen rechtsextreme Gewaltpolitik betreibt. Wer daraus nichts lernen will, sollte vielleicht selbst nochmal nachlesen – und zwar nicht in den „Protokollen der Weisen von Zion“, sondern bei B’Tselem, Breaking the Silence oder dem Israel Democracy Institute. Was dieses Land wirklich braucht, ist nicht „mehr Bildung“ im autoritären Sinn, sondern mehr Mut zu Mitgefühl und weniger Doppelmoral.
zum Beitrag