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29.04.2019 , 13:16 Uhr
Ich vermute, dass Palmers Äußerung vor dem Hintergrund seiner Auseinandersetzung mit identitätslinken Diskursen zu verstehen ist. Wie das aber einzuordnen ist, weiß ich nicht.
Boris Plamer schreibt auf seiner Facebookseite: "Wer echtes Interesse hat, meine kritische Intervention zur verstehen, dem empfehle ich zur Lektüre den Sammelband von Sandra Kostner, „Identitätslinke Läuterungsagenda und ihre Folgen für Migrationsgesellschaften“ (Ibidem-Verlag, 2019) und Francis Fukuyama, „Die zersplitterte Gesellschaft gefährdet die Demokratie“ im Spiegel 42 von 12. Oktober 2018."
Der Sammelband erscheint im Juni 2019, Frau Dr. Kostner hat mir auf Nachfrage das Cover zugemailt. Boris Palmer wird dort als einer der Autoren angeführt.
Hier der Text des Buchrückens: "In der neuen Debattenreihe Impulse wird ein Impulstext in mehreren Repliken diskutiert. Im vorliegenden ersten Band geht es um die Frage, warum gerade heute Gruppenidentitäten so vehement vorangetrieben werden. Sandra Kostners Impulstext verortet die Ursachen in der Etablierung einer identitätslinken Läuterungsagenda. Damit ist eine von politisch links stehenden Personen vertretene Form der Identitätspolitik gemeint, die Menschen nicht zuvorderst als Individuen betrachtet, sondern als Träger einer kollektiven Opfer- oder Schuldidentität. Identitätslinke ordnen diejenigen, deren Gruppe in der Vergangenheit unter Ausgrenzungen litt, einem Opferkollektiv zu, das berechtigt ist, von den Trägern der Schuldidentität Läuterungsdemonstrationen einzufordern, die diese zu erbringen haben. Im Impulstext und den Repliken werden die Folgen der identitätslinken Läuterungsagenda für Migrationsgesellschaften diskutiert. Zwei Fragen stehen dabei im Fokus: Wie wirkt sich die identitätslinke Läuterungsagenda auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt aus? Und: Inwiefern trägt sie zur Aufrechterhaltung von kulturell-religiösen Praktiken bei, die insbesondere Mädchen und Frauen die Inanspruchnahme ihrer Freiheitsrechte erschweren?"
zum Beitrag29.04.2019 , 00:44 Uhr
Interessanter als die Äußerungen des mir bis dato unbekannten OBs, finde ich das Selbstverständnis der Deutschen Bahn, das mit diesem Werbebanner dokumentiert werden soll und von linker Seite einen analytischen Artikel verdient hätte: www.bahn.de/p/view/index.shtml
www.deutschebahn.c.../diversity-1187440
"Die Deutsche Bahn - bunt wie unsere Gesellschaft
Auf dem Weg zum Top-Arbeitgeber wollen wir unsere Vielfalt nutzen. Denn ob Jung oder Alt, Mann oder Frau, aus Deutschland oder einem anderen Land – die DB ist genauso bunt wie die Gesellschaft. Allein in Deutschland arbeiten über 200.000 Kolleginnen und Kollegen aus über 100 Nationen. Über 47.600 Frauen sind für die Bahn im Einsatz. Fast 90.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind über 50 Jahre alt, knapp 28.000 unter 30. Deren unterschiedliche Sichtweisen tragen zum unternehmerischen Erfolg der DB bei.
Dementsprechend ist die Wertschätzung und gezielte Förderung der Vielfalt unserer Mitarbeiter ein zentraler Bestandteil unserer Konzernstrategie zu werden. Vor diesem Hintergrund ist auch der DB-Konzern z. B. engagiertes Mitglied der Charta der Vielfalt. Mit der Unterzeichnung der Charta der Vielfalt hat sich die DB dazu verpflichtet, für Chancengleichheit unabhängig von Alter, Geschlecht, Ethnie, physischen und psychischen Fähigkeiten, religiöser und sexueller Orientierung einzutreten.
Eine vielfältige Belegschaft bringt wichtige Potentiale, wie kreative Lösungsansätze, fundierte Entscheidungen und innovative Entwicklungen, mit sich. Diese Vorteile von Vielfalt sind in einer schnelllebigen und globalisierten Welt unverzichtbar. Sie machen die Deutsche Bahn erst wettbewerbsfähig und erfolgreich."
Besagte Charta der Vielfalt: www.charta-der-vielfalt.de
zum Beitrag06.04.2015 , 10:21 Uhr
"Einer, der in modernen flachen Hierarchien nicht funktioniert, gerade weil er im Herzen eigentlich ein Anarchist ist. Einer, dem der Fraktionszwang nichts, die persönliche Überzeugung aber alles gilt. "
Das mag bzw. könnte zutreffend sein, die Persönlichkeitsstruktur von Politikern vermag und möchte ich eigentlich auch gar nicht beurteilen. Die "Überzeugungen", die Gauweiler vor in seinen Klagen vor dem BVG vertrat, sind aber nicht völlig beliebig und in ein willkürliches Ermessen gestellt, sondern haben oder sollten vielleicht sogar konsensfähig sein. Er klagte ( und das zum Teil mit Erfolg) gegen Verletzungen des Grundgesetzes, also trat dafür ein, dass das Grundgesetz eingehalten wird und argumentierte prinzipiell auf dem Boden selbigen. Auch sein Veto gegen Auslandseinsätze der Bundeswehr oder gegen Wasserprivatisierung scheint mir konsensfähig und nicht auf Grundlage einer beliebigen persönlichen Marotte zu basieren.
Alles in allem, lasst uns nicht an der Person oder Persönlichkeit Gauweilers abarbeiten, sondern besser an dem, was er inhaltlich vertrat und den Dissens zu den Regierungsparteien ausmacht.
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