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meine Kommentare
28.07.2025 , 07:59 Uhr
Trump führt keinen Kulturkampf – er führt einen Realitätskampf. Er will ein Amerika, das einfach, weiß, männlich, gehorchend ist. Alles, was fließend ist, mehrdeutig, verwoben – wie Gender, Klima, Migration, Mehrsprachigkeit, Empathie – gilt als Bedrohung. Weil es Kontrolle entzieht. Weil es Freiheit bedeutet.
zum Beitrag28.07.2025 , 07:43 Uhr
Geschlecht ist nicht ein fester Kern, sondern ein Beziehungsfeld – zwischen Körper und Sprache, zwischen Selbst und Gesellschaft, zwischen Freiheit und Disziplinierung.
zum Beitrag22.07.2025 , 12:07 Uhr
Und genau darin sehe ich ein zentrales Problem: die Vorstellung, man könne Entwicklungen „sowieso nicht aufhalten“.
Das entlastet – und lähmt zugleich. So wird Innehalten durch Geschwindigkeit ersetzt. Man tut, was möglich ist – nicht, was verantwortbar wäre.
So entsteht der Eindruck, wir seien immer einen Schritt zu spät. Nicht, weil das unvermeidlich wäre, sondern weil wir uns selbst zu Statisten erklären – statt zu Gestaltern.
Mir geht es nicht um symbolische Beteiligung, sondern um systemisch verankerte Mitgestaltung:
Wie lassen sich technologische Entwicklungen mit echten demokratischen Rückkopplungsschleifen verbinden?
Welche Formate, Gremien, Verfahren braucht es, damit Reflexion nicht immer zu spät kommt?
Und wer moderiert diesen Prozess – ohne ideologisch oder ökonomisch vereinnahmt zu sein?
Die eigentliche Frage ist, ob wir bereit sind, Systeme zu schaffen, die uns als Gesellschaft überhaupt zur Mitgestaltung befähigen. Nicht um der Technik willen – sondern damit ihr Nutzen nicht destruktiv wird.
Denn was heute als „disruptiv“ gefeiert wird, ist oft nur die Kaschierung von Verantwortungslosigkeit – im glänzenden Gewand des Fortschritts.
zum Beitrag22.07.2025 , 09:56 Uhr
Was sich vielleicht als „Mutter aller Ängste“ dahinter verbirgt, ist nicht die Technologie selbst – sondern unser Umgang mit ihr. Der altbekannte Reflex: die Büchse der Pandora öffnen – und dann erstaunt sein. Naiv, fast kindlich. Und so handeln wir erneut: Wir tun etwas, ohne zu verstehen, was es bewirkt.
Das ewige Mantra dazu: „Der Markt wird’s schon richten.“ „Technische Entwicklungen kann man nicht aufhalten.“
Natürlich nicht. Weil Entwicklungen mit gesellschaftlicher Sprengkraft in unserem System nicht der Gesellschaft zur Mitbestimmung überlassen werden – sondern dem Markt. Immer wieder. In devoter Fortschrittsgläubigkeit.
Und diese Studie? Formuliert sie auch gesellschaftliche Leitlinien für den Umgang mit KI? Oder belässt sie es – wie so oft – bei der Beschreibung einer diffusen Bedrohungslage, in der die Gesellschaft nicht als handelndes Subjekt erscheint, sondern als verunsicherte, passiv gehaltene Masse?
zum Beitrag21.07.2025 , 16:25 Uhr
Auf den Punkt gebracht, DANKE!
zum Beitrag21.07.2025 , 09:42 Uhr
Ihr Kommentar verkennt den Kern der Forderung nach einer unabhängigen Ermittlungsstelle. Solche Stellen – wie z. B. die „Independent Office for Police Conduct“ (IOPC) in Großbritannien – sind gerade dafür da, polizeiliches Fehlverhalten außerhalb der Hierarchien und Loyalitätsverhältnisse innerhalb der Polizei objektiv zu untersuchen. Sie liefern oft wesentlich fundiertere Ermittlungsberichte, die wiederum auch Einfluss auf die Staatsanwaltschaft haben können – etwa durch öffentliche Aufmerksamkeit, politische Relevanz oder präzisere Beweisführung.
Der Verweis auf „Delenda Carthago“ mag rhetorisch pointiert wirken, verfehlt aber die sachliche Tiefe der Forderung. Gerade bei Verfahren, in denen Vertuschung, selektive Anklage und schleppende Ermittlungen dokumentiert sind, ist die Forderung nach einer unabhängigen Instanz kein ideologisches Mantra, sondern ein begründeter Systemkritikpunkt.
zum Beitrag17.07.2025 , 22:27 Uhr
Das war nicht der Sinn der Sache. Mir geht es um Erkenntnisgewinn und gerne vollziehe ich auch einen Perspektivwechsel, wenn ein Dialog stattfindet. Begriffe wie "Worthülsen", "werden Sie in Gottesnamen mal konkret", "Bitte nicht", "Wolkenkuckucksheim" und wie ich meinen Dialog mit Ihnen zu gestalten habe "Der russ.-ukran. Krieg, der Gazakonlikt etc. können heute beendet werden, wenn.. ..." sind da eher kontroproduktiv.
Deshalb habe ich Ihnen Willemsen empfohlen: „Wenn es also wahr ist, dass wir atomisiert leben, in kurzen Etappen der Präsenz, getrieben vom Etcetera, in einer impulsiven Kultur, aufgelöst in Zonen der peripheren Wahrnehmung, des dezentralen Blickens, dann wäre es eine Voraussetzung für alle Botschaften von verallgemeinerbarem Gehalt, im Sinne Nietzsches dem Auge die Geduld anzugewöhnen, den Impuls zu korrigieren.“ Und jetzt gehaben Sie sich wohl.
zum Beitrag16.07.2025 , 14:22 Uhr
Ja, es ist nicht einfach. Das gebe ich Ihnen noch auf den Weg aus der Zukunftsrede von Roger Willemsen, welches übrigens auch im Ganzen sehr zu empfehlen ist:
"Wir waren jene, die wussten, aber nicht verstanden, voller Informationen, aber ohne Erkenntnis, randvoll mit Wissen, aber mager an Erfahrung. So gingen wir, von uns selbst nicht aufgehalten."
zum Beitrag16.07.2025 , 08:59 Uhr
Was für eine nette Glosse!
Und im Grillmillieu zu bleiben: Die deutsche Bratwurst ist diesbezüglich wie immer nur halbgar. Da wird auf einem Strohfeuer gebrutzelt und wenn das Feuer erlischt, wird eben woanders gezündelt. Der gute Geschmack geht dabei leider verloren.
zum Beitrag16.07.2025 , 08:50 Uhr
So komplex und tiefgründig denken leider viele Akteure in diesem möglichen Drama nicht.
zum Beitrag16.07.2025 , 07:48 Uhr
nachlesen und verstehen. Und die Frage der Einordnung und des Lagerdenkens.
Eine kluge Frau im reaktionären Umfeld.
Und spinnen wir einmal weiter in diesen Denkmustern, in der im besonderen Maße neben der CDU auch die AFD verharrt. Würde diese AFD sich jetzt erheben, über ihren radikalen Tellerrand schauen, das drohende Parteiverbot vor Augen überparteilich Partei ergreifen für Brosius-Gersdorf... es geht ja schließlich um den Schutz der Demokratie.
Aber so strategisch denken die ja Gottseidank nicht. Und wir wären wieder bei meinen ersten beiden Sätzen.
zum Beitrag15.07.2025 , 23:06 Uhr
Nun, wenn Sie heute beenden wollen oder mal direkt telefonieren wollen, dann bedienen Sie sich des Besteckkasten eines Donald Trumps. Diplomatie ist ein langwieriges Geschäft, und das hat vor allem Niveau...
zum Beitrag15.07.2025 , 16:16 Uhr
Oder das Miteinander auf militärische Stärke reduziert!
Ein Beispiel könnte die Wiederbelebung der OSZE als Plattform für den Dialog sein, bei der ein neutraler Ort für Gespräche geschaffen wird. Gleichzeitig könnte eine schrittweise Entmilitarisierung der Grenzen durch internationale Beobachter als Vertrauensmaßnahme dienen. Ein weiteres Beispiel wäre die schrittweise Aufhebung von Sanktionen im Austausch für nachweisbare Fortschritte in der Ukrainekrise, verbunden mit einem internationalen Mechanismus zur Überwachung und Sicherstellung von Waffenstillständen. Hierbei wäre es entscheidend, auch die legitimen Sicherheitsbedürfnisse Russlands anzuerkennen, ohne die territorialen Ansprüche der Ukraine zu gefährden. Ein dritter Ansatz könnte die Förderung von zivilgesellschaftlichem Austausch und gemeinsamen wirtschaftlichen Projekten im Bereich der Energie oder Umwelt sein, um langfristig Vertrauen aufzubauen.
Wenn wir das nicht hinbekommen, bekommen wir auch gemeinschaftliches, militärisches Handeln nicht hin. Es ist also keine Wahl, sondern ein Pflichtprogramm.
zum Beitrag15.07.2025 , 16:00 Uhr
Lassen Sie uns das hier und heute nicht im Stile eines Donald Trump durchspielen. Sie erkennen selbst, was diese Großmäuligkeit bis jetzt erreicht hat: nichts. Sie hat lediglich zu einer zunehmenden Isolation geführt, zu einem Verlust von Glaubwürdigkeit und zur Erosion von Vertrauen zwischen den Nationen. Insbesondere, wenn internationale Institutionen wie die UN, der Strafgerichtshof oder Verträge von heute auf morgen einfach gecancelt werden, dann gefährdet das nicht nur die internationale Ordnung, sondern stellt auch das Vertrauen in jegliche Form von Diplomatie infrage. Wenn Staaten jederzeit nach Belieben internationale Vereinbarungen brechen können, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen, dann schaffen wir ein gefährliches Vakuum, das zu immer mehr Konflikten führt.
Und hier sehen Sie auch schon die Crux: Internationale Regelwerke und Institutionen sind heute nicht nur eine Frage der bürokratischen Struktur, sondern die Grundlage für das weltweite Vertrauen. Ohne diese Normen und Institutionen wird die Diplomatie nicht nur erschwert, sondern in vielen Fällen unmöglich gemacht. Wir können uns keinen „Wilden Westen“ Inkl. Trump leisten, in dem jeder nach Belieben handelt.
zum Beitrag15.07.2025 , 13:05 Uhr
Das unterscheidet uns ja dann wohlwollend. Wenn auch nicht durchgängig und auch hier entstanden und bestehen Lücken...
zum Beitrag15.07.2025 , 09:03 Uhr
Ich habe gerade das Gefühl, dass dieses Werk nicht zu Ende geschrieben ist. Wie wäre es denn mit einem Ende frei nach "Dr. Seltsam oder wie ich lernte, die Bombe zu lieben"?
„Die Welt wird brennen, aber wir werden tanzen!“, rief der Oberst, der das letzte Regierungsdokument unterzeichnete: „Protokoll der endgültigen Freiheit.“ Wir versammelten uns in einem Raum, der von neonfarbenem Licht und der Melodie einer tragischen Polka erleuchtet wurde – der Countdown für die Bombe lief.
„Sehen Sie, meine Freunde“, sagte der Wissenschaftler, „die Wahrheit ist, wir haben uns nie wirklich um das Ende gekümmert. Wir haben nur darauf gewartet, dass es passiert – und jetzt sind wir die Enden.“ Der General tanzte ebenfalls, langsamer, mit einer kindlichen Unschuld, die ihn so anders erscheinen ließ. „Haben Sie jemals darüber nachgedacht, wie viel einfacher es ist, alles einfach explodieren zu lassen?“ fragte er.
Und wir klatschten im Takt – der Tanz der Zerstörung, der einzige, den wir noch beherrschten.
zum Beitrag15.07.2025 , 07:32 Uhr
Danke für ihren fundierten und aufschlussreichen Kommentar! Alleine ihr Hinweis auf die Namensgebung der russischen Protagonisten im Buch diskreditiert dieses Machwerk, erinnert es doch an bereits dagewesene Stilblüten totalitärer Zeiten. Ein Hinweis, der anscheinend leider nicht dazu führt, den toten Gaul weiter zu reiten... Bezeichnend leider auch, dass obiger Artikel in weiten Zügen dieser angeblichen Dystopie aufsitzt. Besser könnte sich dieser angstgeführte Lobbyismus wohl nicht verstecken.
zum Beitrag15.07.2025 , 06:39 Uhr
Ein erschreckend oberflächliches Buch! Diese These, dass Gesellschaften sich ausschließlich über ihre militärischen „Abwehrkräfte“ definieren. Was könnte besser in den pauschal angstbesetzten Herzen der „hilflosen“ Europäer fruchten, neigend zu Populismus und Verschwörungstheorien? Dabei wird völlig ausgeblendet, dass gesellschaftliche Resilienz und demokratische Werte die wahren Grundlagen einer stabilen Gesellschaft sind. Das ist das widerstandsfähige Rückgrat.
Anstatt in eine Welt zu blicken, die sich um Vertrauen, Zusammenarbeit und die Stärke der Demokratie dreht, präsentiert Masala ein Bild der Unsicherheit, das die Menschen in eine ständige Abwehrhaltung zwingt. Denn wie verlockend wäre es, sich da an der „Heldenbrust“ einer militärischen Vision anzulehnen, die vorgibt, das Überleben der Zivilisation nur durch Aufrüstung und militärische Stärke zu sichern. Eine gefährliche Illusion und realitätsfern, dass unsere Kultur nur durch das „Totschlagargument“ militärischer Gewalt bewahrt werden kann. Gerade eben nicht. Unbeleckt gingen die Werte der Aufklärung am Autor vorbei. Bedenklich, das dieses "Kaliber" an der Uni lehrt. So schaffen wir "kanonenfutter".
zum Beitrag14.07.2025 , 22:13 Uhr
Es geht nicht um operative Mitsprache, sondern um eine demokratische Kultur innerhalb einer Institution, die mit Macht und Gewalt umgehen muss.
Gerade in Deutschland ist die Geschichte des Militärs nicht neutral. Die Wehrmacht war kein bloßes Werkzeug, sondern tief ideologisch aufgeladen. Auch die frühe Bundeswehr war lange von autoritären Traditionen geprägt. Erst mit dem Leitbild des „Staatsbürgers in Uniform“ wurde versucht, demokratische Verantwortung in die Kaserne zu holen.
Formen innerer Beteiligung – ob Räte, Vertrauenspersonen oder Ethikgremien – meinen genau das: eine demokratische Rückbindung der Truppe. Nicht als Schwächung, sondern als Schutz vor Abschottung, Machtmissbrauch und Entfremdung.
Gerade aus linker Perspektive ist Misstrauen gegenüber jeder Form unkontrollierter Macht legitim. Aber es führt nicht zwangsläufig zur Ablehnung des Militärs – sondern zur Forderung, dass es in Geist, Struktur und Haltung Teil der demokratischen Gesellschaft bleibt.
zum Beitrag14.07.2025 , 21:50 Uhr
Danke für Ihre Rückmeldung. Sie haben recht: Militärische Stärke kann abschrecken und damit kurzfristig Sicherheit erzeugen. Aber gerade aus linker Perspektive reicht diese Logik nicht aus. Abschreckung allein schafft keinen Frieden – sie friert Konflikte ein, verhindert sie aber nicht dauerhaft. Militär schützt bestenfalls Räume, in denen politische Lösungen möglich bleiben. Es ist nicht Lösung, sondern Schutzmantel.
Was Diversität in der Truppe betrifft: Es geht nicht um Quotenfetischismus, sondern um Repräsentation und demokratische Kultur. Eine demokratische Armee sollte die Gesellschaft widerspiegeln, der sie dient – nicht nur in Hautfarbe oder Geschlecht, sondern in Haltung: Antidiskriminierung, Gewissensschutz, kritisches Denken. Diversität ist kein Imageprojekt, sondern Schutz vor autoritärem Denken in Uniform. Wenn wir fordern, dass das Militär demokratisch bleibt, dürfen wir nicht bei Waffen und Strukturen stehen bleiben – wir müssen auch den inneren Geist ernst nehmen.
zum Beitrag14.07.2025 , 16:45 Uhr
Militär braucht Identifikation – das macht es für die politische Linke so schwierig. Denn was soll man in einem System suchen, das man jahrzehntelang zu Recht kritisiert hat: für Hierarchie, Gehorsam, Gewalt? Und doch führt kein Weg daran vorbei: Wer Demokratie und Völkerrecht verteidigen will, muss sich fragen, wie – notfalls auch militärisch.
Eine linke Antwort darauf darf nicht im Mitmarschieren enden. Sie muss das Militär politisch neu denken: als Dienst an der offenen Gesellschaft, nicht an der Nation. Mit Ethikunterricht statt Kriegsrhetorik. Mit parlamentarischer Kontrolle, Soldat:innenräten, klaren Einsatzgrenzen. Und mit einer Truppe, die Diversität lebt – nicht aus Imagegründen, sondern weil sie Gesellschaft schützt.
Gleichzeitig braucht es Alternativen: zivile Resilienz, Klimasicherheit, Krisenprävention. Militär ist keine Lösung, sondern das äußerste Mittel. Linke Identifikation entsteht nicht durch Fahnen, sondern durch Haltung – kritisch, begrenzt, verantwortungsvoll. Vielleicht ist das die ehrlichste Form von Engagement.
zum Beitrag13.07.2025 , 17:30 Uhr
Es geht nicht um juristische Schuld, sondern um öffentliche Verantwortung. Eine Demokratie lebt eben nicht von der Strafjustiz, sondern von wacher Öffentlichkeit.
Es ist schön, wenn Menschen zurückkommen. Aber wer öffentlich gegangen ist, muss öffentlich zurückkommen – nicht mit Applaus, sondern mit Haltung. Alles andere ist nicht Resozialisierung, sondern Verdrängung.
zum Beitrag13.07.2025 , 17:26 Uhr
Xavier Naidoo darf natürlich wieder singen. Die Frage ist nur, ob wir ihm schon wieder zuhören wollen – oder ob wir uns noch erinnern, was er da eigentlich lange gesungen hat. Wer über Jahre antisemitische und verschwörungsideologische Bilder bedient, darf nicht erwarten, dass ein „Sorry“ mit Dreiminutenlaufzeit die politische Amnesie des Publikums auslöst.
Es geht nicht um ein Gesinnungsgericht – sondern um das kleine Einmaleins kritischer Öffentlichkeit. Oder, mit Adorno gesprochen: Auch das Bedürfnis nach Unschuld ist nicht unschuldig.
„Nur Musik“ ist selten nur Musik – vor allem, wenn sie sich vorher als Megafon verstanden hat.
zum Beitrag12.07.2025 , 22:18 Uhr
Ich vergaß: www.youtube.com/watch?v=QkjlsUL5fio Über die Machart kann man sich streiten, die Zitate sind dennoch interessant in der Chronologie...
zum Beitrag12.07.2025 , 21:55 Uhr
Donata Künßbergs Kommentar ist ein seltener Glücksfall in der Debatte über Verschwörungsglauben. Statt von außen auf Xavier Naidoo zu zeigen, spricht sie aus eigener Erfahrung – und genau das macht ihren Text so glaubwürdig. Sie verklärt nichts, beschönigt nichts, sondern zeigt, wie mühsam und widersprüchlich der Weg aus verschwörungsideologischen Denkmustern sein kann.
Was sie beschreibt, ist kein klarer Ausstieg, sondern ein Prozess – mit Rückschlägen, Scham und bleibenden Spuren. Das ist wichtig, weil es hilft zu verstehen, warum ein bloßes „Sorry“ wie das von Naidoo vielen nicht reicht. Wer jahrelang öffentlich radikale Thesen verbreitet hat, muss mehr tun als schweigen – er muss zeigen, dass er verstanden hat.
zum Beitrag12.07.2025 , 20:09 Uhr
Postkoloniale Theorie reduziert Konflikte nicht auf Kolonialismus, sondern erweitert den Blick auf globale Machtverhältnisse, die bis heute nachwirken. Das ist keine ideologische Verzerrung, sondern ein notwendiger Beitrag zur Erklärung internationaler Ungleichheit.
Die Kritik an westlichen „Universalismen“ zielt nicht auf Menschenrechte selbst, sondern auf ihre selektive Anwendung und politische Vereinnahmung. Doppelte Standards untergraben ihre Glaubwürdigkeit.
Antisemitismus wird im postkolonialen Diskurs nicht verharmlost. Wo blinde Flecken auftauchen, werden sie innerhalb der Theorie kritisch reflektiert – pauschale Vorwürfe gehen an der Sache vorbei.
Israel wird nicht pauschal delegitimiert. Kritik an staatlicher Politik ist legitim, solange sie sich nicht gegen jüdische Selbstbestimmung als solche richtet.
Und: Postkoloniale Kritik an Interventionen meint nicht Apologie autoritärer Regime, sondern fragt, wer mit welcher Macht über andere urteilt.
Wer das alles auf Realitätsverweigerung verkürzt, verwechselt Analyse mit Ideologie – und verteidigt damit oft genau die Machtasymmetrien, die postkolonales Denken sichtbar macht.
zum Beitrag12.07.2025 , 16:18 Uhr
Na gut, es wird zu unterirdisch, ich übernehme: Wer „Postkolonialisten“ als naive Gefährder diffamiert, hat offenkundig weder den Begriff noch die Geschichte verstanden. Postkolonialismus ist keine Ideologie der Verharmlosung, sondern eine kritische Analyse globaler Machtverhältnisse – inklusive westlicher Interventionen, Regimewechsel, Embargos und Drohnenkriege.
Der Iran ist kein abstraktes „Risiko“, sondern eingebettet in ein historisch gewachsenes Spannungsfeld, in dem westliche Staaten systematisch mitgezündelt haben.
Wer heute reflexhaft nach Kontrolle, Entwaffnung oder Prävention ruft, ohne diese Geschichte mitzudenken, betreibt keine Realpolitik – sondern Fortsetzung kolonialer Arroganz mit anderen Mitteln.
Übrigens: Wer Atombomben in der Region ernsthaft verhindern will, könnte beim einzigen Staat anfangen, der dort welche hat – Israel. Aber das wäre ja kein realistischer Gedanke, sondern postkolonial.
zum Beitrag10.07.2025 , 08:05 Uhr
Wenn die Erinnerung an die Shoah zur moralischen Einbahnstraße wird, in der nur eine Seite gehört werden darf, verliert sie ihre ethische Orientierungskraft.
Die Sicherheit Israels ist deutsche Staatsräson. Das ist richtig – und zugleich kompliziert.
Denn wenn diese Haltung dazu führt, dass palästinensisches Leid kaum noch benannt werden kann, ohne sofort unter Antisemitismusverdacht zu geraten, dann kippt das moralische Gleichgewicht. Wenn Boykottaufrufe pauschal als „modernes ›Kauft nicht bei Juden‹“ diffamiert werden, blendet man aus, woher diese Rufe kommen: aus jahrzehntelanger Entrechtung, Vertreibung, Hoffnungslosigkeit.
Nein, BDS ist kein einfacher Weg. Er ist oft pauschal, manchmal blind gegenüber jenen, die innerhalb Israels für Frieden kämpfen. Aber wer die Bewegung nur verdammt, ohne sich mit ihren Ursachen auseinanderzusetzen, führt die eigene Erinnerungspolitik ad absurdum: Dann wird sie zum Filter – nicht zur ethischen Grundlage.
Potters Artikel ist analytisch einseitig: Was er der Bewegung vorwirft – Moralisierung, Pauschalurteil, Radikalisierung – betreibt er selbst. Ein Kommentar darf das. Aber ob er das muss, ist eine andere Frage.
zum Beitrag10.07.2025 , 07:32 Uhr
Mal gemach: ihre Vergleiche sind emotional, verkürzend und historisch problematisch, weil sie unterschiedliche Kontexte (staatlich verordnete Judenverfolgung vs. zivilgesellschaftlicher Protest gegen staatliche Politik) vermischen.
zum Beitrag09.07.2025 , 20:55 Uhr
Sergei Scheleg hat geforscht, geheilt, gespendet – nicht laut, nicht revolutionär. Einfach: menschlich. Dafür kamen acht Jahre Haft. Jetzt ist er frei. Ohne Schuhe, ohne Jacke, aber mit Würde.
Und wir? Wir sitzen hier, scrollen weiter, zucken vielleicht die Schultern. Manchmal wirkt es, als hätten wir unsere Wachsamkeit gegen Bequemlichkeit eingetauscht.
Dabei ist es nicht schwer: Hinschauen. Lesen. Spenden. Weitersagen. Vielleicht auch mal den Arsch bewegen. Menschen wirklich helfen. Sich ein eigenes Bild machen.
Man muss kein Held sein. Nur wach.
zum Beitrag09.07.2025 , 20:39 Uhr
Vielleicht braucht es beides: die, die kämpfen – aus Not, und die, die verweigern – aus Gewissen.
Aber was wir wirklich brauchen: eine Gemeinschaft, die nicht im Schützengraben entsteht, sondern im Gespräch.
Die nicht an Waffen wächst, sondern an Mitgefühl.
Eine Gesellschaft, die nicht erst durch den Schmerz zusammenfindet, sondern durch die Entscheidung, einander als Menschen zu sehen – vor jeder Flagge, vor jedem Befehl, vor jedem Urteil.
zum Beitrag08.07.2025 , 18:17 Uhr
Sie meinen, ich habe micht verraten??
zum Beitrag08.07.2025 , 09:31 Uhr
Die großen humanistischen Aufbrüche – nach 1945, 1989 oder in Momenten der Befreiung – waren Versuche, den Menschen als verletzliches, freiheitsfähiges Wesen zu sehen, das Verantwortung für sich und andere übernehmen kann. Diese Bewegungen wollten nicht nur neue Strukturen – sie wollten eine andere Haltung zur Welt.
Und klar: diese andere Haltung ist anfällig in einem System, das alles in Verwertung überführt. Der Kapitalismus bringt keine Tyrannei – aber er bringt Vergessen. Er verschlingt das Pathos, schleift es ab, übersetzt es in Marktlogik. Was gestern noch moralischer Aufstand war, ist morgen PR-Kampagne. Und plötzlich ist der Aufbruch weg – nicht durch Gewalt, sondern durch Gleichgültigkeit. Vielleicht deshalb erodieren die großen humanistischen Momente immer wieder.
zum Beitrag07.07.2025 , 23:06 Uhr
Was ist eigentlich los mit Europa? Menschenrechte waren mal Kompass – heute sind sie Verhandlungsmasse. Wenn’s wirtschaftlich passt, machen wir Geschäfte mit Diktaturen. Wenn Verbündete das Völkerrecht brechen, schauen wir weg.
BRICS wächst – weil sie keine Fragen stellen. Kein Wort zu Demokratie, kein Wort zu Freiheit. Nur Geld, Macht, Einfluss. Und viele Staaten steigen ein, weil der Westen seine Glaubwürdigkeit verspielt hat. Weil Europa Werte predigt – und sie verkauft, wenn es unbequem wird. Menschenrechte sind keine Dekoration, sie sind das Fundament. Wer sie verrät, verliert nicht nur moralisch – sondern auch politisch. Wenn Europa weiter schweigt, wird es nicht überflügelt. Es wird überflüssig.
zum Beitrag07.07.2025 , 08:18 Uhr
Ein guter Beitrag😂, anbei der Link zum Wahlspot: www.youtube.com/watch?v=rZ-69p7A-r0
zum Beitrag06.07.2025 , 18:52 Uhr
Die Tafel erinnerte an eine Niederlage, die eine moralische Notwendigkeit war – und störte das neue Selbstbild der jungen Bundesrepublik. Ihre Entfernung war Teil der Verdrängung: Täter blieben unbehelligt, wurden wieder Beamte, Richter, Minister. Die Schuld wurde versiegelt – nicht bearbeitet.
Die eigentliche Botschaft liegt in ihrer langen Abwesenheit. Sie ist kein Denkmal des Gedenkens, sondern ein Zeichen des Schweigens. Kein Objekt der Versöhnung, sondern ein Beweis, wie lange dieses Land brauchte, um sich der eigenen Geschichte zu stellen.
Dass die Befreiung kam – aber das Begreifen viel später. Und für viele bis heute nicht. Dieser Kontext ist im Grunde wertvoller als die ursprüngliche Botschaft.
zum Beitrag06.07.2025 , 06:35 Uhr
Natürlich helfen Pauschalisierungen nicht weiter und machen mehr kaputt, als sie helfen. Das ändert jedoch nichts an den Problemen. Beispiel Polizeigewalt in Deutschland, Gibt’s offiziell kaum. Kein Wunder – wer zählt, kontrolliert und sanktioniert schon sich selbst? In der BRD prüfen interne Dienststellen sich gegenseitig, während Länder wie Dänemark längst unabhängige Kontrollbehörden einsetzen. Transparenz? Fehlanzeige.
Gleichzeitig häufen sich Skandale: Spahns Maskendeals, Scheuers Maut-Desaster, Scholz' Gedächtnislücken bei Wirecard – Milliardenverluste, Null Konsequenzen. Wer da noch an konsequente staatliche Kontrolle glaubt, glaubt auch an selbstheilende Bürokratie.
Ohne Kennzeichnungspflicht, ohne unabhängige Aufsicht, ohne echte Statistik bleibt Polizeigewalt ein blinder Fleck – und der Rechtsstaat ein Risiko.
Demokratie lebt von Vertrauen. Und Vertrauen braucht Kontrolle. Wer staatliche Macht ausübt – ob mit Uniform, Amt oder Anzug – darf sich der Verantwortung nicht entziehen. Alles andere ist systemische Selbsttäuschung. Wie sagt man so nett: der Fisch fängt vom Kopf her an zu stinken.
zum Beitrag03.07.2025 , 23:42 Uhr
Fakt:
Eine Mitgliedschaft bei den Taliban ist kein Asylgrund, sondern eher ein Ausschlusskriterium. Wer angibt, Taliban-Mitglied zu sein, riskiert im Gegenteil Ablehnung, weil er Teil einer terroristischen Organisation ist (§ 3 Abs. 2 AsylG).
Weniger Taliban in Deutschland durch mehr Taliban in Afghanistan wäre strategisch fast so klug wie Feuer mit Benzin löschen.
zum Beitrag03.07.2025 , 23:34 Uhr
Interessante "Argumentationsführung". Also gilt der Rechtsstaat nur dann, wenn ihn die Angehörigen von Opfern explizit nicht beanstanden?
Zur Erinnerung: Strafrecht basiert auf individueller Schuld, nicht auf Herkunft. Und Grundrechte sind keine Umfragewerte, sondern unveräußerlich – selbst, wenn es schwerfällt.
Wer differenziert, relativiert nicht. Er schützt das, was uns von Willkür unterscheidet: das Recht, das für alle gilt – gerade dann, wenn es unbequem ist.
zum Beitrag03.07.2025 , 16:54 Uhr
Nun, nachdem die Freiheit nicht mehr am Hindukusch verteidigt wird, verteidigt man offenbar die Freiheit, in den Hindukusch abzuschieben.
Menschenrechte als Verhandlungsmasse. Es geht längst nicht mehr um Sicherheit – es geht um Symbolpolitik auf Kosten der Schwächsten.
Was bleibt von einem Rechtsstaat übrig, wenn er sich ausgerechnet mit den Taliban verbündet, um Härte zu demonstrieren?
Hoffen wir mal, das die Taliban nicht mit einem "Ungläubigen" verhandeln....
zum Beitrag03.07.2025 , 16:39 Uhr
Das dachte ich mir auch. Naives Wunschdenken und dann das Aufwachen in der Wirklichkeit.
Der Flug kostete nur 350 Euro? Vielleicht wäre es sinnvoll gewesen, bei einer solchen Entscheidung, sich alles mal vor Ort anzuschauen.
zum Beitrag03.07.2025 , 16:34 Uhr
Und das, fairerweise angemerkt, noch gepaart mit einer ordentlichen Portion Naivität.
zum Beitrag03.07.2025 , 16:18 Uhr
Interessant wäre auch gewesen, wieviel Co2 Ersparnis aufgrund der nun fehlenden Individualkarossen kurzfristig eingespart wurde. Und wieviel Co2 erzeugt wurde, um die Dinger zu produzieren.
zum Beitrag03.07.2025 , 16:01 Uhr
über 4 Jahre vom Dienst suspendiert und das wahrscheinlich bei vollen Bezügen....
zum Beitrag03.07.2025 , 15:50 Uhr
Danke für die Ergänzung – besonders der Verweis auf Südafrika ist wichtig. Dass Szenarien längst zeigen, wie viel günstiger ein Ausbau erneuerbarer Energien dort wäre, unterstreicht ja nur die eigentliche Schieflage: Es fehlt nicht an technischen Lösungen, sondern an politischer Unabhängigkeit und internationaler Unterstützung für eine wirklich nachhaltige Energiewende.
Nur zur Klarstellung: Ich habe Atomkraft keineswegs befürwortet. Mein Punkt war, dass Russland – im Gegensatz zu vielen westlichen Staaten – aktiv Einfluss nimmt und Infrastruktur liefert, während der Westen sich in vielen Fällen mit Entwicklungsrhetorik begnügt, aber kaum konkrete wirtschaftliche Perspektiven eröffnet.
Das ist kein Plädoyer für russische Reaktoren, sondern eine Kritik an dem Vakuum, das durch westliches Desinteresse an echter wirtschaftlicher Emanzipation vieler afrikanischer Länder entstanden ist. Wenn 30 % der Haushalte 2025 immer noch ohne Strom auskommen müssen, dann geht es nicht um Technologiefragen – sondern um Macht, Prioritäten und Verantwortung.
zum Beitrag03.07.2025 , 07:15 Uhr
Während für Atomkraft und Rüstung Milliarden versprochen werden, wird beim Lebensnotwendigen gekürzt. Wer so haushaltet, gibt nicht nur das sozialdemokratische Wertefundament auf, sondern die eigene Glaubwürdigkeit gleich mit.
Was bleibt? Eine Regierung ohne Richtung – und eine Bevölkerung, die sich einmal mehr verraten fühlen dürfte. Das ist nicht nur „chaotisch“ – das ist brandgefährlich für jede Idee von solidarischer Gesellschaft.
zum Beitrag03.07.2025 , 07:01 Uhr
Es wäre tatsächlich spannend gewesen, zu erfahren, warum gerade kleinere Energieanlagen mit einem vielfach höheren Risiko behaftet sein sollen...
Gleichzeitig fällt auf, wie unausgesprochen selbstverständlich westliche Denkmuster darüber dominieren, wie Energieversorgung auszusehen hat. Diese Haltung wirkt fast neokolonial. Was dabei durchscheint, ist das anhaltende Desinteresse der westlichen Welt, afrikanische Staaten auf dem Weg zu einem selbstbestimmten industriellen Aufbruch zu begleiten. Denn wer ernsthaft am Ende von Hunger und Armut interessiert ist, muss Zugang zu Energie als Grundvoraussetzung begreifen – nicht als entwicklungspolitisches Nebenprojekt.
Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen: Im Jahr 2025 leben immer noch rund 30 % der Haushalte ohne Strom für eine einzige Glühbirne.
Und während westliche Staaten ihre Entwicklungshilfe kürzen, bringt ausgerechnet Russland das Atom. Unser „Way of Life“ wird weiter exportiert – aber möglichst bitte mit grünem Lichtschalter...
zum Beitrag03.07.2025 , 06:27 Uhr
Nein, sie hatten schon die reichtige Wortwahl. "Juntaregierungen wurden häufig von rechten Diktaturen gebildet, da hier ideologisch verschieden geprägte Gruppen, wie Konservative, Liberale und Nationale kooperierten, um gemeinsam wirkungsvoll gegen Linke vorzugehen." Besser kann man kaum definieren....
zum Beitrag03.07.2025 , 06:24 Uhr
Na, dann würde ich an ihrer Stelle nochmal googlen und auch komplett lesen, bevor sie hier den Lehrer spielen.
zum Beitrag01.07.2025 , 08:02 Uhr
Hoffentlich können Sie den Krempel auch bedienen.
zum Beitrag01.07.2025 , 07:32 Uhr
Wenn sie denn ein Herz hätte.
zum Beitrag01.07.2025 , 07:26 Uhr
„Man ist dort sehr geschickt, man macht den Zivilisten Angst.“ Satie.,
Wenn ich mir hier so die Verteilung der zustimmenden Kommentare betrachte, mache ich mir um die freiwillige Wehrpflicht keine Sorgen. Hurra!!
zum Beitrag30.06.2025 , 19:51 Uhr
Ihre Beispiele sind eindrucksvoll, aber sie widerlegen mich nicht – sie belegen vielmehr, wie schnell Geschichte instrumentalisiert wird, wenn man sie nur durch das Zielfernrohr betrachtet. Ja, Frankreich und Belgien wurden überrannt. Aber war ihr Untergang wirklich nur eine Frage unzureichender Panzer? Oder nicht auch Folge politischer Fehleinschätzungen, sozialer Spannungen und eines europäischen Versagens, das weit vor 1939 begann? Die Sowjetunion „überlebte“ – um den Preis von Millionen toten Zivilisten. Auch das kann man als Sieg bezeichnen. Oder als Tragödie. Und der „innere Friede“ in Großbritannien? Galt nicht für alle. Fragen Sie mal die Minenarbeiterkinder, die Evakuierten aus dem East End, oder die Iren. Kurzum: Militärische Stärke mag Kriege entscheiden. Aber sie entscheidet nicht darüber, ob ein Krieg kommt – oder was danach bleibt. Und was Ihre letzte Bemerkung betrifft: Wenn Sie Argumente überhören, heißt das nicht, dass keine da sind – nur dass Sie nicht zuhören.
zum Beitrag30.06.2025 , 19:43 Uhr
Man kann ein Land mit Waffen schützen. Aber nicht mit Waffen allein. Was schützt uns wirklich? Vertrauen. Zusammenhalt. Der Glaube daran, dass Demokratie nicht nur auf dem Papier steht, sondern im Leben der Menschen. Ja, Russland rüstet auf. Doch wir sind stärker – wirtschaftlich, militärisch, zivilisatorisch. Und genau das verpflichtet uns zu Besonnenheit. Wer nur mit Angst reagiert, überlässt dem Gegner die Deutungshoheit. Wir brauchen Stärke – aber nicht nur aus Stahl. Wir brauchen eine Sicherheit, die auch unser Innerstes schützt: unsere Freiheit, unser Miteinander, unsere Hoffnung auf eine friedlichere Welt. Nicht jeder Zweifel ist Schwäche. Nicht jede Frage ein Verrat. Was wir verteidigen, ist nicht nur ein Territorium. Sondern eine Idee. Und die kann man nicht nur mit Raketen bewahren. Sondern mit Haltung. Mit Vernunft. Und mit dem Mut, auch in aufgeladenen Zeiten Mensch zu bleiben.
zum Beitrag30.06.2025 , 17:14 Uhr
Danke für dieses Zitat. Genau das ist der Punkt: Wer jetzt lautstark den "Freiheitsbeschützer" mimt, während er Aufrüstung als alternativlos verkauft, spielt mit den Ängsten der Menschen – und tut so, als sei militärische Stärke gleichbedeutend mit Sicherheit und Freiheit.
Stattdessen erleben wir einen politischen Reflex – angstgetrieben, teuer, ohne klare Strategie, und mit verheerender Wirkung auf den gesellschaftlichen Diskurs: Kritik wird diffamiert, Friedenspolitik zur Schwäche erklärt.
zum Beitrag30.06.2025 , 17:00 Uhr
Absolut – die Bundeswehr ist zweifellos Teil der staatlichen Institutionen.
Genau deshalb ist es ja so wichtig, dass wir sie nicht isoliert betrachten, sondern im Kontext einer Gesellschaft, die Vertrauen, soziale Stabilität und demokratische Integrität braucht. Panzer allein erzeugen kein Vertrauen – dafür braucht es glaubwürdige Politik, transparente Institutionen und einen sozialen Kitt, der Menschen nicht zurücklässt.
Und ja, Brücken UND Verteidigung gehören zusammen. Aber eine Gesellschaft bricht nicht zuerst an fehlenden Waffen, sondern an Misstrauen, Spaltung und mangelnder Gerechtigkeit. Die größte Bedrohung kommt oft von innen – wenn wir den Zusammenhalt verlieren.
zum Beitrag30.06.2025 , 16:49 Uhr
Richtig – sie schließen sich nicht aus. Aber sie konkurrieren oft um Aufmerksamkeit, Mittel und politische Priorität. Und wenn demokratische Fundamente bröckeln, helfen Panzer nicht, das Vertrauen in die Gesellschaft zu schützen. Siehe AFD..
zum Beitrag30.06.2025 , 12:28 Uhr
Es ist schon bezeichnend, mit welcher Eindimensionalität manche die Welt erklären wollen. Da formieren sich weltweit autoritäre Kräfte – ob Trump, Musk, Putin, Orban oder AfD – offen oder unterschwellig verbunden im Ziel, unsere Demokratien zu destabilisieren. Sie nutzen andere Mittel als früher: Desinformation, Plattformmacht, Misstrauenskampagnen, Spaltung – billig, effektiv, viral.
Und die Antwort darauf? Ein Feuerwerk aus 5 % BIP für Rüstung. Als sei die Verteidigung der Demokratie ein Frage des Kalibers, nicht des Charakters.
Diese Logik ist zu kurz gedacht. Was nützen all die Panzer, wenn gleichzeitig das Vertrauen in Institutionen zerbricht? Wenn die Öffentlichkeit vergiftet wird? Wenn Bildung, soziale Gerechtigkeit und demokratischer Zusammenhalt vernachlässigt werden?
Demokratie stirbt nicht mit einem Knall, sondern mit einem Achselzucken.
Wer sie wirklich verteidigen will, braucht mehr als Munition. Er braucht Haltung, Aufklärung, soziale Sicherheit – und die Kraft, auch komplexe Probleme komplex zu denken. Und: ein starkes demokratisches Immunsystem.
zum Beitrag30.06.2025 , 06:46 Uhr
Selbst wenn Sie das belegen könnten, wäre es nicht "immer die gleiche Leier", sondern Ausdruck einer sich ausbreitenden autoritären Logik, die zur gesellschaftlichen Verrohung beiträgt.
Der ständige Vergleich mit Russland greift zu kurz – denn der Ruf nach 5 % BIP für Rüstung entspringt nicht nur einem Bedrohungsszenario, sondern auch der schleichenden Infragestellung der Beistandspflicht durch die USA.
Was bleibt, ist die Aussicht, sich als EU einer atomaren Supermacht allein entgegenstellen zu müssen – und das, obwohl wir uns nicht einmal trauen, Taurus-Marschflugkörper zu liefern, aus Angst vor einer Eskalation mit ebenjener nuklearen Macht.
Diese inszenierte "Russland-Übermacht" ist in Wahrheit oft nur das Aushängeschild für ein transatlantisches Machtvakuum.
Und wenn es wirklich nur um Abschreckung ginge – dann bräuchte es nicht zwangsläufig Panzerkolonnen, sondern das, was selbst Nordkorea mit seiner nuklearen Minimaldrohkulisse betreibt: Abschreckung durch Existenzrisiko. Nicht durch Masse.
zum Beitrag29.06.2025 , 22:37 Uhr
Wem dient das Recht – wenn es nur noch überlebt, indem es tötet?
zum Beitrag29.06.2025 , 20:01 Uhr
Auch bei uns breitet sich gerade ein faschistisches Imperium aus, AFD genannt. Das ist die Gefahr und jene, kopflosen Narrativen hinterherzujagen. Lassen Sie sich nicht einschüchtern, Angst war schon immer ein schlechter Berater. Und einfache Lösungen auch.
zum Beitrag29.06.2025 , 18:23 Uhr
Stimmt – Panzer lassen sich nicht mit Sitzblockaden stoppen. Aber Panzer allein stoppen auch nicht das, was Demokratien wirklich bedroht: soziale Ungleichheit, politische Ohnmacht und das schleichende Gift der Entsolidarisierung. Die Wehrhaftigkeit Europas entscheidet sich nicht nur am Rand der Landkarte, sondern im Zentrum der Gesellschaft.
Gerade wer autoritäre Regime wie Putins Russland ablehnt, muss verhindern, dass hier genau jene Brüche wachsen, aus denen Autokraten weltweit ihr Kapital schlagen. Freiheit verteidigt man nicht nur mit Waffen, sondern mit Würde – durch gerechte Bildung, bezahlbares Wohnen, demokratische Teilhabe.
Wir brauchen Sicherheit, ja – aber nicht nur mit Marschbefehl, sondern auch mit Pflegepersonal, Schulplätzen und diplomatischer Intelligenz. Sicherheit ist mehr als Abschreckung. Es ist die Kunst, Gesellschaften krisenfest zu machen – von innen heraus. Hätten (Konditional) wir diesen Stand, wäre die Diskussion um die mit der Aufrüstung verbundene Wehrpflicht, ähnlich wie bei den Schweizern, obsolet. Und würde einer republikanischen Motivation entsprechen wie zu Zeiten des spanischen Bürgerkriegs.
zum Beitrag29.06.2025 , 18:12 Uhr
Wer Investitionen in Soziales und Bildung gegen militärische Aufrüstung „auszuspielen“ nennt, ignoriert, dass Demokratien nicht nur mit Waffen verteidigt werden – sondern vor allem durch gerechte Gesellschaften. Wer Freiheit wirklich schützen will, muss sie zuerst für alle ermöglichen: durch gleiche Bildungschancen, gerechte Gesundheitsversorgung und demokratische Teilhabe – und das im gelebten Alltag.
Der Verweis auf russische Kriegsverbrechen ist berechtigt – aber aus ihm folgt keine Blankovollmacht für ein Aufrüstungsnarrativ, das mit jeder Milliardenforderung mehr an der sozialen Substanz der Gesellschaft zehrt. Denn die Frage lautet nicht: „Wollen wir Brücken oder Panzer?“ – sondern: „Wie lange hält eine Gesellschaft das Auseinanderdriften aus, bevor ihr innerer Frieden bröckelt?“
Wer die Debatte über Verteidigung zur moralischen Entweder-Oder-Frage zuspitzt, verschleiert die zentrale Herausforderung: Eine Demokratie verteidigt sich nicht nur an der Grenze, sondern auch im Klassenzimmer, im Krankenhaus, auf dem Wohnungsmarkt. Und wer dort zu spät kommt, gefährdet nicht weniger die Stabilität des Landes als ein schlecht ausgestattetes Heer.
zum Beitrag29.06.2025 , 18:05 Uhr
Für nichts….
zum Beitrag29.06.2025 , 18:04 Uhr
Sehr gut, ich hatte schon den Glauben verloren.
zum Beitrag29.06.2025 , 18:01 Uhr
Einer der wenigen, vernünftigen Kommentare hier.
zum Beitrag29.06.2025 , 08:11 Uhr
Als werfe man einem Theaterstück vor, dass es keine Reportage sei.
Schade in der Tat, weil dieser Griff – die bewusste Rollenverschiebung, die Idee von Handlung als innerer Raum – doch so klug gemacht war. Und durchaus etwas wagt.
zum Beitrag29.06.2025 , 08:05 Uhr
Vielen Dank wie immer für eure Einordnungen und Bewertungen! Manchmal aber wünsche ich mir – bei aller analytischen Tiefe – einen Hauch mehr Rohheit, mehr „ungeschliffenes“ Material. Ein ausgewählter Absatz vielleicht, der für sich spricht. Etwas, das mich als Leser*in direkt trifft – jenseits der Interpretation. Denn am Ende ist Literatur auch ein sinnliches Erlebnis, das sich nicht nur im Kopf, sondern vor allem im Empfinden entscheidet.
zum Beitrag29.06.2025 , 07:50 Uhr
Was soll denn daran elitär sein? Wenn man den Strömungen und Neuerscheinungen der Literatur eine Chance gibt und sie ans Licht holt? Es herrscht doch sowieso schon zuviel Mittelmaß und Desinteresse. Ein Großteil der Masse wird noch nicht mal mit dem Namen Bachmann etwas anfangen können. Dadurch wird diese Plattform aber nicht obsolet. Sehen Sie es also olympisch.
zum Beitrag29.06.2025 , 07:35 Uhr
Gutes Interview: gute Fragen, gute Antworten. Sympathischer Mann. Lichtjahre entfernt von Spahn und Co.
zum Beitrag28.06.2025 , 16:08 Uhr
Dann steht also die einseitige Verteilung der Lasten über den Idealen, die man schützen möchte? Was spricht gegen eine gerechte Verteilung der Lasten? Wohl nichts, auch die Pauschalisierung der Linkenmeinung ist an den Haaren herbeigezogen. Und Grünenbashing ist natürlich auch en vogue… In sich ist ihre Linie aber stringent 😩
zum Beitrag28.06.2025 , 08:17 Uhr
Absolut! Und dann marschieren unsere "freiwillig verpflichteten" Jungs, die Laster sind ja in Bausch und Bogen in Flammen aufgegangen, gegen die Feinde. Den Begriff "Feinde" belasse ich als Container.
Aber jetzt mal anders gedacht: wäre es dann nicht besser, im Falle einer AFD Machtübernahme, wir hätten dann gerade NICHT eine der stärksten konventionellen Armeen in Europa?
zum Beitrag28.06.2025 , 08:05 Uhr
Nicht gut. Insbesondere sie auch noch durch Budgetkürzungen an Bürgergeldempfänger, Rentnern und humanitärer Hilfe bezahlt wurden.
zum Beitrag28.06.2025 , 07:41 Uhr
Einer der Kategorien, in denen sich die Auswirkungen dieser Hochrüstungspolitik zeigt. Weitere: 1. Bürgergeld: rund 5,5 Mrd. € weniger im Jahr 2025 2. Der Bundeszuschuss für Renten wird reduziert, was mittel‑ bis langfristig zu höheren Rentenbeiträgen führen könnte – Einsparpotenzial von mehreren Milliarden Euro 3. Entwicklungshilfe & humanitäre Ausgaben Deutliche Einschnitte bei der Entwicklungshilfe: etwa 0,9 Mrd. € weniger im Etat 2025. Auc.h Mittel für humanitäre Projekte werden gekürzt
Der Rüstungsetat soll bis 2029 auf über 150 Milliarden pro Jahr ansteigen...
zum Beitrag27.06.2025 , 11:17 Uhr
Das ist doch mal so eine richtig coole Idee! Gleich verlinkt und verteilt und spare ich mir das Lamentieren in den Kommentarspalten...
zum Beitrag26.06.2025 , 14:54 Uhr
Das Bild vom „Dornröschenschlaf“ oder der „sehenden Schlafwandler“ wirkt eindrucksvoll – ist aber irreführend. Politik ist kein Planspiel mit perfekten Informationen, sondern ein ständiges Abwägen zwischen Risiko und Hoffnung, zwischen Abschreckung und Diplomatie.
Ja, Putins Russland zeigte seit 2008 aggressives Verhalten. Aber viele entschieden sich bewusst für Dialog, für wirtschaftliche Verflechtung und politische Kanäle – nicht aus Naivität, sondern aus der Überzeugung, dass Verständigung und Kooperation stabiler sind als Konfrontation. Diese Haltung war geprägt vom europäischen Geist nach 1945 und 1990 – und keineswegs „fahrlässig“.
Auch die Reduktion der Bundeswehr war Teil eines breiten gesellschaftlichen Konsenses, dass militärische Aufrüstung nicht mehr das vorrangige Mittel der Sicherheitspolitik sein sollte. Heute, im Angesicht neuer Bedrohungen, müssen wir diesen Kurs neu bewerten – aber rückblickend alles als Blindheit zu deuten, heißt zu vergessen, dass Vertrauen und Frieden immer eine bewusste Entscheidung waren.
Wer heute sagt, „man hätte es sehen müssen“, blendet aus, dass viele es sehr wohl gesehen haben – und dennoch aus Verantwortung anders handelten.
zum Beitrag26.06.2025 , 14:46 Uhr
Das ist ein zentraler Punkt: Die russische Führung geht brutal mit der eigenen Bevölkerung um – und mit der ukrainischen noch viel schlimmer. Niemand sollte diese Rücksichtslosigkeit verharmlosen.
Aber gerade deshalb sollten wir doppelt aufpassen, dass unsere Antworten nicht automatisch und kritiklos militärisch ausfallen. Dass Putin Kriege führen kann – geschenkt. Die Frage ist: Reicht es wirklich, ihn davon "überzeugen" zu wollen, dass ein Angriff keinen territorialen Gewinn bringt?
Abschreckung funktioniert nur dann dauerhaft, wenn sie glaubwürdig, strategisch klug und demokratisch legitimiert ist. Und letzteres beginnt mit Öffentlichkeit, Diskussion und Transparenz – auch bei Zahlen, Strategien und Zielen.
Wenn wir das ausblenden, verteidigen wir vielleicht unsere Grenzen, aber nicht mehr unsere Prinzipien. Und dann hätte Putins Zynismus schon mehr erreicht, als ihm geopolitisch zusteht.
zum Beitrag26.06.2025 , 11:15 Uhr
„Nun – und was sagt uns die Tagesschau?“
Eindimensional, wie angedeutet? Dann geht’s tatsächlich schnell. Wenn man jedoch etwas tiefer einsteigt, dauert es ein bisschen länger – und lohnt sich. Aber warum herablassend sein? Das wäre ja… inhaltlich unterkomplex und kommunikativ ungeschickt, nicht wahr?
Also die Tagesschau beiseite – mitunter selbst kritisiert für einseitige Perspektiven, etwa im Gaza-Konflikt.
Ein Blick auf die Zahlen (die man dort selten vollständig bekommt):
Die EU gibt 2025 rund 375–430 Mrd. USD für Verteidigung aus.
Russland kommt auf 150–180 Mrd. USD – trotz Kriegswirtschaft und Mobilmachung.
Ein Vergleich der Wirtschaftskraft? Geschenkt – die EU ist Russland da weit überlegen.
Aber wie steht’s um das demografische Verhältnis, also das potenzielle „Kanonenfutter“?
EU: ca. 450 Millionen
Russland: ca. 140 Millionen
Mit diesen Relationen im Kopf relativieren sich die oft zitierten „5 %“ ein gutes Stück. Sie würden auch weniger Dringlichkeit ausstrahlen – und vielleicht endlich zur demokratischen Debatte führen, die diese enormen Ausgaben verdienen. Denn am Ende geht’s ja um genau das, was da angeblich verteidigt wird: unsere demokratischen Werte.
zum Beitrag26.06.2025 , 07:19 Uhr
Die Forderung nach einer „souveränen NATO mit Mittelpunkt in Europa“ impliziert ein Missverständnis über die Struktur des westlichen Bündnissystems. Souveränität in der sicherheitspolitischen Dimension bedeutet nicht Autarkie, sondern die Fähigkeit zur selbstbestimmten Handlungsfähigkeit innerhalb kollektiver Ordnungen. Es stimmt, dass Entscheidungsprozesse innerhalb der EU oft Zeit benötigen – gerade weil sie demokratisch, pluralistisch und konsensorientiert sind. Doch daraus einen „Dornröschenschlaf“ abzuleiten, ist eine rhetorische Zuspitzung, die der Realität nicht gerecht wird. Die Behauptung, Europa habe „die Weltlage so falsch eingeschätzt wie seit 1905 nicht mehr“, ist historisch gewagt und analytisch schwach. Fehlentscheidungen gab es – wie überall. Aber sie mit Begriffen wie „naiv“ und „fahrlässig“ zu brandmarken, bringt keine Lösung, sondern befeuert nur populistische Narrative.
zum Beitrag25.06.2025 , 15:05 Uhr
Nun gut, warum nicht... 1. „So à la Jan van Aken … möchte er sich aber lieber nicht auseinandersetzen …“ - eine persönliche Abwertung, die weniger sachlich als polemisch wirkt. 2.„alle relevanten Sicherheitsexperten“? Diese Formulierung suggeriert Einstimmigkeit, wo es in Wahrheit unterschiedliche sicherheitspolitische Einschätzungen gibt – z. B. zwischen Friedensforschung und militärstrategischen Denkern. 3. „… zeigt die Appeasement-Politik der 30er Jahre.“ Solche Vergleiche unterstellen automatische Parallelen, ohne die Unterschiede im historischen, geopolitischen und politischen Kontext ausreichend zu würdigen. 4. „… dass Putin wiederum bereit ist, andere Länder zu überfallen,...“ Wer eine diplomatische oder deeskalierende Strategie befürwortet, wird implizit als naiv dargestellt.
In Summe: Sie reduzieren komplexe sicherheitspolitische und historische Debatten auf ein Freund-Feind-Schema. Sie stellen andere Positionen als naiv oder gefährlich dar, ohne sie ernsthaft zu diskutieren. Sie arbeiten mit Analogien, die emotional stark, aber analytisch schwach sind. Wer Putin mit Hitler vergleicht, hat den analytischen Maßstab, historisch und startegisch, längst verloren.
zum Beitrag25.06.2025 , 06:16 Uhr
Da war doch ein Prinz im Reichsbürgermilieu, der schon gewisse Pläne hatte...
zum Beitrag25.06.2025 , 06:09 Uhr
Sie zeichnen ein übermächtiges Russlandbild komplett an der Realität vorbei. Dieses ganze Rüstungsprogramm ist unsolidarisch, weil es die Gesellschaften noch viel tiefer sozial spaltet und so dem Exremismus Vorschub leistet. Mit dem Verlust sämtlicher Freiheiten. Ohne Krieg. Und der kommt dann automatisch. Ein Blick in die Geschichte würde genügen.
zum Beitrag24.06.2025 , 18:49 Uhr
Aber ein guter Beitrag natürlich. Nur die Hybris macht mich immer wieder sprachlos.
zum Beitrag24.06.2025 , 18:45 Uhr
Im Ernst? Nein, das muss Satire sein! Vom ehemaligen Folterer, dem Schah zu den Mullahs und wieder zurück. Nun, die Amerikaner wären wohl dabei. Haben ja damals auch Chomeini "installiert"...
zum Beitrag23.06.2025 , 08:26 Uhr
Im Endeffekt bedeutet es also immer, auf den Stimulus Eingriff zu nehmen... Interessant ist doch auch die Frage, warum es erst soweit kommen muss und unsere Gesellschaft anscheinend keine ausreichenden selbstregulierenden Stimulanzen bietet. Ein äusserst komplexes und soziologisches Spannungsfeld, zu kurz gefasst also der Eingriff auf die sozialen Medien.
zum Beitrag22.06.2025 , 09:25 Uhr
Immer wieder faszinierend dieser sogenannte Trump-sprech, so gesättigt von eindimensionalen Narzissmus und längst nicht mehr glaubwürdig. Ein sprachlicher Surrealismus...
zum Beitrag22.06.2025 , 08:44 Uhr
Ein sehr schöner und mutmachender Artikel! Natürlich, die Seele braucht Nahrung und wird vielschichtig stolz auf das Neue. "Wer wir waren", hoffnungsvoll fortgeschrieben. DANKE.
zum Beitrag18.06.2025 , 06:45 Uhr
"Es ist ein Bündnis ökonomischer Stärke, das für eine globale Ordnung steht" Habe ich mich verlesen? Kaum zieht sich eine wirtschaftliche Interessengemeinschaft von der Bühne zurück, die seit Jahrzehnten vor allem ihre eigenen Vorteile verfolgt hat, beginnt das große Wehklagen. Man trauert ihr hinterher – als hätte sie je die Welt gerechter gemacht. Diese Tränen sind neoliberal, weichgespült und überflüssig.
Im Grunde muss man dem POTUS fast dankbar sein – für die schamlose, primitive Klarheit, mit der er sich einfach vom Acker macht. Kein Theater, keine Diplomatie, kein moralischer Schleier. Er lässt die restlichen "Großen Sechs" zurück – verlegen, demütig, gezwungen zur Selbstrechtfertigung.
Da wird ein völkerrechtswidriger Angriffskrieg legitimiert – ausgerechnet inmitten laufender Verhandlungen, zwei Jahre lang vorbereitet, und jetzt einfach durchgezogen. Gaza? Keine Erwähnung. Die Ukraine? Nur noch ein Rechenposten.
Am Ende geht es doch nur darum, dass das grobschlächtige Familienoberhaupt bitte weiterhin den Wohlstand absichert – unter dem schützenden Schatten eines militärischen Sauriers.
zum Beitrag12.06.2025 , 20:04 Uhr
sehr schöner Vergleich! Der Resch macht einen wirklich guten Job, dass mit der Beugehaft war auch ein guter Plan. Wenn er eben zu oft schwarzfährt...😂
zum Beitrag12.06.2025 , 07:13 Uhr
Ich kann diesen gefühlten Zwang zur Selbstverteidigung in bestimmten Milieus durchaus nachvollziehen – vor allem, wenn man in einer Gegend lebt, in der rechte Gewalt real und alltäglich ist. Doch genau hier liegt das Dilemma: Wer sich im Kampf verliert, wird mit der Zeit dem ähnlich, was er eigentlich bekämpft. Gewalt als Antwort auf Gewalt ist kein Weg – jedenfalls kein persönlicher, kein humanistischer.
Was mich jedoch mehr irritiert als die Taten Einzelner, ist die mediale Dramatisierung einer linksradikalen Randgruppe, wie sie auch in diesem Artikel mitschwingt. Dabei wird die reale Gefahr von rechts zunehmend ausgeblendet. Die Zahlen sprechen für sich: 2024 lag die Zahl rechter Gewaltdelikte etwa sechsmal höher als die von links. Gleichzeitig ist eine vom Verfassungsschutz beobachtete, rechtsextreme Partei in Ostdeutschland auf dem Weg zur politischen Mehrheit – und bundesweit bei 20 %.
Die eigentliche Gefahr für unsere demokratische Gesellschaft ist nicht eine Gruppe vermummter Antifas, sondern ein global erstarkender, demokratiefeindlicher Rechtspopulismus.
zum Beitrag07.06.2025 , 20:58 Uhr
siehe China. Und was meinen Sie, was passiert, wenn plötzlich alle Länder gemeinsam diese Zölle sanktionieren? Was meinen Sie, wie lange wäre Trump noch im Amt? Sicher, es wäre einfach, wenn nicht nur nationale Egoismen beständen und Angst. Gelle?
zum Beitrag07.06.2025 , 19:57 Uhr
Genau. Treffend beschrieben. Beide sind keine "Staatsmänner", beide haben die selbe Agenda. Mir düngt dieses devote Lob an Merz selbst aus dem linken Lager schon fast schizophren.
zum Beitrag07.06.2025 , 13:24 Uhr
Oh jeh, und schon wieder die Sippenhaft mit "Wir Deutsche"...und widerum die Zuweisung "laute Kritik". Ich meinte Format. Und nicht Gewinn... Innenpolitisch ist doch Merz ähnlich wie Trump, Sozialabbau und Unternehmens- wie Reichenentlastung. Und dann der strategische Ansatz, nicht duckmäuserisch, den hatte damals Chamberlain auch. Und man merkt: die Geschichte widerholt sich.
zum Beitrag07.06.2025 , 13:15 Uhr
Sie meinen wohl MAGA? Und nein, natürlich nicht. Nein, einen rhetorisch versierten Menschen, der die Fakten beherrscht und mit Charme und Intellekt diesem Herrn die Schranken weißt. Und nicht durch Schweigen anerkennt. Und wenn Sie den Stammtisch anführen, dazu auch noch den deutschen: die Bildzeitung titulierte zum Besuch: das Tat doch nicht so weh, oder? Nein, Merz tat das nicht weh, warum auch und für was? Weh hätte es getan, wenn er notwendige Reibung erzeugt hätte.
zum Beitrag07.06.2025 , 13:07 Uhr
Sie meinen, man sollte sich als das Kollektiv "Deutschland" in seiner Kritik zurückhalten? Weil ein Bundeswehroberst zum nicht sanktionierten Mörder wurde? Ich empfinde nicht diesen Nationalstolz und Patriotismus, der "uns" in kollektive Schweigepflicht nimmt. Man sollte sich nie zurückhalten, weder hier noch anderswo, weil die entsprechenden Werte universell sind.
zum Beitrag07.06.2025 , 12:47 Uhr
Das wäre doch ein Thema für unseren Bundeskanzler Merz gewesen! Anstatt lächelnd dazusitzen und mal ein bisschen Ukrainelobyismus zu betreiben. Mein Gott, Politik und Trump´sche Übergrifflichkeit wird immer primitiver. Fatal ist, dass demokratische Kräfte nie diese Bereitschaft für für ein entschiedenes Eintreten für diese entwickelt haben, um einen Gegengewicht zu diesen staatlich legitimierten Machenschaften zu schaffen. Insofern, um zu unseren Bundeskanzler Merz zurückzukommen, ist es auch antidemokratisch, einen Antrittsbesuch beim Despoten zu machen, im Zollstreit zu kuschen anstatt mithilfe des Kapitals Trump von der Bildfläche zu fegen.
zum Beitrag06.06.2025 , 21:47 Uhr
Im Grunde sollte der internationale Strafgerichtshof und alle, die ihm nahestehen, diese Sanktionen als Auszeichnung verstehen. Wer den Strafgerichtshof angreift, weil er seinen Job macht, stellt sich nicht gegen „politische Willkür“, sondern gegen das Prinzip der Rechtsstaatlichkeit selbst. Und das ist brandgefährlich – nicht nur für die Glaubwürdigkeit der USA, sondern für die Hoffnung, dass es in dieser Welt überhaupt so etwas wie universelle Gerechtigkeit geben kann.
zum Beitrag06.06.2025 , 19:42 Uhr
Nun, muss da nun stolz sein, dass unser Bundeskanzler gegenüber diesem Despoten, und anders kann man Trump wohl nicht bezeichnen, nicht die Stirn gezeigt hat? Dass dabei kein einziges kritisches Wort fiel, ist beschämend. Dass keinerlei Abgrenzung stattfand, kein Signal, dass man als deutscher Politiker eine andere Vorstellung von Demokratie und Verantwortung hat – das lässt tief blicken. Wer sich ohne Widerspruch mit einem Mann trifft, der die Demokratie gefährdet, der macht sich gemein mit dessen Agenda. Wer bei Trump höflich schweigt, hilft letztlich auch denen, die hierzulande an ähnlichen politischen Projekten arbeiten – der AfD. Man muss es so klar sagen: Angela Merkel hatte Format. Sie hat Haltung gezeigt – selbst wenn es unbequem wurde. Von Friedrich Merz kann man das offenbar nicht erwarten. Er war im Grunde als Wirtschaftslobyist unterwegs.
zum Beitrag06.06.2025 , 06:23 Uhr
Spannend, erleuchtend und inspirierend – danke für diesen Text! Es ist faszinierend, welche Metamorphosen Geistesgrößen wie Thomas Mann im kulturellen Gedächtnis durchlaufen – und wie sehr ihre Rezeption vom jeweiligen Zeitgeist abhängt. Hoffen wir, dass solche Stimmen auch künftig ihren Platz in Bildung und öffentlichem Diskurs behalten. Denn wir erleben bereits, wie antidemokratische Strömungen (MAGA, AfD u. a.) versuchen, kulturelle Komplexität durch populistische Vereinfachung zu verdrängen. Auch haben mich Thomas Manns 'Deutsche Hörer' erneut daran erinnert, mit welcher Monstrosität das NS-Regime agierte. Vielleicht braucht es heute neue Formen der Abschreckung – ähnlich den Warnhinweisen auf Zigarettenschachteln –, um die Gefahren des Faschismus sichtbar zu halten. Denn, um mit Aristoteles zu sprechen: Gerade die Demokratie steht in der Gefahr, von einer uninformierten Mehrheit untergraben zu werden.
zum Beitrag04.06.2025 , 09:02 Uhr
"Und es ist, im Vergleich zu den USA, sehr beruhigend, dass unsere RichterInnen weiterhin unabhängig entscheiden!"
In den USA entscheiden Richter auch unabhängig – doch was nützt das, wenn politische Führer Urteile wie Meinungen behandeln, die man einfach ignorieren kann?
zum Beitrag04.06.2025 , 07:38 Uhr
Es ist immer eine Sache der Wahl. Fliege oder fliege ich nicht, traue ich einer wirtschaftsorientierten Demokratie die Lösung der ökologischen Zeitenwende zu oder nicht....das lässt sich fortführen bis zum Sankt Nimmerleinstag. Wenn kein gesundes ökologisches Wertekostüm besteht und die "Freiheit" des Marktes als Mantra über allem steht, ist es für den Flugreisenden doch rein marketingtechnisch besser, ihn nicht mit dem Thema der CO2 Kompensation zu "belasten". Wobei wahrscheinlich die Hälfte der Reisenden noch nicht mal weiß, was das ist.
zum Beitrag04.06.2025 , 07:28 Uhr
Inzwischen ist es wohl "common sense" unter rechtsnationalen, Gerichtsentscheide zu mißachten. Dass so etwas noch mehr zur Erosion der Demokratie beiträgt als eine als rechtsextrem eingestufte AFD, ist klar. All das noch gekrönt mit dem christlich sozialen Ettikettenschwindel. Dieses Verhalten verzerrt das Rechtsempfinden und untergräbt grundlegende Wertvorstellungen. Eine demokratische Konsequenz wäre im Grunde, wenn politische Entscheidungsträger auch haftungsrechtlich für ihr Tun einstehen müssten. Vielleicht würde dann nicht soviel Politikverdrossenheit entstehen.
zum Beitrag01.06.2025 , 08:01 Uhr
Lieber rero, Sie führen an, Kant habe sich für eine Staatsbürgerarmee ausgesprochen. Nun, Kant lebte nicht in Zeiten industrialisierter Kriege, atomarer Vernichtung oder asymmetrischer Konflikte. Die Idee des „Verfassungspatriotismus“ ist sicherlich eine noblere Alternative zur „Vaterlandstreue“. Doch auch sie bleibt ein Konzept, das im Ernstfall mit Gewalt durchgesetzt werden muss – mit Waffen, mit Menschenleben.
Tucholsky schrieb einmal: „Soldaten sind Mörder.“ Ein harter, schmerzhafter Satz – aber einer, der das Wesen des Krieges in seiner ethischen Konsequenz offenlegt: Töten auf Befehl, legitimiert durch „Recht“ und „Freiheit“, durch Schwüre und Fahnen.
Gerade diese Begriffe – Recht, Freiheit, Verteidigung – sind so dehnbar, dass sie in der Geschichte allzu oft als moralischer Schutzmantel für geopolitische Interessen herhalten mussten. Wer entscheidet denn, was konkret verteidigt wird? Und gegen wen? Und auf wessen Rücken? Es geht nicht darum, die Wehrfähigkeit eines Landes kategorisch zu verneinen. Es geht darum, mit welcher Sprache, welchem Selbstbild, welchem Menschenbild sie begründet wird.
zum Beitrag30.05.2025 , 07:25 Uhr
Ein kleiner Nachklapp, wenn gestattet: Die Suche nach Werten und einer Identität für eine Bundeswehr ? Wie wäre es mit der des Humanismus, der Aufklärung, der Poesie unserer Dichter und Denker (wobei die sich wahrscheinlich im Grabe umdrehen würden). Oder dem Fühlen im vergangenen Handeln wie "wir schaffen das"? Dumm nur, der Militarismus hat genau jene Werte immer in den Boden gestampft, nie Werte geschaffen. Da kann Sönke also lange suchen, er wird keine ausser Ehre und Vaterlandstreue finden. Die irgendwie belastet und abgenutzt scheinen...
zum Beitrag30.05.2025 , 06:53 Uhr
Sehr schön, zeigt Sie soch endlich den politischen Spektren, wo der Hammer hängt...
zum Beitrag30.05.2025 , 06:48 Uhr
Im Grunde ist es doch ein gutes Zeichen, dass ein Land, von dem 2 Weltkriege ausgingen, sich nicht mehr in dieses Pardox des Militarismus einhegen lässt. Weil dieses Paradox letzendlich auch bedeutet, sich vom Klimaschutz und der sozialen Gerchtigkeit zu verabschieden, die sowieso schon beinahe demontiert ist. Natürlich ist es schwierig nach "Werten" für den Heldentot zu stochern, die durch soziale Ungerechtigkeit schon längst erodiert sind. Denn es waren doch immer die "armen Schlucker", die ihren Kopf hingehalten haben. In der Ukraine ist es wohl nicht anders. Es mutet schon fast surreal an, da wieder mit Liedchen, Wimpelchen, Orden und Identität zu kommen, wie eine Truppe im Stile einer Wehrmacht zusammengehalten werden kann. Auf fremden Boden. Warum wird in diesem Artikel die atomare Problematik nicht erwähnt? Der Film "Dr. Seltsam oder wie ich lernte, die Bombe zu lieben" bietet die paradoxe Lösung: Im Wettrüsten waren die Russen gescheitert, es ging nicht mehr um die Gewinnbarkeit und die Domminaz eines Systems. Die Lösung der Russen bestand darin, einen atomaren Schlag mit der finalen Vernichtung der Erde zu kontern.
zum Beitrag27.05.2025 , 06:06 Uhr
Sehr schön geschrieben! Dem Menschen und seinem Leben angemessen und kein überbordendes Kunsthistorikergeschwafel...
zum Beitrag20.05.2025 , 19:37 Uhr
Amerikanische Firmen hatten im Grunde noch nie einen guten Ruf als Arbeitnehmer, hire und fire ist ja schließlich schon länger ein gängiger Begriff. Natürlich lebt Mitbestimmung von freier Meinungsäußerung und demokratischen Regeln, ein Dorn im Auge kapitalgelenkter Unternehmens"führer". Es offenbart genau jenes Paradox, dass wir in einer Demokratie leben, jedoch Arbeitsverhältnisse immer noch absolutistisch und hierachisch geprägt sind. Durch die Globalisierung und die Möglichkeit der Verlagerung wird dieser Machtmißbrauch noch forciert. Und politisch auch noch ignoriert, was im Grunde Extremismus ist.
zum Beitrag09.05.2025 , 10:43 Uhr
Im Grunde ist dieses Stochern im Wespennest doch mal ganz gut. Immerhin wendet sich zumindest ein Teil dieser Partei gegen diesen Staat, dem Arbeitgeber. Diese Treuepflicht gibt es im übrigen auch in der Privatwirtschaft, dort besteht auch nicht das Recht, den Arbeitgeber zu verunglimpfen. Und immerhin sind gerade Lehrer mitprägend für die Sozialisation der Kids. "Im Westen nichts neues" ist doch filmisch ein anerkanntes Beispiel dafür. Und dafür werden sich auch in der NS-Zeit noch diverse Beispiele finden lassen.
zum Beitrag09.05.2025 , 10:29 Uhr
Ein sehr guter Artikel. Als Zusatz vielleicht noch, dass die soziale Komponente des Wohnungsbau nicht nur durch diese Bausünden befeuert wurden, sondern auch dadurch, dass der soziale Wohnungsbau im Sinne des Neoliberalismus privatisiert wurde. Sie Vonovia und Co.
zum Beitrag09.05.2025 , 10:15 Uhr
Obwohl ehemaliger Katholik bin ich sehr froh um diese Wahl. Das Offensichtliche seiner Herkunft und dadurch der Einfluß auf die patriotisch/nationalistisch gestimmten Nordamerikaner hat hoffentlich Gewicht, nimmt es doch diesem Populisten das nationale Moment. Sofern Leo seinen Einfluß auch wahrnimmt. Aber auch "unsere" CDU/CSU muss sich ob ihrer jüngsten Migrationspolitik Gedanken um ihr christliches Image machen. Insofern kommt dieser Mann für Europa zum richtigen Zeitpunkt, für unseren amerikanischen "Freund" leider etwas zu spät...
zum Beitrag07.05.2025 , 11:24 Uhr
Ein zweiter, milder Kommentar von meiner Seite... Das Urteil, Scholz sei ein Kanzler des „Nicht-Aufstands gegen nichts“, verkennt, dass es auch politische Verantwortung ist, nicht in hysterische Reaktionen zu verfallen. Man kann ihm vieles vorwerfen – eine zu späte Kommunikation, zu viel Technokratie, zu wenig Emotion. Aber dass er die Weltgeschichte „zwischen Aktendeckel“ gepackt habe, ist weniger ein Argument als ein billiges Bild.
Demokratie lebt nicht nur von Pathos, sondern auch von Prozess. In einer Phase globaler Turbulenz wirkt Scholz’ Stil für viele zu farblos. Aber gerade das könnte später, mit Abstand, auch als Ausdruck von Standhaftigkeit gelesen werden. Vielleicht ist Geschichte eben doch manchmal fairer als manche Geschichtsschreibung.
zum Beitrag07.05.2025 , 10:42 Uhr
dieses Zitat : "wer hat uns verraten, die Soziald..." ist unreflektiert und voreilig und komplett im falschen Kontext. Ich ziehe es zurück, da waren doch die Fingerchen zuzüglich mangelndes Geschichtswissen zu schnell...
zum Beitrag07.05.2025 , 07:41 Uhr
Es ist immer einfach, auf das Gewesene einzudreschen und sich des Umfeldes zu entledigen. An Lindner und Co., an eine ,sich durch allgemeine demokratische Disruption verändernde Umgebung. Dazu gehört auch, dass der Sozialdemokratie die Klientel der Arbeiter abhanden gekommen ist. (Wer hat uns verraten, die Soziald...) Diese Lossagung von Harz 4 und Schröder (eher Putinbedingt...) kam beinahe um Jahrzehnte zu spät. Aber Sie kam. Und auch Merkel verdient es nicht, in diese blinde Eindreschen hineingezogen zu werden. 2015 und das Öffnen der Grenzen war epochal. Was man Scholz persönlich ankreiden darf (und da passt der Kommentar) ist seine Sprachlosigkeit, seine Rhetorik im Stile eines nichtöffentlichen Amtes, eines Beamten. Genau das ist es, was man in Zeiten des Populismus, einer überbordenden Emotionalität, nicht gebauchen kann und konnte. Kälte kann man nur mit Wärme kontern, die hatte Merkel, auch Schröder, bei Merz werden wir sie demnächst wieder suchen müssen.
zum Beitrag01.05.2025 , 22:47 Uhr
Ein hehres Ziel. Und alt....schon 2014 hat die Satiresendung "die Anstalt" genau jene Verknüpfungen zwischen den Transatlantischen Lobyismusinstitutionen und leitenden Chefredakteuren fast aller namhaften Blätter dieser Republik aufgedeckt hätte. Auch die Zeit, FaZ etc. Die Springerpresse fordert zum Beispiel von ihren Redakteuren die unbedingte Loyalität zur Nato in ihren "essentials". Pressesprecher müsste also entweder ein Journalist der TAZ sein....
zum Beitrag30.04.2025 , 08:31 Uhr
ein sehr guter Kommentar! Ich wünschte mir nur, dass auf diese eindeutig antidemokratischen Handlungen auch politisch reagiert wird.
zum Beitrag25.04.2025 , 18:50 Uhr
In diesem Bericht verschwiegen wird zur Rolle der Sowjetunion im 2 WK. ist, dass ein Nichtangriffspakt herrschte zwischen der SU und NSDeutschland und dieser Pakt den Sieg über Frankreich etc. erst möglich gemacht hat. Zeitgleich sind die Russen in Polen eingefallen, haben zigtausende Menschen exekutiert. Tymothy Snyder hat in Bloodlands dazu ein tolles Buch geschrieben. Insofern, dieses Narrativ der antifaschistischen SU sehe ich nicht, erst ab 1941. Gemeinsam jedoch mit den Nazis wurde der 2WK begonnen, zur Rechenschaft gezogen wurde diese abgestimmte Verhalten mit Hitler jedoch nie, auch die Massenmorde danach nicht. Insofern gehört auch diese Geschichtsschreibung über Torgau revidiert und ins entsprechende Licht gesetzt.
zum Beitrag14.04.2025 , 05:51 Uhr
Es gibt keinen grünen Kapitalismus. Warum also sollte dann in der letzten Legislaturperiode etwas bahnbrechendes für die Umwelt passiert sein, Lorbeeren für die Nachfolger? Das sehe ich in den beschriebenen Projekten nicht. Auch das Thema Verbandsklagerechte ist kein hohes Ziel der Grünen, man denke nur an die Auseinandersetzung Kretschmanns mit der Umwelthilfe. Im Endeffekt zwingen inzwischen die Gerichte zu grüner Politik und drohen mit entsprechenden Maßnahmen bis zur Beugehaft. Unvergessen auch Habecks Rückkehr zu Gas und LNG Terminals. Oder das wirtschaftspolitische Unvermögen, ein Heizungsgesetz auf den Weg zu bringen und nach dessem Scheitern es als Versuchsballon abzutun. Sorry, ihre" lorbeerenreiche" Leistung ist ein grünes Gesamtpaket, welches dieses Etikett im Grunde nicht verdient. Das hat mehr mit konserativem Werteerhalt zu tun als mit nachhaltiger Vision, wie eine Gesellschaft mt allen Konsequenzen, und das betrifft besonders das Wirtschaftssystem, zukunftsfähig aufgestellt werden kann. Es ist doch schon ein Antagonismus, wenn grün, gewählt werden kann in dieser Demokratie, als ob es eineFrage der Wahl gäbe.
zum Beitrag31.03.2025 , 21:35 Uhr
Ich habe gut gewählt. DANKE!
zum Beitrag14.03.2025 , 16:18 Uhr
Und was ist mit sozialen Themen? Ich lese hier keinen Ton davon. Nicht das Sondervermögen und die Investionen in Infrastruktur haben die Menschen AFD wählen lassen. Es bedarf Bildung und Investionen in diese, technischer Innovationen und dessen Förderung. Arbeitsplätze in strukturschwachen Regionen. Soll das alles hier zukunftsgerichtet sein??? Das ist Geld verschieben, das nicht da ist, wie es so ein Hedgefond eben macht.
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