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13.12.2014 , 21:24 Uhr
Zum Abschluss: Wer führt denn im Krankenhaus die Geburt durch? Nein, das ist nicht der Arzt. Auch das macht die Hebamme. Der Arzt kommt nur, wenn es Probleme gibt. Und diese Probleme treten häufiger auf, weil die Krankenkassen diese Probleme viel höher honorieren als Normalfälle (siehe Kaiserschnitt). Diese Probleme existieren auch deswegen häufiger, weil die fortschrittliche, vorsichtige Medizin viel mehr Risikofälle macht. Was sind denn heute Risikoschwangerschaften? Frauen, die über 35 Jahre alt sind oder Diabetes haben, wären früher nie schwanger geworden. Im Gegensatz zu Ärzten behandeln Hebammen übergewichtige oder ältere Frauen aber nicht wie "Risikofälle", sondern lassen ihnen alle Unterstützung zu kommen.
Und was macht man denn bei einer Hausgeburt, wenn da Komplikationen auftreten? Da kann man ja gar nichts machen, immerhin ist kein Arzt in der Nähe. Oder warte mal, wie heißen diese neumodischen Fernsprechgeräte doch gleich? Klar, man kann dann einen Arzt rufen. Und die spezialisierte Hebamme hat sogar so viel Wissen, dass sie ganz genau weiß, wann sie das machen muss. Der Arzt kann sogar im Krankenwagen kommen, sodass die Frau bei Problemen sogar direkt ins Krankenhaus gebracht werden kann. Klar, kann dieser Weg zu lang sein und Frau und Kind können sterben. Aber das kann auch im Krankenhaus passieren. Das kann man nie ausschließen. Wer ist denn eigentlich daran Schuld, wenn ein Kind im Krankenhaus bei Anwesenheit des Arztes stirbt?
Anstatt die Geburt zu pathologisieren, kann man sich auf seine Hebamme verlassen.
Die Statistik spricht sogar eher dafür, dass es "fahrlässig" ist, sich im Krankenhaus verrückt machen zu lassen.
Zum Nachlesen: - http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/hormonstoerungen/article/842304/hausgeburten-nicht-immer-riskanter-klinik.html
- http://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Eltern-kaempfen-fuer-kleine-Geburtsstationen,geburtshilfe109.html
zum Beitrag13.12.2014 , 21:23 Uhr
Am Ende sagst du aber einen richtigen Satz. Jeder soll sich spezialisieren. Das haben die Hebammen getan, sie haben sich auf die Geburtshilfe spezialisiert. Zu dieser Spezialisierung gehöre nicht das Entbinden bei Komplikationen. Das ist zwar auch nicht ganz richtig, weil auch da die Hebamme mit ihrem Wissen Unterstützung leisten kann. Das ist sogar im Gesetz verankert, wo vorgeschrieben wird, dass bei JEDER Geburt eine Hebamme dabei sein muss (eine Hebamme muss dabei sein, kein Arzt - laut Gesetz!). Aber trotzdem sollte bei Entbindungen mit Komplikationen ein Arzt dabei sein, das stimmt.
Jetzt kommt aber der Knackpunkt: In den aller seltensten Fällen ist eine Komplikation bei der Geburt vorhanden. Studien haben gezeigt, dass nur bei 0,3% der Geburten ein sofortiger Kaiserschnitt notwendig ist. Wenn es also "fahrlässig" ist, zu meinen, eine Hebamme "reiche" aus. Dann überlegen wir mal, was statistisch noch viel fahrlässiger ist als eine Hausgeburt (und auch mit dem Risiko des Todes von Menschen verbunden):
- über eine rote Ampel fahren
- die Geschwindigkeit zu überschreiten
- beim Fahren zu telefonieren
- beim Fahren aufs Handy zu gucken
- überhaupt Auto zu fahren
- zu fliegen
- Alkohol zu trinken
- zu Rauchen
- Sport zu machen
- usw.
zum Beitrag13.12.2014 , 21:23 Uhr
Kaiserschnitt war nicht notwendig, sondern der wurde durchgeführt auf Wunsch der Mutter, die Angst vor der Geburt hatte, keine Hebammenbetreuung erhalten hat und auch der Arzt hat zu ihr gesagt, dass der Kaiserschnitt gefährlicher ist als die natürliche Geburt. Aber der Kaiserschnitt rentiert sich leider für Arzt und Krankenhaus. Immerhin muss bei der Geburt "nur" eine Hebamme anwesend sein, da werden dann 200 Euro abgerechnet. Bei einem Kaiserschnitt müssen mindestens 2 Ärzte (Anästhesist und Gynäkologe) sowie Schwestern anwesend sein. Da rechnet man locker ein paar tausend Euro ab, wenn es Komplikationen gibt, natürlich noch mehr.
Das Neugeborene hatte eine Infektion wegen Wasser in der Lunge, das kann bei einer natürlichen Geburt gar nicht passieren. Wer bezahlt eigentlich die Langzeitfolgen dieses "Fehlers"? Und wer ist daran eigentlich Schuld? Bestimmt nicht der Arzt, der hat den Kaiserschnitt zwar gegen besseren Wissens (denn ja, selbst Ärzte sagen, die natürliche Geburt sei das Beste) durchgeführt, aber es ist ja nicht "fahrlässig" sich auf einen Arzt zu verlassen. Ein Arzt weiß im Gegensatz zur Hebamme natürlich alles und macht keine Fehler.
Durch Hausgeburten sinken die Auslastungsraten von Geburtstationen? Das ist eines das lächerlichste Argument gegen Hausgeburt, das ich jemals gehört habe. Klar, bei ca. 1% Hausgeburten in Deutschland machen die natürlich den Löwenanteil aus und sind eine echte Bedrohung für Geburtenstationen. Außerdem sollten Frauen und Familien lieber auf ihre individuellen Wünsche, z. B. eine Hausgeburt zu machen, verzichten, damit die Krießsäle nicht schließen müssen! Wo kämen wir denn da hin, wenn in unserer so fortschrittlichen Gesellschaft auf individuelle Bedürfnisse Rücksicht genommen wird. Und abgesehen davon führt sich dieses Argument logisch selbst ab absurdum. Wer sorgt denn für eine flächendeckende Geburtshilfe? Das sind die Hebammen!
zum Beitrag13.12.2014 , 21:23 Uhr
Ich bin wirklich schockiert über diesen Kommentar!!!
Es wurden wenig Kinder geboren, bevor flächendeckend Geburtstationen eingerichtet wurden? Stimmt, das liegt daran, dass Hebammen so schlecht sind. Oder liegt es vielleicht daran, dass damals der Lebensstandard (z. B. wirtschaftlich) noch nicht so hoch war? Abgesehen davon haben Familien in Agrargesellschaften auch ohne Geburtenstationen viel mehr Kinder bekommen.
Früher sind viel mehr Frauen und Kinder bei der Geburt gestorben. Stimmt, das liegt daran, dass die Hebammen so schlecht waren. Oder liegt es vielleicht daran, dass damals die Ärzte erst den Grippepatienten behandelt haben, dann kurz in die Leichenhalle sind und dann ein Kind entbunden, ohne sich einmal zwischendurch die Hände zu waschen? Neben Hygiene sind auch Bluttransfusionen, erhöhte Lebenserwartungen oder Medikamente usw. natürlich auch keine Gründe. Es liegt allein daran, dass die Hebammen absichtlich die Kinder und Frauen haben sterben lassen. Das Wissen über Hygenie oder medizinische Risiken, vernachlässigen Hebammen absichtlich, weil sie keine Ärzte sind. Auch ihr Wissen über Atemtechniken, Entspannungsübungen oder die Wissensvermittlung vor der Geburt setzen Hebammen nicht ein, weil die Geburt ja ansonsten unkompliziert verlaufen könnte. Was dann aus den ängstlichen Müttern und Vätern wird, die zu Ärzten rennen, mag man sich gar nicht ausmalen.
Es ist fahrlässig, "nur" eine Hebamme zu haben? Diese Aussage bringt mich wirklich zum Weinen, so sehr verletzt mich diese Ignoranz persönlich. Ich arbeite mit so verantwortungsbewussten, tollen Hebammen zusammen. Und ein so unwissender Mensch bringt es wirklich zustande, so heftig zu urteilen!
Ärzte beschäftigen sich mit Krankheiten. Wenn man schwanger ist, ist man nicht krank. In meiner Familie gab es letztens einen Fall, bei dem das Neugeborene nach der Geburt 4 Wochen (!!!) im Krankenhaus war, weil es bei einem (Wunsch-)Kaiserschnitt zu Komplikationen kam.
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