Profil-Einstellungen
Hier könnten Ihre Kommentare stehen
Herzlich willkommen.
Auch Sie haben eine Stimme und auch die soll gehört und gelesen werden.
Hier werden alle Kommentare gesammelt, die Sie verfassen. Außerdem können Sie Kontaktmöglichkeiten hinterlegen und sich präsentieren.
Wir freuen uns, wenn Sie die taz.kommune mit Ihren klugen Gedanken bereichern.
Viel Freude beim Lesen & Schreiben.
meine Kommentare
14.02.2016 , 21:37 Uhr
So unterschiedlich kann man Filme sehen. Extrem war für mich an diesem möchtegernradikalen Streifen höchstens die unsägliche Langeweile, die sich rasch einstellte. Ein wirklich verheißungsvoller Anfang der mit seiner kammerspielhaften Traumatmosphäre die Erwartungen hochschraubte, dann der unmittelbare Absturz in etwas, das ungefähr der filmischen Phantasie eines weißen männlichen Mittelklasse-Teenies mit massiver Borderlinestörung, überambitioniertem Kunstwollen und einem Handbuch der Filmtropen und -klischees als Anleitung dafür entsprach. Und so entfaltete sich dann ein unsäglich ödes Slomo-Closeup-Kitsch-Tableau nach dem anderen mit vermutlich an Hämorrhoiden und irgendwas furchtbarem aus ihrer Kindheit bedeutsamkeitsschwer leidenden Protagonisten, die von einem dämlichen Mainstreamklischee der Decadence und Verstörung ins nächste verfrachtet werden, als wär man beim sonntäglichen «Tatort». Meine Belastbarkeitsgrenze für prätentiösen artsy-fartsy Bullshit war dann nach ca. ⅔ der Vorführung auch erreicht. Die oft ebenfalls ausdrücklich nach «Provokation», dieser durchschaubarsten aller Aufmerksamkeitsstrategien der Entertainmentindustrie haschenden Filme von Gaspar Noe sind wahre Meisterwerke der Filmkunst dagegen. Künstlerische Radikalität und Transgression sind dort aber nicht einmal ansatzweise zu entdecken.
Zu weiteren Kritikpunkten (nicht zuletzt zum patriarchalen Blick alter Männer, der nur die Frauen im Film sich nackt fühlen lässt) siehe http://wochederkritik.de/de_DE/radikalitaet-als-reine-behauptung-2/
zum Beitrag25.11.2014 , 02:14 Uhr
Das Dumm ist bloß, dass Sie – ja genau, *Sie* –, aber keine Ahnung von Neurowissenschaften haben und noch weniger von der gewisse Unterschiede feststellenden Forschung (oder gar Statistik). Sonst wäre Ihnen nämlich aufgefallen, dass die von den Neurowissenschaften festgestellten Unterschiede zwischen den biologischen Geschlechtern für die sozialen Geschlechter(rollen) schlichtweg irrelevant sind. Beziehungsweise sogar deutlich klarstellen, dass es sich um *soziale* Kategorien handelt. Es gibt nämlich einen ganzen Haufen Frauen, die sozusagen «männlichere» Hirne besitzen als viele Männer. Wenn die Neurowissenschaften etwas widerlegen, dann ist es insofern die völlig unwissenschaftliche Vorstellung, dass unsere Geschlechterrollen eine aussagekräftige biologische Grundlage hätten. (Und kommen Sie mir jetzt bitte nicht mit den Unterschieden im Reproduktionsapparat. Wir sind keine hormon- und instinktgesteuerten Natur-, sondern Kulturwesen. Selbst das Saugen an der Brust muss bereits *gelernt* werden.)
zum Beitrag