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17.12.2019 , 10:28 Uhr
Bitte mal Holzhirn einschalten... wo kämen wir denn hin, wenn Menschen für "Anspielungen" verfolgt würden? Wünschst du dir wirklich so eine Denunziations- und Blockwartkultur?
zum Beitrag20.11.2019 , 11:52 Uhr
Wer Militarismus predigt, ist zu verurteilen. Ihr Trick besteht darin, Widerstand gegen Oppression pauschal als Militarismus zu verunglimpfen, und legitime Kritik an konkreten Regjerungen als Kritik an einer Ethnie. Pauschalität, schwarz-weiß-Denken und totalitäre Kurzschlüsse.
zum Beitrag20.11.2019 , 00:05 Uhr
"da sich die taz nun schon 'ne Weile an die antirussischen Falken ranwanzt"
Kritik an der militaristischen Politik des nationalchauvinistischen Putin-Regime als "antirussisch" zu verunglimpfen, ist zutiefst totalitär, da dies ein Gleichheitszeichen zwischen Russland und der aktuellen russischen Regierung(slinie) impliziert. Das ist genauso absurd, wie Kritik an Merkel "antideutsch" zu nennen und zudem noch offensichtlich antirussisch, denn Russland ist so viel mehr als Putin.
Der einzige Zweck dieser Phrase ist die Delegitimierung von Kritik, mithin die Grundvoraussetzung für eine demokratische Debatte.
Dass jemand so etwas schreibt, der in einer Diktatur aufgewachsen ist... aber auf Deutsch ist das schon ein bedenkliches Zeichen, dass der autoritäre Geist in Deutschland immer noch umgeht.
zum Beitrag19.11.2019 , 13:50 Uhr
Sorry, "Linksman", aber der platte Versuch, Widerstand gegen eine militaristische Kolonialmacht, die durch militärische, völkisch begründete Interventionen Menschen in "schwächeren" Ländern ihre Selbstbestimmung entzieht, pauschal als "rechts" abzustempeln, der zieht schon lange nicht mehr, und ist, ehrlich gesagt, selbst ziemlich rechts (was sich außerhalb der Hardcore-Autoritären glücklicherweise schon rumgesprochen hat, auch dank der wertvollen Arbeit der Rosalux, Stefan Liebich und den hervorragenden Berichten in der taz)
zum Beitrag18.10.2019 , 12:50 Uhr
Naja, "Telepolis" hat ja inzwischen leider eine einschlägige Reputation als Schleuder für auf links gedrehte Relativierungen autoritärer Systeme, nicht umsonst schreiben da bis heute RT-Reporter wie Ulrich Heyden. Bei Werbung für die Krim-Wirtschaftslobby musste Rötzer sogar nachträglich den Hinweis einfügen, dass die "Recherchereise" vom russischen Staat bezahlt war. Egal worum es geht, solange die jeweilige Verschwörungstheorie nur einen antiamerikanischen Touch hat, johlt das Forum. Insofern ist da ein Handke ganz gut aufgehoben.
zum Beitrag16.10.2019 , 01:19 Uhr
Sarkasmus versteht eben nicht jeder. Das "Beten für den Sieg" heranzuziehen, um sich über "rückständige" "Kulturkreisen"zu erheben, ist nun mal aus Perspektive einer Kultur, die noch nicht mal vor 75 Jahren genauso gehandelt hat, und nur durch Flächenbombardements von dieser Un-Kultur abgebracht werden konnte, ziemlich überheblich. Man kann falsche Dinge auch ohne Kulturchauvinismus kritisieren - das ist im Übrigen der Unterschied zwischen emanzipativer Kritik und Kritik im AfD-Stil. Es gibt schlichtweg Länder, die nicht das Glück hatten, von demokratischen Ländern befreit und umerzogen zu werden, und es gibt Menschen, die nicht zwangsweise dümmer oder mittelalterlicher sind , als Sie, aber eben das Pech hatten, in einer unstabilen und von Autokraten beherrschten Region geboren zu sein. Man kann und muss andere Wege aufzeigen und fordern - aber das Ausspielen von Kulturkreisen gegeneinander gehört selbst auf den Müllhaufen der Geschichte.
zum Beitrag15.10.2019 , 12:47 Uhr
...schreibt ein Vertreter des Kulturkreises, in dem bis eben noch Hitlerglocken leuteten.
zum Beitrag24.06.2019 , 17:27 Uhr
(2) Und wollen Sie wirklich eine Absenkung der europäischen Menschenrechtsstandards auf das Niveau von China oder des Nahen Ostens? Doch nicht im Ernst, oder?
Aber genau dorthin führt doch Ihr Arguments. Weder in der Wirtschaft, noch bei Menschenrechten macht es Sinn, wenn sich Europa an China oder am Nahen Osten orientiert...
zum Beitrag24.06.2019 , 17:23 Uhr
Nun, China und "Arabien" sind nicht Mitglieder des Europarates, und haben sich auch nicht zur Europäischen Menschenrechtskonvention verpflichtet - und schon gar nicht zur Umsetzung von Urteilen des EGMR. Insofern ist das, mit Verlaub, ein Whataboutismus, bei dem Äpfel mit Birnen verglichen werden.
zum Beitrag24.06.2019 , 16:44 Uhr
"die bisherigen Maßnahmen des Westens Null-Verbesserung gebracht haben"
Nur ist das eben nicht korrekt. Zwar haben die Maßnahmen keinen Gesinnungswechsel bewirkt - dafür waren sie will zu löchrig (siehe Siemens-Turbinen etc.) - aber sie haben es sehr wohl geschafft, den Krieg zu einem Stellungskrieg einzufrieren.
Mariupol wurde nicht in Grund und Boden gebombt, nicht, weil Putin so große Angst vor der so ach-so überlegenen ukrainischen Armee hat, sondern weil er nicht alle Brücken zum Westen abbrennen kann. Er konnte deswegen auch nicht offen einmarschieren, sondern musste sich mit der Unterstützung von Marionetten zufrieden geben. So ist das Projekt "Neurussland" gescheitert - daher gibt es nicht zigtausende, sondern 13.000 Tote und nicht Tausende wie in Syrien, und nicht Tausende, sondern "nur" Hunderte Dissidenten verschimmeln hinter Gittern.
Klar, den meisten Deutschen ist das, was tatsächlich dort passierte schnurzpiepegal, und vom bequemen deutschen Sofa schreibt es sich leicht, das alles "nichts gebracht" hat.
Sanktionen dienen eben nicht nur der Gesinnungsänderung, sondern auch dem Verhindern von Schlimmeren - und der Abschreckung von Nachahmern.
zum Beitrag24.06.2019 , 16:25 Uhr
"Die ganze Ausgrenzung und Blockade und die Sanktionen der letzten Jahre haben überhaupt nichts gebracht"
Nun, in Ihrem Vorgarten hat sich vielleicht nichts verändert. Aber wie Oleg Orlov, Vorsitzender der größten russischen Menschenrechtsorganisation MEMORIAL korrekt schreibt: "Der Preis in dieser Frage war für Russland hoch genug, um einer weiteren Eskalation Einhalt zu gebieten. Russland hätte das Projekt „Novorossija“ durchaus verwirklichen können. Im Herbst 2014 hätten russische Truppen ohne weiteres mindestens Mariupol einnehmen können. Aber die Panzer stoppten kurz vor Mariupol und zogen nicht weiter. Aber es war nicht die Angst vor dem Widerstand durch ukrainische Streitkräfte, die sie zum Stehen brachte. Es war die Folge des internationalen Drucks und der Drohung, ihn noch zu verstärken."
Und damit hat er ganz Recht. Europa hat sich entschieden, die Invasion nicht mit Gewalt zu beantworten. Das einzige Instrument, mit dem man zeigen konnte, dass derartige Taten von Europa nicht toleriert werden, und von ihrer Ausweitung und Nachahmung abzuschrecken, war nun mal der wirtschaftliche Druck.
Ohne diesen, und die Aussicht auf seine Verstärkung, hätte Putin Kiew und andere ukrainische Städte schon längst in Schutt und Asche gelegt, wie Aleppo oder Idlib. Dass das nicht geschehen ist, lag sicher nicht an seinem übergroßen Mitgefühl...
zum Beitrag24.06.2019 , 16:15 Uhr
Dialog findet die ganze Zeit statt, in zahlreichen Foren. Das hat nichts mit einer vollständigen, gegenleistungslosen Rehabilitierung der russischen Delegation zu tun. Russland hat sich wie alle anderen Länder bei dem Eintritt in den Europarat zum Einhalten von Grundregeln und zum Befolgen der Entscheide des EGMR verpflichtet. Weder das erste, noch das zweite erfüllt es. Was hier getan wird, ist gezielt eine Ausnahme für Menschenrechtsverletzungen "großer" und finanziell starker Staaten zu machen. Das führt aber die Idee des Europarates als Menschenrechts-Watchdog ad absurdum.
zum Beitrag14.05.2019 , 19:41 Uhr
"Der ukrainische Kriegsdienstverweigerer"? Sind Sie sich sicher, Herr Claasen, dass er wirklich einen Kriegsdienst verweigert hat? Zwar ist es korrekt, dass Kotsaba ein Video veröffentlicht, in dem er schieb "Ich verweigere mich..." - wie aber der bekannte Ukraine-Korrespondent Trubetskoy (der u.a. für das Neue Deutschland schreibt), feststellt, wurde Kotsaba gar nicht einberufen. Was auch nicht wundert, denn er war zu dem Zeitpunkt beinahe 50. Korrekt wäre also die Bezeichnung: "Aktivist gegen die Mobilisierung der Ukraine zur Verteidigung gegen den russischen Angriff".
Genauso fragwürdig ist die Bezeichnung "Pazifist" - denn er hat sich niemals öffentlich von seiner fanatisch antisemitischen Vergangenheit, in der er u.a. auch Tymoschenko als "Halbblut" beschimpfte, distanziert. Auch der Linken-Abgeordnete Hunko, der Kotsaba nominierte, und über Kotsabas Vergangenheit nach seinen Worten Bescheid wusste, hatte irgendwie "vergessen" die Mitglieder des Friedensvereins darüber aufzuklären.
Parallel ließ Kozaba Antifaschisten zu folge alle Kopien seiner antisemitischen Aussagen *heimlich* verschwinden. Hätte er sich wirklich vom Saulus zum Paulus gewandelt - warum stand er dann nicht öffentlich dazu? Warum gestanden Hunko und Kotsaba die Sache erst jetzt ein, als sie nicht mehr zu leugnen war?
Warum verbreitete die Pressesprecherin des Friedensvereins am Nachmittag vor dem Geständnis noch an Journalisten die Erklärung, das Video sei manipuliert und Kotsaba hinter ihm "den ukrainischen Geheimdienst" vermuten?
Wer lügt da, und warum? Eines scheint klar: das ganze Trauerspiel erinnert eher an autoritäre Machtspielchen, denn an Frieden.
zum Beitrag15.10.2018 , 17:14 Uhr
Nur dass es eben nicht stimmt, auch wenn Sie hier noch so große rhetorische Geschütze auffahren. Frau Weisband hat keine "Faschisten" unterstützt. Der rhetorische Trick gelingt nur, wenn man - übrigens selbst ganz rassistisch, und einem nationalistischen Narrativ folgend - alle Ukrainer als faschistisch abstempelt. RT lässt grüßen.
zum Beitrag15.07.2018 , 11:56 Uhr
Aus Projektpartnern mal schnell Hintermänner gemacht - danke für dieses Paradebeispiel politischer Manipulation.
zum Beitrag14.05.2018 , 22:18 Uhr
Folgender Absatz ist angesichts des gut überwachten, blutigen Stellungskrieges mit ziemlicher Sicherheit eine Legende: "„Es ist ein verrückter Krieg“, berichtet die Frau weiter. „Abends treffen sich oft Kämpfer der Separatisten und der ukrainischen Seite zum Abendessen. Irgendwann im Laufe des Abends werden sie per Funk zurückgerufen und anschließend schießen sie aufeinander.“
Ich kann mir schon vorstellen, dass die Zeugin das so erzählt hat - und deutsche Journalisten sind für solche Bilder natürlich dankbar (erinnern an das, was man aus der Literatur vom 1. Weltkrieg kennt etc).
Die Frau gibt damit ein Gerücht wieder, das ausdrücken soll, dass die einfachen Menschen eigentlich gar nichts gegeneinander haben, sondern von anderen Mächten ferngelenkt sind (also eigentlich ja das Gegenteil eines "Bürgerkrieges"). Das hört man öfters, gerade von apolitischen Leuten, auch in der Ukraine.
Leider ist das nicht der Fall - die Ukrainer verteidigen durchaus mit Überzeugung ihre Selbstbestimmung, die pro-russischen Kräfte glauben an das kolonial-chauvinistische Konzept der "Russischen Welt", oder sind im besten Fall apolitische Söldner, die für Geld überall auf der Welt Leute erschießen würden.
Aber diese Art der Welterklärung, die das Problem auf einen Konflikt gleichermaßen schlechter, höherer Mächte reduziert (Oligarchen vs Oligarchen, USA vs Russland), macht das Leben einfacher (auch, weil man keinen klaren Schuldigen benennen muss)
zum Beitrag02.05.2018 , 23:38 Uhr
"Klar dass westliche NGOs diese Zeiten zurückhaben wollen."
Diese Verschwörtungstheorie erinnert wohl nicht ganz unzufällig an die Dolchstoß-Legende. Statt inhaltliche Beschäftigung mit den vorliegenden Menschenrechtsverbrechen und autoritären staatlichen Anwandlungen wird die Diskussion auf einen angeblichen äußeren Feind gelenkt (hier: "westliche NGOs"), der den inneren Feind ("die 5. Kolonne") anstiftet, die Nation durch regierungskritische (Des-)information von innen zu zersetzen. Ein so altes, wie erfolgreiches rechtsautoritäres Denkmuster.
zum Beitrag02.05.2018 , 22:40 Uhr
Na, wenn ihr sonst keine Probleme bei diesem Thema habt :) Dass NGOs diverse Fördermittel anwerben, auch ab- und zu staatliche, ist völlig normal. Das ist auch kein Problem, solange die Fördermittel nicht mit politischer Einmischung verbunden sind, oder quasi vom Staat geleitet werden (sog. GONGOs). Frau Schiffer ist seit *Jahrzehnten* in verschiedenen Osteuropa-Vereinen aktiv und besitzt einen exzellenten Leumund, völlig unabhängig von der Teils miserablen deutschen Osteuropa-Politik. Fundraising erhält sie dank ihrer langen Erfahrung aus verschiedenen Quellen - wie oft Projektbezogen. Und das können dann auch mal staatliche Töpfe für humanitäre Projekte sein. So what? Frau Schiffer ist bekannt als Leiterin, die sich niemals irgendwelche Vorgaben geben lassen würde, sie bestimmt selbst, was sinnvoll ist, und wie sie dies erreichen kann. Und genau vor solchen Köpfen hat Putins Regime offensichtlich Angst.
zum Beitrag29.09.2017 , 20:37 Uhr
Das Gesetz ist tatsächlich dämlich, und wird nun hoffentlich nachkorrigiert. Oder besser ganz abgeschafft. Allerdings ist der Artikel nicht korrekt. Falsch ist folgende Aussage:
"Ab der fünften Klasse wird nur noch auf Ukrainisch unterrichtet. In dieser Übergangszeit dürfen einzelne Fächer auch in Sprachen der EU unterrichtet werden. Nach einer Übergangsfrist muss 2020 der gesamte Unterricht in ukrainischer Sprache abgehalten werden."
Richtig ist: Ab 2020 ist die Unterrichtssprache Ukrainisch. Folgende Fächer dürfen weiterhin in der jeweiligen Minderheitensprache unterrichtet werden: Die Minderheitensprache selbst, sowie "eine oder mehrere weitere Fächer", die noch nicht genau spezifiziert wurden. Die Bildungsministerin zählt dazu Kultur und Geschichte der Minderheit, sowie Fachsprache (z.B. Ungarisch für Ärzte).
Die Krimtataren besitzen einen Sonderstatus als indigende Minderheit dürfen weiterhin den gesamten Bildungsweg in ihrer Muttersprache belegen.
Außerdem gilt oben genanntes nur für öffentliche Schulen - Privatschulen (wie z.B. bei uns die Dänischen Schulen in Schleswig) dürfen weiterhin unterrichten, wie sie wollen. Hier wäre die Übernahme des dänischen Modells denkbar (also private Ersatzschulen, die allerdings Förderung von Dänemark und Deutschland erhalten), ist jedoch in der jetzigen Stimmung in Ungarn und der Ukraine leider unwahrscheinlich.
Der genaue Text findet sich hier: http://zakon2.rada.gov.ua/laws/show/2145-viii - der relevante Paragraph ist Nummer 7, insbesondere Punkt 1 und 4.
zum Beitrag17.08.2017 , 17:44 Uhr
Trolling ist eben immer leichter, als selbstkritische Auseinandersetzung.
Was so erschreckend an Deutschland ist, ist ja, dass es mehr als genug Leute gibt, die mit dem autoritären System im Kreml flirten, weil es OPPORTUN erscheint.
Erste Grenzverschiebung in Europa seit dem 2. Weltkrieg? In zwei UN-Resolutionen verurteile Besatzung einschließlich Unterdrückung von Minderheiten? Zwei bewaffnete Kampagnen in Europa mit 11.000 Toten und mehreren Millionen Flüchtlingen? Showprozesse mit absurden Haftstrafen, verschwundene und gefolterte friedliche Demonstranten, wie der Krimtatar Reshat Ametov?
Ach was! Juckt uns doch nicht, wenn der Putin im "Wilden Osten" aufräumt. Hauptsache, bei uns Friede, Freude, Eierkuchen - bekanntlich ist der Ami das größte Problem, da gilt im Zweifelsfall eben "der Feind meines Feindes"... Wenn's Assange schon macht, dann...
Frei nach Joe Kaeser: "Durch diesen Sturm im Wasserglas werden wir uns doch nicht 160 Jahre bester Geschäfte durch die Lappen gehen lassen."
Ach, alles übertrieben, klar. Dann will ich Sie und Ihre Strohmänner mal lieber nicht weiter belästigen.
zum Beitrag21.06.2016 , 22:10 Uhr
"Historische Sensibilität kann den deutsch-russischen Beziehungen nur nützen." - Wieso nicht auch den deutsch-ukrainischen, deutsch-georgischen oder deutsch-weissrussischen? Wieso setzt der Autor gegen Ende seines Beitrags wieder im "Russlandfeldzug"-Nazijargon die Sowjetunion mit Russland gleich und erklärt alle Sowjetbürger/innen zu "Russen"? Das hat nicht einmal die Sowjetunion selbst gemacht.
zum Beitrag05.06.2016 , 18:29 Uhr
Natürlich entlarvt sich der Kommentar von "Shietar" spätestens mit dem letzten Punkt, bei dem mal eben ALLE Kriegstoten und Flüchtlinge einer Kriegspartei zugerechnet werden. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Darf ich daran erinnern, dass auch in Kiew und dem Rest des Landes Millionen "russsischstämmiger" Menschen leben, ohne irgendwelche Probleme? Krieg gab es komischerweise nur an der Grenze, über die "Touristen" ihre Militärfahrzeuge fahren konnten, ohne komischerweise bis heute von Putin dabei aufgehalten zu werden.... unter den Tisch fällt auch, dass viele Kämpfer und noch mehr Anführer der "Aufständischen" gar keine Ukrainer waren.
Auch die anderen Punkte sind ein Aufguss längst widerlegter Mythen. Für den Rücktritt der Regierung braucht es in der Ukraine genauso wenig eine 2/3 Mehrheit, wie in anderen Ländern. Wäre auch sinnlos, denn eine Regierung besitzt ja meist keine 2/3 Mehrheit.
Umstritten war lediglich die Amtsentbindung des Präsidenten, bzw. die Verfassungsreform. Die alte ukrainische Verfassung (im Vergleich z.B. zur Deutschen) einen Verfassungsfehler, da ein Misstrauensvotum nicht vorgesehen war -Janukowytisch hätte selbst zurücktreten müssen.
Seit 2014 fanden zahlreiche von internationalen Beobachtern als demokratisch und frei eingestufte Wahlen statt, die die legalistischen Unsauberheiten dieser, ja, Revolution geheilt haben.
Selbst wenn es nur einmal Wahlen gegeben hätte, wäre es albern, diese wegen einer Wahlbeteiligung von 60% als ungültig einzustufen. In den "östlichen Provinzen" wurde im Übrigen ebenso gewählt. Noch alberner ist es, ausgerechnet der Ukraine (!) anzukreiden, dass in den von russlandtreuen Paramilitärs besetzten Gebieten und der Krim nicht gewählt werden konnte...
Punkte c und d sind ebenso falsch. Beide Aspekte sind meiner Meinung nach bedenklich und diskussionswürdig - aber es gab Untersuchungen und Gerichtsbeschlüsse in beiden Fällen.
zum Beitrag04.04.2016 , 11:52 Uhr
Wünsche gute Besserung!
zum Beitrag03.04.2016 , 13:30 Uhr
Da unterliegen Sie aber einem Missverständnis. Das "Verstehen" in Putin-Versteher bezieht sich nicht auf Duden-Bedeutung 2 "den Sinn von etwas erfassen; etwas begreifen" - weit gefehlt! - sondern auf Bedeutung 3: "Verständnis für jemanden haben, jemandes Verhaltensweise richtig finden". Und letzteres ist, was autoritäre, menschenfeindliche Systeme angeht, tatsächlich ekelerregend.
zum Beitrag03.04.2016 , 12:51 Uhr
Wer wissen will, wie Kommentare wie der von @Grauzone zustandekommen, sollte Schumatsky lesen... :)
Der Vorkommentator Daniel L. hat ja ganz offensichtlich nicht im Entferntesten behauptet, was ihm unterstellt wird, nämlich: "Russen wären nur Nationalisten" - im Gegenteil: er hilft offenbar schwulen russischen Asylbewerbern, und kommentiert ein kritisches Buch eines russischstämmigen Autors, den er offenbar auch nicht für einen Nationalisten hält.
@Daniel L. spricht ganz klar von einem "rechtsnationalen System" und redet von staatlichen Strukturen. Für @Grauzone, den "neuen Untertan" (Schumatsky) ist Kritik an staatlichen Strukturen natürlich identisch mit Kritik am Volk. Dadurch entzieht er der russischen Bevölkerung ihre Subjektivität, und argumentiert letztlich rassistisch.
Und dieser unterschwellige und unreflektierte Rasssismus gegen die Menschen und Mittel- und Osteuropas (die Ukrainer zetteln angeblich im Auftrag "des Westens" Aufstände an und sind somit nur Objekt geopolitischer Spiele; die Russen sind angeblich identisch mit ihrem Staat und ihrem Führer und besitzen keine abweichende Meinung) eben genau das, was die Putinversteherei charakterisiert. Leider auch auf der Linken.
zum Beitrag02.04.2016 , 14:59 Uhr
Täuschen Sie sich mal nicht mit Ihrem "idiosynkratischem Quark".
Bereits dieser Begriff, mit welcher die Erfahrung von Menschen, die durch ihre eigene Geschichte einen besonderen Erfahrungsschatz besitzen, abgewertet werden soll, ist Teil des Problems.
Es ist eben bequemer, alte Freund- und Feindbilder zu pflegen, geopolitische Klischees zu bedienen oder Verschwörungstheorien zu verbreiten, als offen zu sein für die Erfahrungen anderer, zu Reisen und sich zu bilden.
Herr Schumatsky spricht vielen aus der Seele, die über das Niveau des deutschen Salons und dessen unterschwellige Überheblichkeitsgefühle und Rassismen frustriert sind.
zum Beitrag23.03.2016 , 23:30 Uhr
Verwechseln Sie bitte nicht den deutschen selbstreferentiellen Mediendiskurs mit der Realität vor Ort. Hier in der Ukraine weiß jeder, wer Tymoschenko ist. Ihre mangelnde Popularität nach dem Maidan hatte weniger mit ihrer Haft zu tun, als damit, dass sie als Teil des alten korrupten Systems galt, sowie als Schauspielerin, die zwar patriotisch tut, im Zweifel aber mit Putin im Hinterzimmer dealt. Leider ist sogar ein politisches Comeback denkbar, wenn die Reformen weiter blockiert werden. Auch Chodorkowsky und Pussy Riot sitzen nicht vergessen in irgendeinem sibirischen Straflager, so sehr sich das Autokraten-Fans auch wünschen mögen.
zum Beitrag29.09.2015 , 13:31 Uhr
Oder besser noch wie Schlögel in die Ukraine fahren, und mit den dortigen Menschen sprechen - ruhig auch mit linken Aktivist*innen.
Der Kommentar von Herrn Ardmann ist nämlich ein weiteres Beispiel dafür, wie die deutsche Diskussion in einer Meta-Ebene gefangen ist. Man nehme ein paar künstliche Gegensätze oder Feindbilder, wie "russisch-antirussisch", reibt sich dann an diesen und würzt das Ganze noch mit einem Schuss geopolitischer Besserwisserei oder Verschwörungstheorien - im eigenen Saft schwimmt es sich eben am bequemsten.
Was dabei herauskommt, mag vom Wortschatz her "links" sein, baut aber auf ein koloniales Fundament. Emanzipatorisch wäre es hingegen, selbstkritisch alte Gewissheiten zu hinterfragen, mentale Mauern einzureißen und die Stimmen der Betroffenen vor Ort mit in die Meinungsbildung einfließen zu lassen. (Als Vorgeschmack hier ein schönes Graswurzel-Interviewprojekt mit linken Aktivist*innen aus der Ukraine: http://kiewx20.tumblr.com)
Persönliches Kennenlernen der Länder und Menschen Mittel- und Ostereuropas wäre ein erster Schritt. Ein Busticket nach Kiew kostet 50 Euro. Ist es zuviel verlangt? Außerdem: Breite Vernetzung mit Initiativen, die seit langem vor Ort arbeiten, von LGBT-Gruppen bis Memorial.
Für diejenigen, die am lautesten tönen, ist das offenbar eine Überforderung -wann waren Gysi oder Wagenknecht eigentlich das letzte Mal in der Ukraine? Antwort: Noch nie. Das sollte so manch einem zu denken geben.
zum Beitrag22.09.2015 , 23:40 Uhr
Das ist mir zu kurzfristig gedacht. Jedes Aufweichen der Minsker Vereinbarungen zugunsten der angreifenden Partei stellt eine zusätzliche Ermunterung zu weiteren kriegerischen Handlungen und Grenzrevision dar. Diese Nachlässigkeit wird noch viele Tote kosten, im Donbas, in Syrien, in Transnistrien oder sonstwo. Wenn es wirklich um Frieden ginge, wäre mehr europäische Solidarität gefragt und weniger Schielen auf den nächsten Erdgas-Deal.
zum Beitrag10.09.2015 , 10:46 Uhr
In einem Satz andersdenkende Autoren in Verschwörungstheorien ("Atlantikbrücke") einzubauen, um dann eine differenzierte Presse zu fordern - bemerkenswertes Spagat. Tanzen Sie Ballett?
zum Beitrag10.09.2015 , 10:26 Uhr
Erfreulich, d.h. die taz hat es geschafft, Ihre Filterbubble für einen Moment zu durchlöchern. Wenn Sie immer nur das serviert bekommen wollen, was zu Ihrem vorgefertigten Weltbild passt, wieso lesen Sie dann überhaupt Zeitungen?
zum Beitrag10.09.2015 , 10:03 Uhr
An diesen Kommentaren sieht man sehr gut, wie sehr das Wagenknechte Freund-Feind-Denken die "linke" Szene vergiftet hat. Andersdenkende müssen natürlich Teil einer Verschwörung ("Atlantikbrücke") sein, dem feindlixhen Lager angehören ("Springer") und sind geistig minderbemittelt ("Bild", "Blöd", "Bunte"). Das sind urrechte und zutiefst rechte und undemokratische Reflexe, die da am Werk sind, und ich bin froh, dass die taz als (selbst)krititisches Medium da nicht die Augen verschließt.
zum Beitrag10.09.2015 , 09:51 Uhr
Interessanter ist die Frage umgekehrt: was sagt das über Wagenknecht?
zum Beitrag30.05.2015 , 02:04 Uhr
"Frieden" war doch nun wirklich das letzte, was die neurechten Montagsmahnwachen interessierte. Den meisten ging's doch eher um verkürzte Kapitalismuskritik und schwarz-weiße Weltbilder. Sah man ja nicht zuletzt am unterirdischen Umgang im Ukrainekrieg. Einerseits auf Lügenpresse und USA schimpfen, andererseits den Kremlsender RT zitieren und Putinkult pflegen - das musste sich doch jeder noch nicht ganz unkritisch gewordene Linke am Kopf kratzen...
zum Beitrag01.04.2015 , 01:45 Uhr
Mit dem kleinen Unterschied, dass Fox News niemand in Deutschland, der noch bei Sinnen ist zitiert, während die deutschen Netze in letzter Zeit von RT/Sputnik & Co. News überquellen... geteilt von denen, die sich gar nicht wirklich dafür interessieren, was in Ländern wie der Ukraine passiert, sondern einfach nur Dampf gegen "die da oben" ablassen wollen.
zum Beitrag30.01.2015 , 17:14 Uhr
"Wer sich daran stört, dass dass Linke mit Rechten gemeinsame Sache machen, dem empfehle ich den Weg zurück in die Filterblase ex-Linken Verschwörungstheoretiker und Montagswahnmachler..."
zum Beitrag23.12.2014 , 19:25 Uhr
Weil sich "Refugees Welcome" an die Flüchtlinge richtet, und es ist eher die Ausnahme, dass diese bereits mit Deutschkenntnissen nach Deutschland flüchten. Und genau deswegen ist die Parole so wie sie ist gut: Weil hier mal jemand empathisch in die Rolle der Flüchtlinge reingedacht hat, statt im eigenen Saft zu schwimmen. Eine Fähigkeit, die leider nicht selbstverständlich ist.
zum Beitrag05.12.2014 , 13:20 Uhr
Wann hören Sie mit Ihrer Propaganda endlich auf? Es ist doch nun schon seit mehreren Monaten bekannt, dass "Untermenschen" eine Fehlübersetzung des Wortes "Neliudi" war, das im Ukrainischen und Russischen einfach "Unmenschen" bedeutet, und in Situationen wie nach dem Tod vieler Menschen (und die Äußerung fiel nach dem Abschuss eines ukrainischen Flugzeugs, bei dem knapp 50 Menschen ihr Leben verloren) auch über Täter gesagt werden kann.
zum Beitrag05.12.2014 , 13:15 Uhr
Nach der heutigen Nachricht wäre "Sektenführer" tatsächlich die bessere Bezeichnung. Ein Sektenführer, der diejenigen einsammelt, die von der Macht des "Nationalen Führers" profitieren wollen, oder die auf Grund der innovationslosen Wirtschaftspolitik lieber "Opium fürs Volk" schlucken, als ihrer traurigen Realität ins Auge zu sehen.
Wie wir meine Freunde aus Moskau berichten, wächst aber auch bei denen, die ihre Unzufriedenheit im Moment durch äußere Feindbilder kompensieren, der Unmut. Und dann kann so eine Stimmung ganz schnell umschlagen. Ein brandgefährliches Spiel mit religiösen und ethnonationalistischen Gefühlen, dass da im Kreml gespielt wird.
zum Beitrag25.11.2014 , 11:38 Uhr
P.S. 5,04557 ist die Quote in Prozent, die Rechnung lautet also 25000/100*5,04557
zum Beitrag24.11.2014 , 23:51 Uhr
Radziwill (SPD): "Für Oktober hatte das BAMF für Berlin 1.250 neue Flüchtlinge vorausgesagt – gekommen sind 1.530. Wir brauchen die Container." - das finde ich eine höchst problematisch Aussage.
Das BAMF sagt in seinen Prognoseschreiben nach § 44 Abs. 2 AsylVfG an die Länder regelmäßig Flüchtlingsneuzugänge für das gesamte Bundesgebiet voraus. Im September 2014 waren dies 25000 Erstanmelder pro Monat für das ganze Bundesgebiet. Die 1250 bzw. genauer 1261 ergeben sich aus den Gesamtzugangszahlen nach Anwendung des Königsteiner Schlüssels, der die Länderquoten festlegt (Teilen durch 5,04557). Diese 1261 sind dann aber erstens nur Erstanmelder, keine Flüchtlinge, die zum zweiten Mal kommen, und zweitens sind es nur die Flüchtlinge, die Berlin gemäß Quote für die Dauer des Verfahrens aufnehmen muss - es ist also keine Prognose über die Anzahl der in Berlin vor der Verteilung *eintreffenden* Flüchtlinge!! Es kommen freilich mehr als die Quote, weil Berlin eben attraktiver und bekannter ist als irgendsoein Weiler Horst in Brandenburg.
Und das wissen die Berliner Behörden, und sie müssen das bei ihrer Planung frühzeitig berücksichtigen. Dass sie das nicht tun, ist sträflich, und spielt nur den Traglufthallenbauern und den dubiosen privaten Heimbetreiberfirmen von irgendwelchen Patensöhnchen in die Hände.
zum Beitrag