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22.11.2023 , 17:34 Uhr
Ihr Kommentar verfehlt außerdem völlig den inhaltlichen Kern des Artikels. Die Definition von israelbezogenem Antisemitismus ist es ja, dass es sich gerade nicht um reine Kritik an politischen Maßnahmen der israelischen Regierung handelt, über die man durchaus frei von Antisemitismus diskutieren kann und was ja auch seit jeher passiert. Ich kenne kaum jemanden, sowohl privat, als auch in der Politik, der beispielsweise die israelische Siedlungspolitik oder die angestrebte Justizreform unterstützt. Die Frage ist nur, warum möchte man jetzt in Anbetracht eines andauernden terroristischen Angriffes über solch eine Politik diskutieren? Glaubt man vielleicht, dass Judenhass und Terror eine Konsequenz der israelischen Politik ist und somit kontextualisiert werden müsse? Da wäre man dann bei einem uralten antisemitischen Narrativ: Die Juden sind mit ihrem Verhalten selbst schuld an antisemitischem Hass. So stimmen auch ein Viertel der Deutschen (ohne Migrationshintergrund) der Aussage „Bei der Politik, die Israel macht, kann ich gut verstehen, dass man etwas gegen Juden hat“ ganz oder eher zu. Dass israelische Politik als Ursache des islamischen Antisemitismus der Palästinenser rein historisch schon nicht stimmt, wurde ja im Artikel auch angesprochen. Meistens geht es aber eben gar nicht um die kritische Auseinandersetzung mit der Politik. „Israelkritik“ – und das verrät schon der Name, denn es gibt ja auch keine Deutschlandkritik – ist eine Kritik, die sich in der Regel indirekt bis direkt gegen die reine Existenz von Israel als jüdischen Staat stellt, meistens mithilfe von Desinformation und antisemitischer Narrative. Das fängt bei Doppelstandards in der Bewertung von Völkerrechtsbrüchen und Kriegsverbrechen an, führt über die Anzweiflung des Selbstverteidigungsrechts bis hin zu offenen Vernichtungsfantasien der antiimperialistischen Linke. Vielleicht lesen sie den Artikel doch einfach noch einmal, und dieses Mal vielleicht ohne aus Empörung am Inhalt vorbeizudenken.
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