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19.11.2023 , 14:16 Uhr
Bilanziell wird mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien auch im Winter mehr als ausreichend Strom für den Betrieb der Wärmepumpen und aller anderen Verbraucher produziert werden. Mit den Überschüssen kann auch im Winter der Speicher immer wieder nachgefüllt werden. Die Frage ist also, welche Speicherkapazität wird benötigt, um das Stromdefizit einer längeren Dunkelflaute zu überbrücken.
Man kann ja versuchen, den Bedarf ein wenig abzuschätzen: Mit Wärmepumpen und Elektromobilität kommt man mit den Daten aus dem Fragenkatalog an Habeck im Winter auf einen Tagesbedarf in der Größenordnung von 2,5 bis 3 TWh Strom. Bei einer Speicherkapazität von 50 TWh und einem Wirkungsgrad von 0,5 bei der Rückverstromung kann man also 8-10 Tage Dunkelflaute überbrücken. In der Realität noch etwas mehr, da ja auch in der Dunkelflaute Wind und Solar immer noch Strom produzieren und zudem Wasserkraft, Biomasse und Stromimporte sowie Flexibilitäten im Stromnetz zusätzlich verfügbar sind. Damit kann man schon einen Großteil der Dunkelflauten abfedern.
Ruhnau und Qvist gehen in "Storage requirements in a 100% renewable electricity system" von einem Speicherbedarf von 54 TWh aus (das war die Zahl, die ich im Kopf hatte), um eine hypothetische 24tägige Dunkelflaute abzufedern. Allerdings rechnen die nur mit einem Jahresstrombedarf von 540 TWh, was für die Zukunft sicher zu wenig ist.
Das Projekt "Langfristszenarien für die Transformation des Energiesystems in Deutschland" rechnet im aktuellen T45-Szenario mit einem Speicherbedarf von 75 TWh bei einem Jahrestromverbrauch von 1000 TWh.
Je nachdem, wie sich der Jahresstromverbrauch entwickelt und wie viel "Sicherheit" man will, scheint mir eine Speicherkapazität in der Größenordnung um die 60-80 TWh schon realistisch zu sein.
zum Beitrag17.11.2023 , 20:12 Uhr
Windkraft und Solar erzeugen im Winter wie im Sommer etwa gleichviel Strom. Im Sommer mehr Solar, im Winter mehr Windkraft. Die Annahme, im Winter stünde kein/kaum Strom aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung, ist falsch.
Die Wärmepumpe braucht im Vergleich zur Gasheizung 60-70% weniger Energie. Der Energiebedarf zum Heizen wird sich also erheblich verringern. Daher reichen auch die vorhandenen Erdgasspeicher dann für Wasserstoff- und/oder synthetische Gase problemlos aus, um auch lange Dunkelflauten überbrücken zu können. Studien sprechen hier von einem Speicherbedarf von etwa 50 TWh.
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