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05.10.2023 , 13:47 Uhr
Leider ist der Blick auf die Schule nur die halbe Wahrheit. Den Schulen fehlt Geld, eine Menge sogar. Und dabei geht es, wie im Text ja bereits angesprochen, nicht um die verpasste Digitalisierung (die nachgewiesenermaßen leistungsschwache SchülerInnen nur zusätzlich überfordert) sondern um Grundlegendes. Schulgebäuden, in denen man sich wohlfühlen kann, Bewegungsmöglichkeiten und Ganztagsangebote. Vor allem bedeutet dies aber: Lehrkräfte entlasten indem man Sonderpädagogen und schulinterne Verwaltungsinstanzen bezahlt. Wer sich über verpasste Kompetenzen beklagt der muss verstehen, dass Unterricht (nach meiner persönlichen Erfahrung) in fünften Klassen nicht als einzelne Lehrkraft ohne Unterstützung bewältigt werden kann. Lerneffekte sind nur bei wenigen SchülerInnen zu verzeichnen wenn die effektive Unterrichtszeit auf wenige Minuten pro Unterrichtsstunde schrumpft. Erzieherische Aufgaben rücken in den Vordergrund. Und diese sind, wie bereits erwähnt, nicht mehr alleine zu bewältigen. Multiprofessionale Teams kosten eine Menge Geld und müssen auch erst einmal ausgebildet werden. Nun aber den Blick auf den zweiten Teil der Wahrheit. Wer sich vorstellt, dass gute Schulen bzw. vernünftiger Unterricht (100 Mrd. Sondervermögen) die Kinder und Jugendlichen vor einer grausigen Zukunft rettet, der hat die Größe des Problems noch nicht verstanden. Lehrkräfte sind täglich mit Jahrzehnten verpasster Sozialpolitik konfrontiert. Eltern, die sich tagtäglich um die privaten Finanzen sorgen müssen, geben diese Ängste an die Kinder weiter. Eltern, die mehrere Jobs ausüben, haben wenig Zeit und Energie für die Kinder. Die Liste der Probleme ist lang. Geld in Schulen zu stecken war selten notwendiger, aber die Schulen retten die Gesellschaft nicht im Alleingang.
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