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22.07.2023 , 11:38 Uhr
Ein Nachtrag noch und zwar ein Textauszug aus dem Song "Angst" vom letzten Album. Meiner Meinung nach beschreiben Rammstein hier selbst diese reaktionäre Masse, die der Autor des Artikels beschreibt und es ist ein Statement gegen Angst vor Überfremdung und Fremdenfeindlichkeit.
Im Video zum Song (zu finden auf YouTube bei Rammstein) wird das durch die genutzte visuelle Symbolik noch deutlicher. Ich kann das nur empfehlen, um sich eine komplexere Meinung zu bilden, wo diese Band tatsächlich steht.
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Und das glauben wir bis heute So in Angst sind Land und Leute Etwas Schlimmes wird geschehen Das Böse kommt, wird nicht mehr gehen
Und die Furcht wächst in die Nacht Tür und Tore sind bewacht Die Rücken nass, die Hände klamm Alle haben Angst vorm schwarzen Mann
In Dunkelheit schleicht er heran Bist du nicht brav, fasst er dich an Traue keinem Fremden dann So viel Albtraum, so viel Wahn
Und so glauben wir bis heute Schwer bewaffnet ist die Meute Ach, sie können es nicht lassen Schreien Feuer in die Gassen"
zum Beitrag22.07.2023 , 11:32 Uhr
Dieser Artikel steht exemplarisch für einen hässlichen Trend, diese Gesellschaft per Kulturkampf immer weiter zu spalten und zeigt gut, was in unserer Gesellschaft schief läuft, weil es am Ende für steigende Erfolge politischer Ränder sorgt. Das möchte ich gerne etwas ausführlicher erklären.
An Rammstein wurde sich bereits in den 90ern abgearbeitet, zwischendurch waren sie mal Lieblinge des Feuilleton, derzeit aus bekannten Gründen eher weniger, egal. In diesem Artikel erfolgt jedoch eine faktenferne politische Stigmatisierung und Pauschalisierung der Fans einer international höchst erfolgreichen Rockband. Natürlich gibt es auch unter Rammstein Fans in Deutschland AfD Wähler:innen, reaktionäre Kräfte und Menschen, welche Inhalte oder die Selbstironie nicht verstehen können oder wollen. Aber diverse und auch aktuell live gespielte Songs (Bsp. "Links", "Deutschland", "Angst") und eindeutige Aussagen in Interviews (Till Lindemann: "Wir hassen Nazis") haben in der langen Karriere für eine Positionierung gesorgt.
Ich habe auch kein Problem damit, wenn reaktionäre Menschen auf diese Art "mitgenommen" werden, so lange sie sich vernünftig verhalten. Diese müssen sich eben auch mit o.g. Songs und Aussagen beschäftigen oder auch mit auf Konzerten gezeigter Symbolik, z.B. LGBTQ-freundlich von Regenbogenfarben bis zu Küssen zwischen Paul und Richard bei Konzerten in Russland und Polen, die bekannte Schlauchboot-Fahrt mit "Willkommen" Schild, Ukraine-Farben usw. Ich lehne mich hier nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich Rammstein als eher linke oder linksliberale Band ansehe und das macht sicher auch den größeren Teil der Fans aus, als mitlaufende Reaktionäre.
Dieser Artikel zeigt exemplarisch, wie im gesellschaftlichen Gesamtkontext versagt wird. Wer so plump auf die Mitte eindrischt, macht dadurch Ränder nur noch stärker. Es ist 5 vor 12, siehe AfD Umfrageerfolge. Und solche Artikel tragen eine Mitschuld. Das macht mich wütend und ratlos zugleich.
Ricky M.
zum Beitrag