Profil-Einstellungen
Hier könnten Ihre Kommentare stehen
Herzlich willkommen.
Auch Sie haben eine Stimme und auch die soll gehört und gelesen werden.
Hier werden alle Kommentare gesammelt, die Sie verfassen. Außerdem können Sie Kontaktmöglichkeiten hinterlegen und sich präsentieren.
Wir freuen uns, wenn Sie die taz.kommune mit Ihren klugen Gedanken bereichern.
Viel Freude beim Lesen & Schreiben.
meine Kommentare
31.07.2022 , 16:39 Uhr
Ich bin als Kind problemlos vom Frühstück zuhause bis zum Mittagessen zuhause gekommen, ohne Hunger zwischendurch. Oder wäre es zumindest. Aber wenn ich imKindergarten nicht gegessen habe, wurden meine Eltern informiert. Und wegen der Regeln und dem Wunsch meiner Eltern wurde auf mich ein Auge gehalten, dass ich auch ja zum Frühstücken gehe und mindestens die Hälfte meiner Brotzeit esse. In der Schule dann ebenso, da waren dann zusätzlich Dinge wie "Das Brot schmeckt nach der Banane/der Apfel nach dem Brot" nur "Einbildung", genauso wie mein"ich habe keinen Hunger." Probierzwang kenne ich nur aus dem Trainingslager, zuhause war meine Mutter lediglich genervt, dass sie zwei verschiedene Gemüse kochen musste, erst im Teenageralter hat sie das leider geändert und ich musste essen, was es gab, oder eben gar nichts. Ich bin 30, mein Essverhalten ist, obwohl ich auf Hunger und Sättigung höre, gestört (zumindest nach gängigen Maßstäben), und noch immer wird mir die Fähigkeit, zu entscheiden, was und wie viel ich esse, oft abgesprochen, besonders in meiner Familie, was dazu führt, dass ich dort oder in der Öffentlichkeit Hunger und Satt ignoriere und mich satt zum Essen zwinge bzw. es mir hungrig verweigere, um mich an soziale Normen zu halten.
Danke, dass ihr darauf aufmerksam macht, dass das ungesund ist körperlich und psychisch und dass ihr zum Umdenken anregt.
zum Beitrag26.07.2022 , 10:00 Uhr
Danke, danke, danke, danke!!! Vielen Dank für deinen Mut, deine Geschichte zu erzählen. Das gibt mir gerade Mut und Kraft, nicht aufzugeben. Ich kämpfe noch gegen das System. Aus "guter" Familie, wegen psychischer Erkrankung das Studium nicht gepackt. Freunde, die mich verarscht haben und häusliche Gewalt und Isolation u.a. in meiner Beziehung, die mich am Ende auf die Straße gebracht haben. Ohne meinen Sport wäre ich auch ganz raus aus der Gesellschaft und ich merke immer wieder, dass mein Leben ganz anders ist als das der anderen (obwohl ich nie Drogen/Alk angefasst habe). Nach 3Jahren Obdachlosigkeit und 1,5Jahren Notwohnung (WG) mit nur 200€ für alle Belange inkl. Wohnungsnutzungsgebühren bin ich seit 9 Monaten in einer Wohnung, habe Hartz IV. Ich habe weiterstudiert, während all der Zeit, ein Abschluss durch die Umstände nicht in Sicht. Jetzt bin ich in einem Pilotprojekt, dass wirklich gut ist, das mir hilft, ausm Studium rauszukommen, mich neu zu orientieren. Das habe ich, Logopädie, Ergotherapie, irgendetwas in die Richtung wäre klasse. Das Amt hat schon angekündigt, dass sie das nicht unterstützen. Die Jobs, die ihnen am liebsten wären, weil ich da während der Ausbildung Geld verdiene, sind nichts für mich. Pflege, wenn man keine Körperflüssigkeiten sehen kann? Einzelhandel mit Rechenschwäche? (Nebenbei, den Aushilfsjob musste ich wegen meiner Erkrankung nach 1Woche wieder aufgeben). Handwerk mit 2linken Händen? Auch ich bin nicht faul, sogar ehrenamtlich tätig. Nur dass ich eben nicht vollzeit-arbeitsfähig bin. Und die Ämter mir lange Unterstützung verweigert haben. Und mir auch jetzt noch Steine in den Weg legen. Aber was soll ich in einem Job, der so wenig was für mich ist, dass ich nach ein paar Monaten krankheitsbedingt wieder im H4 lande? Danke, du machst mir Mut, weiterzukämpfen, für mein Recht auf ein Leben.
zum Beitrag