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04.07.2022 , 15:12 Uhr
Ein wunderbar ehrlicher Artikel, vielen Dank für die Ausleuchtung der Konfliktlinien, die ganz und gar meinem Dilemma als überzeugter Bausoldat und Pazifist entsprechen. Einen Gedanken und eine Option möchte ich noch hinzufügen: Auch Juden, die 1941 und später vor der Wahl standen, sich als friedfertige Menschen in die Gaskammern treiben zu lassen, oder aber in den Untergrund zu gehen und gegen Nazideutschland zu kämpfen, oder überzeugte Christen wir Bonhoeffer kamen nicht um eine solche Entscheidung herum, so schwer sie auch ist. Vermutlich ist es ehrlicher, sich das Dilemma einzugestehen, als ideologisch zu argumentieren. Es hat Jahrhunderte Menschheitsgeschichte gedauert, bis die Zivilgesellschaft in den meisten Ländern ein Machtmonopol für eine mehr oder weniger neutrale Polizei ausgehandelt hat. Sollten wir nicht mit Nachdruck weiter daran arbeiten, die schon existierenden UNO-Friedenstruppen als neutrale Kräfte zur Lösung solcher gewaltbehafteten Konflikte einzusetzen? Das ist ein dickes Brett und die Veto-Staaten tun alles, ihre Vetomacht zu verteidigen. Aber langfristig hilft - neben Abrüstung und Gerechtigkeit - zum Schutz von Minderheiten, überfallenen Staaten oder anderen "Feinden" wohl nur eine bewaffnete, wirklich neutrale Macht, die von allen Kriegsparteien anerkannt wird und tatsächlich der Gewalt wirksam entgegentreten kann. So wie es auf nationaler Ebene die Polizei sein sollte.
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