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01.07.2022 , 12:52 Uhr
Das Problem ist nicht die Kiefer. Sie ist der richtige Baum für trockene, ausgelaugte Böden. Aber in einem naturnahen Wald würde sie weniger dicht wachsen und entsprechend weniger Wasser verbrauchen. Außerdem würde die von ihr aufgebaute Biomasse mit der Zeit den Boden verbessern, bis dort auch anspruchsvollere Laubbäume wachsen und die Kiefer langsam zugunsten eines Mischwaldes verdrängen würden. In einem natürlichen Wald funktioniert ein Nährstoffkreislauf, weil nicht nur Kot und tote Tiere, sondern auch abgestorbene Bäume und Laub dem Boden langsam die Nährstoffe zurück geben, die dem Boden beim Pflanzenwachstum entzogen wurden. Aber die Forstwirtschaft entnimmt seit Jahrhunderten immer wieder das Holz und vergisst im Gegensatz zur Landwirtschaft das Düngen. Dadurch verlieren die Böden immer mehr Humus und können auch immer schlechter Wasser speichern. Das Problem wird noch verschärft, weil sich unter den sehr dicht stehenden Bäumen keine Moosschicht bilden kann, die sehr wichtig für den Wasserhaushalt eines natürlichen Waldes ist. Es ist also kein Wunder, wenn Wasser- und Nährstoffmangel die Bäume schwächen. Sie werden anfällig gegen Schädlinge, die sich in Monokulturen auch noch optimal ausbreiten können. Unsere Forstwirtschaft ist daher nicht wirklich nachhaltig und wirtschaftlich zunehmend riskant. Berücksichtigt man die Sturmschäden und die Totalausfälle durch Schädlinge, dann ist eine naturnahe Bewirtschaftung unter Berücksichtigung ökologischen Fachwissens sehr wohl auch wirtschaftlich sinnvoller. In Deutschland verbrauchen wir sehr viel mehr Holz und Holzprodukte, als in unseren Wäldern nachwächst. Deshalb ist es verantwortungslos, Holz für Kaminfeuer zu verschwenden. Und mit Holzkohle sollte man nicht grillen, sondern Terra preta herstellen, die Nährstoffe, Wasser und für Jahrhunderte Kohlenstoff im Boden speichert.
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