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22.08.2014 , 13:47 Uhr
Das Interview ist nur aufgrund der Antworten erträglich. Insbesondere den redaktionellen Einschüben merkt man vor allem Eines an: ein komplettes Unverständnis gegenüber der Biographie, vor Allem aber ein Unverständnis von Literatur. Die Frage, wie denn ein Jugendlicher dazu komme Dostojewski zu lesen, hätte auch im Rheinischen Merkur oder der Welt 1985 stehen können. Die Jugendlichen heute spielen alle nur noch Ballerspiele, und der Dichter wird wie ein Schuljunge behandelt. Der Effekt ist nur der, dass man als Leser den Eindruck hat, die Journalisten seien eben erst mit einem mittelprächtigen Deutsch Grundkurs aus dem Gymnasium in Hessen entlassen worden. Der Artikel ist kein Desaster. Aber mein Anspruch an die taz geht einfach darüber hinaus. Unterm Strich ist es aber wahrscheinlich gar nicht die journalistische Qualität, die einen hier motiviert zu kommentieren. Man schämt sich einfach etwas für die Journalisten, die offenkundig der Situation (noch) nicht gewachsen sind. Ein interessanter junger Dichter. Schade, dass man nichts über seine Dichtung erfäht, sondern nur etwas, über die voyeuristische Faszination von Journalisten an einer Biographie jenseits der Doppelhausreihenhälfte.
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