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28.06.2022 , 14:18 Uhr
(Hatte gestern den Text bereits verfasst , da ich die Längenbeschränkung nicht kannte. Nun Teil II zu meinem gestrigen Beitrag.)
(...) Und je mehr die deutsche Produktion durch den ökologischen Waldumbau und durch partielle Nutzungsaufgabe zurückgefahren wird, desto gravierender wird diese Problematik werden, umso mehr Holz wird importiert werden müssen. Damit also deutsche Kaminbesitzer ihren ökologisch so hochwertigen Ofen befeuern können, wird in Zukunft dann noch mehr Buchenholz aus alten Wäldern aus Osteuropa importiert werden. Oder anders formuliert: Damit wir durch naturnahe Buchenwälder spazieren gehen können und das trügerische Gefühl bekommen von echter Wildnis umgeben zu sein, werden hochproduktive Nadelforste umgewandelt und dafür lieber Urwälder in anderen Ländern abgeholzt. Ökologisch wirklich eine Glanzleistung. Wir brauchen gerade aus ökologischen Gründen eine hochproduktive Forstwirtschaft in Deutschland und da gehören naturferne Forste leider dazu. Naturnahe Mischwälder sind unter vielen Gesichtspunkten reizvoller und ökologisch höherwertiger, das stelle ich nicht in Frage. Aber letztlich bedeutet dies nur unsere Probleme in andere Länder zu exportieren und den ökologischen Schaden global betrachtet sogar noch zu erhöhen. Eine Alternative wäre es, den Holzverbrauch drastisch zu senken. Ob dies möglich und politisch machbar wäre, sei einmal dahingestellt. Zumindest die politischen Parteien und die Naturschutzgruppen sollten sich einmal entscheiden. Entweder die Nutzung von Holz propagieren und sich zu einer produktiven Forstwirtschaft bekennen oder den gegenteiligen Weg gehen und die Reduzierung der Holznutzung anstreben. Aber die Holznutzung zu propagieren und gleichzeitig die Forstwirtschaft zu verdammen geht nicht.
zum Beitrag27.06.2022 , 14:19 Uhr
Die Nutzung von Holz wird seit Jahren gerade von umweltbewussten Menschen und politischen Gruppierungen und grünen Parteien massiv forciert. Angefangen von Möbeln und Spielzeug aus naturbelassenem Massivholz, umweltfreundlichem Bauen mit Holz bis zum angeblichen klimaneutralen Brennstoff Holz. Holz wird als ökologischer Rohstoff in höchsten Tönen gelobt. Herr Scholz zum Beispiel sprach sich gerade für die verstärkte Nutzung von Holz zum Häuserbau aus, da so klimaschädliches CO2 gespeichert werden könne.
Gleichzeitig wird aber dessen Anbau von den selben Personen und Gruppierungen mit der gleichen Hingabe als unökologisch verteufelt und den Waldbesitzern bloße Profitmaximierung vorgeworfen. Wälder sollen in naturnähere, dafür aber leider deutlich ertragsschwächere, Wälder umgebaut werden. Das Ideal ist der naturbelassene Buchenwald mit hohem Totholzanteil, der primär ökologischen Zwecken dient und aus dem dann gelegentlich auch mal ein Baumstamm entnommen werden darf. Wohlleben lässt grüßen.
Das Problem ist nur: Wir haben in Deutschland bereits jetzt einen jährlichen Holzverbrauch von ca. 150 Millionen Festmeter, bei einem jährlichen Einschlag von ca. 80 Millionen Festmeter. Bereits jetzt muss also ein erheblicher Teil des Holzverbrauches durch Importe gedeckt werden (Die tatsächlichen Verhältnisse sind etwas komplizierter, da ein Teil der Verbrauches durch Recycling gedeckt wird. Das erhebliche Mengen Holz importiert werden müssen, um den Bedarf zu decken ist aber unstrittig). Diese erfolgen zu einem erheblichen Teil nicht aus nachhaltig genutzten Forsten, sondern aus ökologisch ungleich höherwertigeren Primärwäldern. Beispiele hierfür sind Einschläge in skandinavischen Nadelwäldern, in der russischen Taiga oder, aktuell immer wieder Thema in der Presse, in alten Buchenwäldern in Polen. Verstärkt wird dies noch dadurch das, um den selben Holzertrag wie ein Hektar Nadelforst zu liefern, drei Hektar Primärwald genutzt werden müssen.
zum Beitrag