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30.05.2022 , 09:17 Uhr
Ich bin momentan Referendarin an einem Berliner Gymnasium, mein Partner wird sein Referendariat in Berlin nach den Sommerferien beginnen. Wir beide kommen aus Berlin, haben hier die Schule und Universität besucht.
Frau Busses Vorschlag, Lehrkräfte könnten sich nur für bestimmte Schulen bewerben ist meiner Meinung nach wenig zielführend. Ich, und meiner Einschätzung nach auch nicht meine Referendarskolleg/innen, wären bereit an einer Schulform oder Schule zu unterrichten, die sie selbst nicht in Betracht ziehen. An einer Brennpunktschule unterrichten möchten aber die wenigsten, da Überlastung und Burnout dort kaum vermeidbar erscheinen.
Wenn der Vorschlag wie geplant umgesetzt wird, würden es vermutlich viele machen wie ein Kollege: Zum Ende des Referendariats wollte er an unserem Gymnasium bleiben, hatte aber noch keine sichere Zusage für eine Stelle. Also ist er zum Lehrercasting gegangen, ihm wurde eine ISS vorgeschlagen, an der er weder in der Oberstufe, noch in seinem Neigungsfach Latein hätte unterrichten können - die Stelle hat er abgelehnt und hätte übergangsweise als Vertretungslehrer an unserem Gymnasium gearbeitet bis er einen festen Vertrag hätte kriegen können. Letzten Endes hat es mit der Übernahme an unserer Schule auch mit einem festen Vertrag noch geklappt.
Doch viele junge Lehrkräfte (mich und meinen Partner eingeschlossen) würden noch nicht einmal diesen Weg gehen. Wenn ich keine feste Stelle an einer meiner Wunschschulen erhalte, werde ich weder übergangsweise eine Vertretungslehrerstelle annehmen (=unbezahlte Sommerferien, befristeter Vertrag), noch an eine andere Schule gehen. Bei den derzeitigen Mieten ist es ohnehin kaum möglich in Berlin eine bezahlbare Wohnung für eine Familie zu finden. Mein Partner und ich würden also in einer der vielen schönen Kleinstädte im Berliner Umland bessere Arbeits-, Wohn- und Lebensbedingungen suchen - und mit Sicherheit auch finden. Zurückkommen würden wir dann aller Wahrscheinlichkeit nach nicht...
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