Viele weiße Blätter: Barbara Honigmann gräbt in ihrem Buch „Ein Kapitel aus meinem Leben“ das Leben ihrer Mutter um, öffnet darüber hinaus aber auch politische und kulturhistorische Perspektiven
Von sexbesessenen Kindermädchen, resoluten Großmüttern und anderen Frauen: Der Theaterregisseur und Schriftsteller George Tabori erinnert sich in seinem erstaunlich kurzen Buch „Autodafé“ an ein langes Leben. Mahnmale sind für die Lebenden, schreibt Tabori, die Toten kümmern sie nicht
Auf nahezu allen Kontinenten lauscht der Held dem Rauschen der Dünen und der Liebe nach: In seiner neuen Novelle „Die Wüste Lop Nor“ erweist sich Raoul Schrott als melancholischer Enthusiast der Sehnsucht und des Unterwegsseins
Wahnsinnig gerne wären alle stets in Bewegung, kreativ und wach. Doch die Wunder sind in Kathrin Rögglas präziser und supernervöser Prosa ganz schön erledigt: „Irres Wetter“
Uwe Kolbe erinnert sich in Essays und Gedichten ohne Nostalgiegefühle an die untergegangene DDR und reist um die Welt, um lang Entbehrtes endlich nachzuholen ■ Von Thomas Kraft
Ewiger Flüchtling mit animalischer Freude am Untertauchen: Jakov Lind gefällt sich auch in seiner Autobiographie in der Rolle des Agent provocateurs. Als Jude überlebte er im 3. Reich und arbeitete im Luftfahrtministerium. In Israel wurde er nie heimisch ■ Von Thomas Kraft