: hamburg kompakt
CDU erteilt Maulkorb
Vor der Wahl liegen die Nerven bei der Hamburger CDU offenbar blank. Die Partei untersagte ein Interview der taz mit dem Fotografen Andreas Herzau, der die Wahlkampagne für Ole von Beust fotografiert hatte. Herzau, der auch für die taz arbeitet, hatte bereits zugestimmt, allerdings darauf verwiesen, dass der Auftraggeber CDU zustimmen müsse. Das sei Vertragsbestandteil. CDU-Landesgeschäftsführer Gregor Jaecke lehnte den Interviewwunsch ab. Nach der Wahl könne man über alles reden, vorher aber nicht. „Da stehen die Interessen Ihrer Leser denen der Hamburger CDU entgegen“, sagte Jaecke. jank
Aktivistin verletzt
Eine 23 Jahre alte Greenpeace-Aktivistin ist beim Einholen eines Protestplakats gegen die CDU-Klimapolitik an Hamburgs höchstem Hotel verletzt worden. Laut Augenzeugen hatte eine Böe das im 19. Stock angebrachte 225 Quadratmeter große Banner erfasst und die an einem Seil gesicherte junge Frau gegen die Hauswand geschleudert, wobei sie sich die Kniescheibe brach und das Sprunggelenk verletzte. Greenpeace hatte mit dem Banner gegen die Klimapolitik von Kanzlerin Angela Merkel und Bürgermeister Ole von Beust protestiert, die im Kongresscenter CCH nebenan ihre letzte große Wahlkampfveranstaltung absolvierten. Auf dem Plakat stand: „Merkel, von Beust: Klimaschutz predigen und Kohlekraft bauen – Was für eine Heuchelei!“ dpa
Kleine profitieren
Das neue Hamburger Wahlrecht könnte nach Ansicht des Wahlforschers Klaus-Peter Schöppner vor allem den kleinen Parteien nützen. „Durch die sechs Stimmen kann es möglicherweise einen Zweitstimmen-Effekt geben“, sagte der Geschäftsführer des Meinungsforschungsinstituts TNS Emnid. „Wer sich zum Beispiel nicht zwischen CDU und FDP entscheiden kann, kann nun beiden seine Stimme geben.“ Dadurch könnten diese Parteien einen Prozentpunkt dazugewinnen. Für die Linke sind die Effekte laut Schöppner geringer, da sie als Protestpartei eine festgelegte Klientel habe. dpa
Tierquälerei vor Gericht
Nach einer Strafanzeige der Tierschutzorganisation PETA hat die Staatsanwaltschaft Hamburg ein Verfahren gegen ein Tierversuchslabor in Barsbüttel (Kreis Stormarn) eingeleitet. Dabei geht es um angebliche Tierquälereien an Minipigs und Beagle-Hunden durch die Altana Pharma AG. Ein Konzernsprecher wies dies zurück: Das „Institut für präklinische Arzneimittelsicherheit“ halte sich streng an die gesetzlichen Vorschriften. dpa