: Abu-Jamal fordert Neuverhandlung
WASHINGTON afp ■ Der wegen Polizistenmordes verurteilte schwarze US-Journalist Mumia Abu-Jamal hat eine Neuauflage seines Prozesses verlangt, um nach 27 Jahren seine Unschuld zu beweisen. Sollte das zuständige Berufungsgericht des Staates Philadelphia den Antrag ablehnen, werde er vor den Obersten Gerichtshof der USA ziehen, sagte Abu-Jamals Anwalt Robert R. Bryan am Sonntag. Im März hatte das Berufungsgericht das Todesurteil gegen den heute 54-Jährigen aufgehoben. Die Verurteilung wegen Mordes 1981 hielten die Richter jedoch aufrecht, Abu-Jamals Wunsch nach Neuverhandlung des Falls wiesen sie mit zwei gegen eine Stimme zurück. Der Anwalt verlangt jetzt, das Gericht müsse in voller Besetzung über den Revisionsantrag befinden. Abu-Jamal, ein früheres Mitglied der radikalen Black Panthers, ist eine Symbolfigur im Kampf gegen die Todesstrafe in den USA. Er war 1982 in Philadelphia zum Tode verurteilt worden, beteuerte aber stets seine Unschuld. Von Anfang an kritisierten Menschenrechtsgruppen, dass die Auswahl der Jury rassistisch gewesen sei. Zudem seien Ermittlungen schlampig geführt und Entlastungszeugen nicht gehört worden.