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Archiv-Artikel

Hannelore, Helmut/Ülgün und die Bubb‘m – the next generation (III)Die Friedens-Demo

Die beliebte Familienserie „Hannelore, Helmut und die Bubb‘m“ lief Anfang der 90er in der Fachzeitschrift „Titanic“ – sie bewegte eine ganze Nation. In der Fortsetzung, die Autor ALBERT HEFELE exklusiv für die taz schrieb, konvertierte Helmut zum Ülgün und zog sich in die Türkei zurück. Finito? Noch heute fragen die Menschen: Was geschah weiter? Mit Hannelore? Mit Ülgün? Hier ist die Antwort

von ALBERT HEFELE

Jahre später.

Bekanntlich hat sich Helmut Kohl nach dem Tod seiner geliebten Frau Hannelore völlig aus dem politischen Leben zurückgezogen. Bekanntlich übersiedelte Helmut Kohl seinerzeit zu seinem in der Türkei lebenden Sohn Peter und dessen Frau Elif. Bekanntlich nennt sich Helmut Kohl seit damals Ülgün Ben Konrad, um „all dem endgültig den Rücken zu kehren …“

Ein Rücken, der übrigens breiter und breiter wird, denn Helmut alias Ülgün nimmt seit seiner Umsiedlung in die Türkei rapide zu. Dem Kreis um Juliane Weber soll eine Äußerung Ülgün Ben Konrads zu Ohren gekommen sein, nach der er es zum „gewichtigsten ehemaligen Kanzler der Nachkriegszeit“ bringen wolle.

Wird Helmut alias Ülgün sein großes Vorhaben in die Tat umsetzen können, oder wirft ihn die Kriegshysterie um Saddam Hussein kiloweit zurück?

Ülgün mampft am Honigkuchen und werkelt im Hintergrund mit Farben und Filzstiften an einem großen Karton, während sein Sohn Peter einen Kebab-Strudel rollt. Dessen Frau Elif schimpft.

Elif (genervt): Rollen, rollen, rollen. So schwää? Deutsche Männa so ungeschick!

Peter (voll im Stress): Entschuldige mal, das ist mein allererster Kebab-Strudel. Ich muss mir das doch auch erst draufschaffen. Entschuldige mal …

Elif (rabiat): Nix babbabbabb. Imma weita, imma weita!

Peter (resigniert schmollend weiterrollend und vor sich hinmaulend): Türkische Weiber, die Olli Kahn zitieren. Hat mir grade noch gefehlt …

Elif (sehr aufmerksam): Hassu was gesakt?

Peter (aufgeräumt): Neihein! Ich hab nur … (aufatmend) … ah, da kommt der Papa! Was hast du denn da, Papa?

Ülgün (stolz ein Plakat zeigend): Na? Wie find’tn ihr d’ss?

Elif (Augen zusammenkneifend): Mann mit Bart un Grawatte …

Ülgün (ärgerlich): D’ss iss kaine Krawatte nit … D’ss is doch d’r Henkerstrick!

Elif und Peter (im Chor): Aaaah soooo!

Ülgün (wieder beruhigt): Ich geh aff die Demmo: d’Sattam am Gallk’n.

Peter (kapiert endlich): Ach: der Saddam am Galgen.

Elif und Peter (im Chor): Aaaah soooo!

Ülgün (leicht stolz): G’nau. Und da (zeigt’s) kommt ain Spruch hin. (sammelt sich) Dä Sattam Hussen ist ne Schante. Drum: Rasiert die gantze Mosslemm-Bante!

Elif (horchend): Wassakt Papa? Mosslemm-Bante?

Peter (bleich): Äh … also Papa … der ist ja bekanntlich bekannt für seinen Humor … also …

Hannelore (ätherisch aus dem Off): Du spinnst wohl?

Ülgün (noch frech): Wie bitte? Wer wart’n d’s?

Hannelore (kühl): Du weißt genau, wer das war.

Ülgün (als ob nichts wär): Ich wass gar nit, w’ss du hast, ich wollt doch ploss, wekk’n dem Sattam, asso d’n Schorsch, asso d’n Pusch, asso aus d’Patsche …

Hannelore (schroff): Du hast mal wieder gar nix kapiert. Das lässt du mal schön bleiben.

Ülgün (kurz widerstrebend): App’r aff d’Demmo … w’ssoll ich d’n aff d’Demmo?

Hannelore (streng): Sprich mir nach: Mi-li-ta-risten, ab in die Kis-ten!

Ülgün (männlich): Nix da! D’ss kommt mir nit üp’r die Lipp’n.

Hannelore (süßlich): Denk an deine Prostata. Also!

Ülgün (zäh): Mili-ta-..... app... (aufheulend) ich kannitt!

Hannelore (unerbittlich): Auf geht’s (mit dem widerstrebenden Ülgün im Chor) Mi-li-ta-risten ab in die Ki-sten …

Elif (Ülgün scheu betrachtend): Soll Dokto un Krankwagen holl’n?

Peter (schulterzuckend): Einfach nicht beachten … wo ist der Kümmel?

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SOLL „HANNELORE, ÜLGÜN UND DIE BUBB’M – TNG“ FORTGESETZT WERDEN? verboten@taz.de