: Privatschüler nicht alle reich
Betr: Kommentar „Zahlen, klagen oder schließen!“ und Bericht „Privatschulhaushalt“, taz vom 22.1.04
Ihren Aussagen muss ich heftig widersprechen. Schulen in freier Trägerschaft haben in der Regel keine Bestandsgarantie wie öffentliche Schulen, sondern sie existieren, weil es Eltern gibt, denen das besondere pädagogische Angebot ein Anliegen ist. Umkehrschluss: Würden an allen Privatschuleltern diese Eltern ihre Kinder gleichzeitig abmelden, würden diese Schulen schließen! Es sind also keine (reichen?) Privatiers, die diese Schulen am Leben halten – für die wären die benötigten „30 Millionen Mark“ (???) peanuts. [...] Würden tatsächlich alle Schulen in freier Trägerschaft geschlossen werden, müsste das Land NRW die immer noch schulpflichtigen Kinder und Jugendlichen zu 100 % finanzieren. UWE MÖLLER-LÖMKE, Enger
Dass heute auf Freien Schulen oder auch Waldorfschulen nur die Besserverdienenden ihre Kinder anmelden, ist ebenso falsch wie blödsinnig. Dieser Artikel ist eine Ohrfeige für alle diejenigen, die sehr engagiert daran arbeiten, eine Alternative zu dem veralteten dreigliedrigem Schulsystem zu entwickeln und zu verwirklichen [...]
R. SCHULTE, Münster
Die taz erweist sich wieder einmal mehr als Avantgarde in der Bildungspolitik: Anstatt wie die repressiv-bürgerlichen Medien (WAZ, NRZ, WDR etc.) das Anliegen der „Privaten“ an eine bessere Pädagogik in den Vordergrund zu stellen, haut man den Demonstranten ein kernig-fortschrittliches „wenn jeder von euch 500 EURO mitbrächte, dann könntet ihr euer Problem doch selber lösen“ um die Ohren. Von der Sorte Vorschläge hab ich auch noch einige: Wenn jeder Student 1.000 Euro mitbrächte...Wenn jeder Patient 10 Euro mitbrächte... Wenn jeder taz-Redakteur 500 EURO mitbrächte [...]
FRANK SPÄTGENS, Dinslaken
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